Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 21 Januar 2007
John Crichton gerät unter den Einfluss des Zauberers Maldis, der ihn gegen Captain Crais antreten lässt, um sich an ihrem Hass und der Gewalt zu laben. Um ihn aufzuhalten, muss Zhaan (wieder) lernen, anderen Lebewesen Schaden zuzufügen…
Originaltitel: That Old Black Magic Episodennummer: 1x08 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 11. Juni 1999 Erstausstrahlung D: 10. Oktober 2000 Drehbuch: Richard Manning Regie: Brendan Maher Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Virginia Hey als Pa'u Zotoh Zhaan,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
Chris Haywood als Maldis, Igg, Haloth,
Lani Tupu als Captain Bialar Crais,
Grant Bowler als Liko,
Christine Stephen-Daly als Lt. Fenra Teeg,
Jake Blundell als Lt. Orn,
Wadih Dona als Tauvo Crais,
Vic Rooney als Admiral Tav Josbek,
Gerry Day als Elann Crais u.a.
Kurzinhalt:
John, Aeryn, D'Argo und Zhaan haben sich auf einen Handelsplaneten begeben, um Vorräte zu kaufen, und Medizin gegen Rygels Grippe zu besorgen. Während er durch die Gassen streift, wird Crichton plötzlich von einem Clown aufgehalten, der ihm den Zauberer Maldis vorstellen will. Kurz darauf findet sich John in eben dessen Gesellschaft wieder. Er erzählt ihm von seinem W unsch, nach Hause zurückzukehren, und auch, Captain Crais persönlich zu treffen, um sich für jenen Unfall, der dessen Bruder das Leben kostete, entschuldigen zu können. In letzterer Angelegenheit hilft Maldis nur zu gerne, denn, was Crichton zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt: Maldis hält sein Bewusstsein in einer Art Gedankenraum gefangen, wo er Menschen gegeneinander antreten lässt, um sich an ihrem Hass, ihrem Leid, und der Gewalt die sie sich gegenseitig antun zu laben. In Crichton und Crais meint er nun, sein jüngstes, ausgiebiges Mahl gefunden zu haben. Zwar versucht John, zu Bialar durchzudringen, doch selbst nachdem er den genauen Ablauf der Ereignisse kennt ist der Peacekeeper nicht gewillt, Crichton den Tod seines Bruders einfach so zu vergeben. Und so bleibt John keine andere Wahl, als um sein Leben zu kämpfen. Seine größte Hoffnung, Maldis Gefängnis heil zu entkommen, ruhen indes auf Zhaan. Diese muss allerdings, um Maldis besiegen zu können, jene dunkle, sadistische Seite ihrer Selbst wieder zum Leben erwecken, die sie einst nur mit Mühe zügeln und verbannen konnte…
Review:
Wie die Inhaltsangabe schon verrät, stehen bei "Der Magier und die Gladiatoren" in erster Linie zwei Figuren im Mittelpunkt. Auf der einen Seite ist es Zhaan. Dass diese ein düsteres Geheimnis verbirgt und in der Vergangenheit wohl nicht ganz die pazifistisch-mildtätige Seele war, wie wir sie bislang bei der Serie kennengelernt haben, wurde in der Vergangenheit schon mehrfach angedeutet. Hier muss sie sich nun dieser dunklen Seite ihrer Selbst stellen und diese sadistisch-gewaltbereite Ader wieder herauslassen, um Maldis zu besiegen und so nicht nur das Volk des Planeten aus seiner Tyrannei zu befreien, sondern auch John Crichtons Leben zu retten. Die betreffenden Momente waren durchaus eindringlich, wobei mich, warum auch immer, insbesondere jene Szene, wo sie diesen lieb aussehenden Vögeln Schmerzen zufügt, ganz besonders traf. Aber auch, dass sie später mit Rygel ein Mitglied der Besatzung – und vermeintlich einen Freund – auf ähnliche Art und Weise leiden lässt, fand ich arg. Weniger gut hat für mich allerdings alles rund um Liko funktioniert. Ich konnte zwischen ihm und Zhaan nie wirklich eine Verbindung spüren, und fand seinen Tod am Ende nicht nur sehr vorhersehbar, er war mir zudem leider ausgesprochen (und bedauerlich) gleichgültig. Immerhin, sein Makeup fand ich wieder mal recht cool.
Der Schwerpunkt der Handlung lag allerdings auf Crichton, und seine Fehde mit Crais (bzw. genau genommen ja eigentlich anders herum). Wie zu Beginn im Gespräch mit Maldis klar wird, ist John nach wie vor der Ansicht, dass er einfach nur eine Gelegenheit bräuchte, um sich in Ruhe mit Crais zu unterhalten, und ihm deutlich zu machen, dass der Tod seines Bruders ein Unfall war. Der Magier gibt ihm nun eben diese Gelegenheit – und es zeigt sich, dass diese Einschätzung Crichtons doch etwas gar optimistisch (um nicht zu sagen naiv) war. Denn für Crais zählt letztendlich nur der Ausgang des Geschehens, das Ergebnis, und nicht die Motivation dahinter, bzw. wie es dazu kam. Und so wird er – wie auch das Ende zeigt, wo er Lt. Teeg umbringt, um nicht dem Befehl seines Vorgesetzten folge leisten zu müssen, die Suche nach der Moya einzustellen – seine Verfolgung Crichtons fortsetzen; und John muss erkennen, dass er sich in Crais, Absicht hin oder her, einen Feind fürs Leben geschaffen hat. Nett fand ich darüber hinaus, dass wir hier nun auch etwas mehr über Crais erfahren. Nicht falsch verstehen: Er wird einem dadurch jetzt nicht unbedingt sympathisch (nicht zuletzt aufgrund seiner Uneinsichtigkeit, seinem Rachedurst gegen Crichton, und der Ermordung seiner Untergebenen), aber der kurze Rückblick zu seiner Kindheit und seinem dominanten Vater tat viel, um ihn aus dem Eck des eindimensionalen Bösewichts herauszubefördern. Und auch die Sets dieser von Maldis geschaffenen Arena fand ich überaus cool, wobei für mich insbesondere jenes mit dem Schachbrettmuster hervorstach (wobei die Feuergrube auch sehr eindrucksvoll war). Die Kämpfe haben mich allerdings nicht wirklich überzeugt, und verliehen "Der Magier und die Gladiatoren" ein bisschen einen veralteten TOS-Touch (normalerweise ein Pluspunkt, in diesem Fall aber eher ein Manko). Wie ich es generell ein bisschen schade fand, dass Crichton letztendlich keine andere Möglichkeit sah, als Maldis zu geben was er will, und gegen Crais zu kämpfen. Und von Chris Haywoods Leistung als Maldis war ich, aufgrund des von ihm teilweise zur Schau gestellten Overactings, auch nur bedingt begeistert. Insgesamt war das aber schon wieder sehr solide.
Fazit:
Von den beiden dominierenden Handlungssträngen hatte es mir vor allem jener von Crichton, Crais und Maldis durchaus angetan. Einerseits, weil wir hier etwas mehr über Crais erfuhren und dieser so erfolgreich aus dem Eck des eindimensionalen Bösewichts befreit wurde, und andererseits aufgrund der sehr gelungenen und optisch interessanten Sets. Johns Überzeugung, er müsse Crais einfach nur erklären, was passiert ist, und dann würde dieser ihn in Ruhe lassen, wirkte auf mich jedoch von Beginn an bestenfalls optimistisch, und schlimmstenfalls naiv. Und dass er am Ende Maldis letztendlich erst recht wieder genau das gibt, was dieser wollte, schien mir auch nicht unbedingt die beste Lösung/Idee zu sein (auch wenn man die Entscheidung grundsätzlich verstehen kann, da die Lage für Crichton halt einfach aussichtslos schien). Und auch mit Chris Haywoods Darbietung als Maldis war ich nur bedingt glücklich. Die Nebenhandlung rund um Zhaan punktet zwar mit ihrem inneren Konflikt, sowie einzelnen eindringlichen Momenten, der abschließende Tod von Liko verfehlte die vermeintlich gewünschte emotionale Wirkung bei mir aber leider komplett. Insgesamt eine ok-ige Episode, die mich jedoch eher mit einzelnen Momenten und/oder Elementen überzeugte, als im Gesamtpaket.