Originaltitel: The Breach
Episodennummer: 2x21
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 23.04.2003
Erstausstrahlung D: 06.11.2004
Drehbuch: Chris Black & John Shiban
Regie: Robert Duncan McNeill
Hauptdarsteller:
Scott Bakula als Captain Jonathan Archer,
Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III,
Jolene Blalock als Subcommander T'Pol,
Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed,
Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather,
Linda Park als Ensign Hoshi Sato,
John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller:
Henry Stram als Hudak,
Mark Chaet als Yolen,
Laura Putney als Trevix,
D.C. Douglas als Zepht,
Jamison Yang als Crewman u.a.
Kurzinhalt:
Die Enterprise wird von der denobulanischen Wissenschaftsakademie darum ersucht, drei Geologen vom Planeten Xantoras abzuholen – hat doch die dortige neue Regierung allen Fremdweltlern ein Ultimatum gesetzt, um den Planeten zu verlassen, da sie ihren Planeten für Außenstehende sperren wollen. Die Enterprise ist das einzige Schiff in Reichweite. Captain Archer kommt der Bitte natürlich gerne nach, und nach der Ankunft des Schiffes im Orbit brechen der klettererfahrene Travis Mayweather zusammen mit Charles Tucker und Malcolm Reed auf, um die Geologen, die in einer der tiefen Höhlen des Planeten arbeiten, über die Anweisung des neuen Regimes zu informieren und vom Planeten zu evakuieren. Doch beim Abstieg kommt es zu einem Unfall, bei dem just Travis verletzt wird. Daraufhin müssen Trip und Reed den Weg alleine fortsetzen. Währenddessen hat die Enterprise auf den Notruf eines jener Schiffe reagiert, die den Planeten Xantoras verlassen haben, und Verletzte aufgenommen. Dabei trifft Dr. Phlox auf einen Antaraner – mit dem Denobula eine blutige, unrühmliche Vergangenheit verbindet. Aufgrund eben dieser weigert sich Hudak partout, sich von Dr. Phlox behandeln zu lassen. Der Antaraner droht daraufhin, zu einem weiteren Opfer eines längst vergangenen Krieges zu werden…
Denkwürdige Zitate:
"What have you got?"
"Nothing but three humans, one of which is not entirely convinced we're going in the right direction."
"Make that two."
(Trip, Malcolm und Travis auf der Suche nach den Denobulanern.)
"I have to respect his wishes."
(Grundsätzlich löblich; die spannende Frage die sich ergibt ist jedoch, ob Phlox bei anderen Patienten auch so schnell aufgegeben hätte.)
"Do you want to become a casualty of a war that ended three hundred years ago?"
(Archer versucht, den Antaraner zur Vernunft zu bringen.)
"We're already behind schedule, Ensign. We can't have you slowing us down. Thanks for getting us this far."
"You'll be all right."
"Respectfully, sir, it's not me that I'm worried about."
(Travis' Vertrauen in die Kletterkünste seiner Kollegen scheint sich in Grenzen zu halten.)
"You must know a great deal about our anatomy after what your doctors did to us."
(Hudak zu Phlox.)
"You wanted to know what my children would think if they were here now. I can tell you what Mettus would think. He would be happy to have me grant your request and let you die."
(Phlox unternimmt einen letzten Versuch, Hudak umzustimmen.)
Review:
Beginnen wir mit dem größten Knackpunkt der Folge: Die B-Story rund um Travis, Trip und Malcolm und ihre Kletterpartie ist leider wenig berauschend. Zwar grundsätzlich nicht einmal schlecht umgesetzt, fehlte es einfach an Spannung, interessanten Einfällen, originellen Ideen und/oder gelungenen Momenten. Und so hangelt (haha) sich diese Nebenhandlung von einer belanglosen Szene zur nächsten, und sorgte bei doch eher für Langeweile. Natürlich haben wir bei "Enterprise" auch schon deutlich schlechteres gesehen, war das Ganze soweit nett getrickst (wobei ich vor allem die Außenaufnahme der Höhle mit dem Shuttle davor gelungen fand) und optisch gut umgesetzt (hier stechen insbesondere die Höhlenwände hervor). Und immerhin, der eine oder andere nette Dialog war auch darunter. Aber insgesamt trug diese B-Story für mich nicht das Geringste zum Gelingen der Episode bei, und zog sie im Gegensatz vielmehr herunter.
Die Haupthandlung ist da, zumindest vom Grundgedanken her, schon um einiges gelungener. Hoch anzurechnen ist ihnen, dass sie sich nach einer Reihe doch sehr oberflächlichen und überwiegend auf Action getrimmten Episoden wieder an einer anspruchsvolleren Story versuchen – was hier auch deutlich besser gelingt als kürzlich noch bei "Stigma". Nach dem noch köstlich-amüsanten Einstieg, in dem Phlox doch tatsächlich einen Tribble verfüttert – eine Szene, die durchaus zur bisherigen Darstellung des Doctors passt, der bislang doch eher der humoristischen Auflockerung diente – nimmt die Handlung eine deutlich düstere Wendung, als Dr. Phlox mit den Verbrechen seines eigenen Volkes konfrontiert wird. Gerade auch als Deutscher/Österreicher sollte es nur allzu leicht möglich sein, in seine Rolle zu schlüpfen. "Böses Blut" zeigt auch sehr schön auf, wie tief die Gräben sein können die aus solchen langjährigen Konflikten voller schrecklicher Gräueltaten entstehen. Im Falle der Denobulaner und der Antaraner sind die gegenseitigen Ressentiments selbst Generationen später immer noch nicht ausgestorben. Doch so vielversprechend (wenn auch bekannt; erinnert sie doch an die Voyager-Episode " Dr. Jetrels Experiment "; nur diesmal unter umgekehrten Vorzeihen, mit Phlox als "Täter" und der Gastfigur als "Opfer") die Episode auch beginnt, was "Böses Blut" letztendlich daraus macht, ist doch eher enttäuschend. Anstatt etwas Mut zu beweisen und sich zu einem düsteren Ausgang durchzuringen, endet das Ganze dann wieder in für "Star Trek" so typischer Friede-Freude-Eierkuchen-Manier. Natürlich hat das Ende etwas tröstlich-hoffnungsfrohes, aber bei "Star Trek" erwartet man sich solch einen positiven Ausgang eben halt ganz einfach von vornherein; weshalb ich es vorgezogen hätte, wenn die Macher den Mut bewiesen hätten, eine andere Richtung einzuschlagen.
Fazit:
Nun, wenigstens haben sie es versucht. Nach einigen überwiegend auf Action und oberflächliche Unterhaltung zugeschnittenen Episoden versuchten sich die "Enterprise"-Macher bei "Böses Blut" wieder mal an einer ernsten Thematik – was hier auch um einiges besser gelingt als noch bei "Stigma". Die Ausgangssituation (wenn auch an "Dr. Jetrels Experiment" erinnernd) ist sehr vielversprechend, und generell gibt es zwischen Phlox und Hadok einige gelungene Szenen. Zudem gefiel mir, wie sich die Episode mit den gegenseitigen Ressentiments nach langjährigen, verheerenden kriegerischen Konflikten auseinandersetzt. Dennoch denke ich, dass man aus der interessanten und vielversprechenden Grundidee mehr hätte herausholen können. Vor allem das sehr absehbare Happy End hat mich – so tröstlich ich den darin transportierten hoffnungsvollen Gedanken auch finden mag – doch eher enttäuscht. In erster Linie ist es aber dem ziemlich überflüssigen und doch eher langweiligen B-Plot rund um die Rettungsmission zu verdanken, dass "Böses Blut" trotz guter Ansätze nicht über eine durchschnittliche Wertung hinauskommt – was angesichts der aufgegriffenen, vielversprechenden Thematik doch etwas schade ist.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung:
Die Enterprise erhält den Auftrag eine Gruppe von denobulanischen Geologen von einem Planeten zu evakuieren, auf dem eine Gruppe die Führung hat, die keine Außenweltler duldet. Travis, Trip und Malcolm müssen sich nun tief in ein verzweigtes Höhlensystem begeben, um die Geologen zu holen, da die keine Ahnung von den Vorgängen auf der Oberfläche haben. Da erreicht ein Notruf die Enterprise. Auf einem kleinen Raumschiff gab es eine Panne und viele der Besatzungsmitglieder sind schwer verletzt. Einer dieser Verletzten ist ein Antaraner. Sein Volk und die Denobulaner haben einen Jahrhunderte dauernden Konflikt hinter sich und beide Rassen hassen einander noch immer wie die Pest. Da ist es auch klar, dass der Verletzte, Hudak, die Behandlung durch den Denobulaner Phlox ablehnt. Auch der Versuch Archers, den Antarener zu überzeugen, dass ihm Phlox helfen will, stimmt ihn nicht um. In einem Gespräch zwischen dem Doktor und dem Captain zeigt sich, dass auch Phlox seinen Patienten nicht behandeln wird, da dieser es ablehnt - und die denobulanische Ethik verbietet es, einen Patienten gegen seinen Willen zu behandeln. Als Archer Phlox befiehlt, Hudak zu behandeln, verweigert dieser die Anweisung. Das Außenteam klettert inzwischen immer tiefer in das Höhlensystem hinein, als Travis plötzlich abrutscht und sich ein Bein bricht. Malcolm und Trip müssen ihn, obwohl er von allen die meiste Ahnung vom Klettern hat, zurücklassen, denn die Zeit drängt. Das Ultimatum der neuen Regierung des Planeten läuft bald ab und dann müssen alle Außenweltler verschwunden sein.
Nach einem ausführlichen Gespräch mit Archer versucht der Doktor inzwischen Hudak zu behandeln. Doch der ist dafür überhaupt nicht dankbar und glaubt, der Denobulaner würde nur zu gerne sehen wollen, wie er stirbt. Auch der Versuch von Phlox ein lockeres Gespräch mit seinem Patienten zu führen, scheitert. Phlox verlässt daraufhin wütend die Krankenstation. In der Kantine versucht sich der Arzt abzulenken, als T'Pol den Raum betritt. Nach einer Weile erzählt er ihr, wie seine Großmutter ihm immer wieder gesagt hat, dass Antaraner das Böse verkörpern würden. Mit diesen Worten hatte sie ihm damals einen Ausflug zu einem Planeten verdorben. Tucker und Reed haben inzwischen das denobulanische Geologenteam gefunden und wollen sie evakuieren - doch diese weigern sich. Ihre Arbeit sei zu wertvoll, um einfach abgebrochen zu werden. Nur unter den Drohungen Tuckers, die Wissenschaftler notfalls raus zu tragen, erklären sie sich bereit mitzukommen - natürlich nur, wenn sie ihre Gesteinsproben mitnehmen können.
Phlox hat sich inzwischen dazu durchgerungen Hudak zu behandeln - auch ohne dessen Zustimmung. Während dieser Behandlung kommt es zur Aussprache zwischen den beiden. Phlox erzählt ihm von den Geschichten, die seine Großmutter erzählt hat und wie er versucht hat, seine Kinder so zu erziehen, dass sie anderen Kulturen gegenüber offen sind. Bis auf einen Sohn, hat das sogar geklappt - und mit diesem hat Phlox seit Jahren kein Wort mehr gewechselt. Das Unmögliche scheint geschafft: Hudak akzeptiert die Behandlung des Denobulaners und ist ihm gegenüber nicht mehr so abweisend. Auf dem Planeten wird die Situation inzwischen gefährlich. Das Ultimatum ist abgelaufen und das Außenteam ist noch nicht wieder an Bord. Die neue Regierung lässt darauf die Höhlen unter Beschuss nehmen. Nur durch einen geschickten Schachzug Archers, ist es möglich, dass Außenteam und die Geologen zu retten. Nachdem die Situation entschärft worden ist, kehrt Hudak auf das Schiff zurück, auf dem es den Unfall gab - zusammen mit dem denobulanischen Wissenschaftlern. Nachdem die Enterprise wieder auf Warp gegangen ist, nimmt sich Phlox die Zeit und schreibt einen Brief an den Sohn, mit dem er seit Jahren nicht mehr gesprochen hat, in der Hoffnung, sich wieder zu versöhnen.
Michael Melchers
(Bilder © CBS/Paramount)
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