Originaltitel: Back and Back and Back to the Future
Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 02. April 1999
Erstausstrahlung D: 26. September 2000
Drehbuch: Babs Greyhosky
Regie: Rowan Woods
Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Virginia Hey als Pa'u Zotoh Zhaan,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
John Clayton als Verell,
Lisa Hensley als Matala u.a.
Kurzinhalt:
Die Crew der Moya ist Zeuge, wie sich in ihrer Nähe ein Schiff auf subatomarer Ebene auflöst. Sie sehen, wie sich kurz vor der Zerstörung des Schiffes eine Rettungskapsel von diesem löst, und nehmen diese an Bord. Darin befinden sich zwei Ilanicaner, Verell und Matala, bei denen es sich um ein mit dem Luxanern verwandtes Volk handelt. Die Ilanicaner befinden sich schon seit langem im Krieg mit den Scorvianern. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Herkunft vertraut D'Argo den Besuchern blind – während John Crichton zunehmend ein Gefühl beschleicht, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Schon bald durchlebt er Zukunftsvisionen, die Matala als Verräterin offenbaren, und zeigen, wie diese zuerst Verell und danach D'Argo und auch ihn tötet. Zwar gelingt es ihm, dies zu verhindern, die daraus resultierenden Zukunftsvisionen die er erhält werden aber eher immer schlimmer, anstatt besser. So führt seine Veränderung der Zukunft in einem Fall dazu, dass gleich die komplette Moya vernichtet wird. Irgendwie muss es John gelingen, Kal von den unredlichen Absichten Matalas zu überzeugen, und so eine Katastrophe zu verhindern…
Review:
Also eigentlich mag ich Zeitreisegeschichten ja – nicht zuletzt zählen ähnlich gelagerte TNG-Episoden wie "Die Zukunft schweigt" und "Déjà Vu" zu meinen Favoriten. "Gefährliche Besucher an Bord" hat mich aber leider nicht wirklich überzeugt. Das beginnt schon bei den anfänglichen "Sex-Flashes" von John, die ich einfach nur billig, plump und peinlich fand. Auf das hätte ich nun wirklich verzichten können. Grauenhaft fand ich auch die verzerrte Stimme, mit der Matala teilweise sprach; vom Grundgedanken her hatte es was von Christian Bales Batman (der natürlich erst ein paar Jahre nach der Ausstrahlung der Episode seinen ersten Einsatz hatte), für mich klang's aber eher wie Donald Duck. Mit dieser Idee hat man Lisa Hensley jedenfalls keinen Gefallen getan, und ihre Umsetzung war halt eben auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Die Musik war ebenfalls teilweise wieder weniger meins; vor allem dann beim Showdown fand ich sie wieder ziemlich trashig, und generell erinnerte sie mich allzu oft an die meinen persönlichen Geschmack nicht treffenden Kompositionen Evan Chens für "Crusade".
Am schwersten wiegt aber, dass der Ablauf rund um die Zukunftsvisionen für mich keinen Sinn zu ergeben schien. Gut möglich, dass ich irgendwas verpasst/übersehen habe, aber... zuerst hat John diese angesprochenen Sex-Flashes, die ja wohl auch schon Zukunftsvisionen waren, oder? Dann springt er mehrmals in die Zukunft, wo er zuerst sieht, wie Matala den Wissenschaftler, D'Argo und danach ihn tötet, dann führt sein Eingreifen zu einer Explosion der Moya, und später wird er auch mal von D'Argo mit dem Schwert aufgespießt. In all diesen Fällen scheint er nur einen relativ kurzen Zeitraum in die Zukunft zu springen. Ab einem bestimmten Punkt in der Geschichte beginnt er dann allerdings immer zu genau dem selben Ereignis zurückzuspringen – nämlich sein Gespräch mit Zhaan – was jedoch zuvor nicht der Fall war; so, als wäre er in einer Art Zeitschleife gefangen. Hä? Was hat sich auf einmal geändert? Ich fand das leider sehr seltsam und verwirrend, und konnte mich deshalb nicht so recht auf die Handlung einlassen. Es wirkte auf mich einfach sehr konstruiert, so als hätte sich Drehbuchautorin Babs Greyhosky – ohne auf so etwas wie interne Logik zu achten – zurechtgebogen, wie sie es gerade gebraucht hat. Und wer meine Reviews zu den Abrams-Trek-Filmen und "Discovery" gelesen hat, weiß, dass ich gegen so etwas allergisch bin. Die Möglichkeiten des Science Fiction-Genres dürfen – nach dem Motto "ist ja wurscht, ist ja Sci-Fi, da ist ja ohnehin alles möglich – keine Ausrede sein, um sich über innere Logik keine Gedanken zu machen. Und dann hat die Episode halt auch noch das Problem, dass die Episode im Wissen, dass was auch immer Schlimmes wir sehen, ja ohnehin wieder aufgehoben wird, sobald Mitchell in der Zeit zurückspringt, nicht wirklich spannend ist. Positiv: Die Grundidee, dass es John durch sein Eingreifen letztendlich immer schlimmer macht, hat durchaus einen gewissen Reiz (der ein paar Jahre später von "Butterfly Effect" dann perfektioniert wurde). Einige Gags waren durchaus wieder gelungen. Und die Andeutungen im Hinblick auf D'Argos Vergangenheit (sprich: Was war sein wahres Verbrechen, für das er verhaftet wurde?) weckten durchaus mein Interesse. Insgesamt würde ich die Folge aber doch eher zu den Nieten zählen.
Fazit:
Von der Grundidee her war "Gefährliche Besucher an Bord" ja eigentlich ganz nett; immerhin habe ich ja ein Faible für Zeitreise-Geschichten. Was man dann jedoch in weiterer Folge daraus machte, hat mich leider nicht wirklich überzeugt. Das beginnt schon bei den plump-peinlichen Sex-Flashes, geht über die furchtbar-unfreiwillig komische Stimme von Matala, nachdem sie entlarvt wurde, bis hin zu meinem Hauptproblem mit der Folge: So wie es hier dargestellt wird machen Johns Zeitsprünge keinen Sinn. Denn: Ab einem bestimmten Punkt springt er auf einmal wieder zu seinem Gespräch mit Zhaan zurück. Bei den Visionen zuvor war das hingegen noch nicht der Fall. Wie das rund um Johns Zukunfts-Flashes ohnehin sehr beliebig und aus Drehbuch-Sicht bequem wirkt. Leider kommt aber daher, dass man weiß, dass es ihm, wenn etwas Schlimmes passiert ja eh schaffen wird dies doch noch zu verhindern, keine Spannung auf. Einzelne Pluspunkte – wie die Offenbarung, dass wir etwas, von dem wir dachten, dass wir es im Pilotfilm erfahren haben, eben doch noch nicht wissen – verhindern zwar den Totalabsturz, insgesamt war ich mit "Gefährliche Besucher an Bord" aber leider alles andere als glücklich.
Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung:
Moya erreicht ein Notruf. Ein ilanisches Schiff steht kurz vor seiner Zerstörung und bittet die Crew um Hilfe. Als D'Argo hört, von wem der Notruf stammt, ist er sofort bereit zu helfen, denn sind doch die Ilianer enge Verbündete der Luxaner. Sie holen das fremde Schiff an Bord und Crichton bekommt beim Versuch, die beiden Passagiere aus dem Wrack zu retten einen Schlag. An Bord von Moya zeigen sich der Wissenschaftler Varrell und seine Mitarbeiterin Matala sehr geheimnisvoll. Einzig D'Argo gegenüber sind sie etwas offener und erzählen ihm von geheimen Forschungen, um ihr Volk in einem Krieg, in den es seit Jahren verwickelt ist, zu retten. Aeryn, die sehr misstrauisch gegenüber den beiden ist, liefert sich mit Matala einen Trainingskampf - bei dem sie zwar unterliegt, aber eine sehr interessante Entdeckung macht, was die Identität Matala's betrifft. Crichton indess ist von den Reizen Matala's auf eigentümliche Weise angezogen, was ihm Ärger mit D'Argo einbringt, der ebenfalls Gefühle für die außerirdische Schönheit entwickelt. Der Schlag, den John in dem fremden Schiff bekommen hat, hat seltsame Auswirkungen - er kann in die Zukunft schauen. Und was er dort sieht, ist alles andere als positiv. Matala erweist sich als Spionin, die Varrells Tests vertuschen soll. Beim Versuch, sie daran zu hindern, geht alles schief und Matala tötet Varrell, D'Argo und auch John. Dieser erwacht schreckensbleich aus einer Art Trance - er erzählt Zhaan von dem Geschehen und auch Aeryn, die auftaucht, um zu berichten, was sie über Matala herausgefunden hat, nämlich dass sie eine Spionin ist. Umso erstaunter ist sie, dass Crichton das bereits weiss, und vor allem wie er es herausbekommen hat. Erneut versuchen sie, die Geschehnisse zum Wohle Aller zu regeln und wieder geht es schief. John weiht Varrell ein, und erfährt von diesem, an welchen Forschungen er arbeitet. An der Erschaffung und Beherrschung eines Schwarzen Loches. Crichton ist ob dieser neuen Erkenntnisse entsetzt, doch da werden die Beiden von Matala überrascht, die sich nun zu erkennen gibt und Varrell tötet. John kann gerade noch entkommen. Matala versucht mit dem Forschungsschiff zu fliehen und John benutzt die Waffe der Ilianer - einen Teil des Schwarzen Loches - um sie zu vernichten...
Nancy Wölkert
(Bilder © 1999 Syfy)
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