Vor mehr als 35 Jahren fand im Rahmen des US-amerikanischen
Apollo-Programms die erste bemannte Mondlandung statt - ein Triumph der
Wissenschaft über alle Kritiker und Skeptiker, gleichzeitig auch die Entscheidung des
Wettlaufs im All zu Gunsten der USA und der Beweis für die
Überlegenheit des technischen Standes im Westen gegenüber dem Osten.
Jener „one small step“ wurde zum wahrlichen Menschheitsaugenblick und zur Sternstunde der Raumfahrt im 20. Jahrhundert, die noch wenige Jahre zuvor nur unter großen Mühen kleine Kapseln samt eingezwängtem Raumfahrer für kurze Zeit in einen Erdorbit zu bringen vermochte.
Die Mondlandung war das Ergebnis nicht nur eines wissenschaftlichen, sondern auch eines politischen und nicht zuletzt auch militärischen Wettbewerbs im Zuge des Kalten Krieges. Der Triumph von Apollo 11 wurde zum Sinnbild der Macht der Amerikaner.
Doch immer und immer wieder taucht diese Frage auf ...
WAR DIE MONDLANDUNG EIN GROSSER SCHWINDEL?
Dies war und ist immer wieder eine Schlagzeile einer beliebten großen Boulevardzeitung in Deutschland oder Spiegel-TV zeigte vor einiger Zeit eine Sendung mit diesem Titel (Peinlich eigentlich wie ein so seriöses Magazin seine Namen für unseriöse Berichte hergab).
Sie verdeutlichen, das es unglaublich leicht ist mit Halbwissen und Halbwahrheiten (ausgelöst im Jahre 2001 auf dem US-Sender FOX-television und danach auch gesendet auf VOX und Kabel 1, sowie bei "BILD" medienwirksam begleitet) ahnungslose Zuseher und Lesern so zu beeinflussen dass sie an Dingen zu zweifeln anfangen die nicht zu bezweifeln sind. Aber auch der geliebte Klatsch kommt hier sehr zu gute und verbreitet schneller Unwahrheiten als es geschehen dürfte. Alle Jahre wieder eine aufgewärmte, nicht tot zu kriegende, populäre Schlagzeile. Eigentlich nichts Neues, es gibt darüber sogar einen Hollywood-Film „Unternehmen Capricorn“ (übrigens der ist wenigstens gut gemacht).
DER ANGEBLICHE SCHWINDEL:
(Was waren die „Argumente“ im Artikel?)
1. Die USA hätte damals gar nicht die Technik für die Mondlandung gehabt. Computer waren so groß wie Kühlschränke und hatten eine Leistung wie ein Taschenrechner. Wie hätte man die in eine kleine Apollokapsel einbauen sollen.
2. Die Ausstiegsluken der Mondlandefähre waren angeblich zu klein. Wie hätten die Astronauten mit ihren Raumanzügen da durchschlüpfen können.
3. Fotos (!) zeigen eine „flatternde“ US-Flagge. In einem luftleeren Raum nahezu unmöglich.
4. Die Landefähre hatte bei der Landung einen Krater reißen müssen, ein solches Loch ist aber auf den Fotos nicht zu sehen.
5. Auf dem Mond herrschen Temperaturen von bis zu 140 Grad Celsius. Der verwendete Kodak-Film schmilzt bei 65 Grad.
6. Auf Fotos die auf dem Mond geschossen wurden sind keine Sterne zu sehen.
7. Auf manchen Fotos sind die Bemessungskreuze, die auf der Linse eingebrannt wurden, zum Teil hinter den aufgenommenen Objekten wie Fahnenstange oder Bodenprobenbehälter.
8. Der Lärm der Triebwerke des Mondlandefahrzeugs ist bei den Gesprächen mit der Bodenkontrolle und den Astronauten vor der Landung nirgends zu hören.
9. Auf einem Foto ist ein Gebirgsmassiv zu sehen in dessen Vordergrund die Landefähre steht. Ein weiters Bild zeigt genau dieses Massiv aus der gleichen Richtung ohne die Fähre.
10. Beim Rückstart der Landefähreneinheit ist kein Raketenfeuer zu sehen.
11. Fotoaufnahmen zeigen Astronauten im Schatten stehen und sind trotzdem hell erleuchtet.
12. Die Schatten der Astronauten gehen gelegentlich in verschiedene Richtungen.
... soviel zu der Argumentation bei einer US-TV Sendung des Kabelriesen Fox im Jahr 2001.
DIE AUFLÖSUNG:
(Doch wie beim „Schwarzen Magier“ der hinterher die Zaubertricks verrät, gibt es nun den “Blick hinter die Kulissen“.)
Nun, peinlicherweise nahm man nur die Dokumente zu denen man trefflich spekulieren kann und alles andere wurde verschwiegen oder einfach nicht beachtet. Aber wie leicht man obige „Argumente“ auseinander nehmen kann und wie entlarvend dies schon ist erkläre ich mit meiner Auflösung des Rätsels:
Zu 1: Die Computer standen in Cape Canaveral und im Flugkontrollzentrum in Houston, Texas. Die Raumkapsel wurde demnach von der Bodenkontrolle geleitet und gesteuert. Mehr als Taschenrechner-Rechenleistung war auch nicht an Bord. Nichts Geheimnisvolles und eigentlich seit damals schon längst Allgemeinwissen - sollte man meinen!
Zu 2: Ich selbst war nun schon zwei mal in Cape Canaveral und hab ne original Mondlandefähre gesehen. Klein aber groß genug für zwei Astronauten im Raumanzug. Das Ganze Ding sollte ja kein „Wohnzimmer mit Balkon“ sein sondern eine leichte, kompakte Landefähre. Keine Ahnung wie man selbst die offensichtlichsten Dinge noch in Zweifel ziehen kann!
Zu 3: Monoman, nur Fotos. Dann sollte man die Fernsehaufnahmen mal betrachten, dann würde auch der letzte „Blinde“ erkennen, das die Flagge aus Stoff mit einer oben quer geführten Stange bestand, die nach dem Ausrollen und Ausbreiten „flatterförmig“ aussah. Bewegt hat sie sich sicher nicht (allenfalls mal durch die Berührung der Astronauten), aber da kann man mal wieder sehen, das zur „Beweisführung“ nur das genommen wird, was einem in den Kram passt. Übrigens: Dort wo die Fahne vermeindlich „flattert“ handelt es sich um die Berührung der Astronauten - die Stande schwingt allein deswegen danach länger aus, weil es keine Luft gibt die sie bremst.
Zu 4: Dank der geringen Mondanziehung brauchte es zur Landung keinen Bremsschub wie beim Start auf der Erde. Meine Güte, das sollte wohl niemanden überraschen. Wer die Fernsehbilder vom Rückstart gesehen hat, erkennt auch, das zum Abheben ein geringer Schub nötig war. Die Bodenlandeeinheit blieb sogar nahezu unversehrt. Hinzu kommt das die Landefähre in einer leichten Vorwärtsbewegung war und wenige Fuß vor dem Aufsetzen bereits das Triebwerk abschaltete, sodass darunter nur der Staub ein wenig weggepustet wurde.
Zu 5: Warum wohl sind die Astronauten nicht „geschmolzen“. Hilfe wie simpel, mehr muss dazu nicht gesagt werden. Ich ergänze trotzdem: Bei einer bestimmten Temperatur der Kamera stellt sich ein Gleichgewicht zwischen der Energieaufnahme durch die Sonneneinstrahlung und die Energieabgabe durch die eigene Wärmeabstrahlung der Kamera ein. Die reflektierende Beschichtung der Kamera minderte das Absorptionsvermögen stark und die Kamera emittierte so bei geringerer Temperatur die absorbierte Sonnenstrahlung als Wärmestrahlung. Wenn die Kamera nicht ständig der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt ist, sich also im Schatten befindet, kühlt sie sich auch allmählich wieder ab. Zudem sollte man folgendes Bedenken: Man darf sich die Mondoberfläche nicht als eine etwas überheizte Sauna vorstellen. Was sich auf der Tagseite des Mondes bis zu 130°C aufheizt und dann auf der Nachtseite bis zu –150°C wieder abkühlt, ist der Staub und das Gestein direkt auf der Oberfläche des Mondes.
Da der Mond keine Atmosphäre hat, die sich an der Mondoberfläche erwärmen und diese gespeicherte Energie dann transportieren könnte, ist eine Aussage zur Temperatur 1,3 m über der Mondoberfläche nach irdischen Vorstellungen kaum möglich.
Zu 6: Sieht man die Sterne auf der Erde bei Tageslicht? Nein, und auf dem Mond ist es trotz fehlender Atmosphäre genauso. Durch die intensive Sonneneinstrahlung wirkt der Hintergrund einfach dunkel. Das kann jeder selbst erleben wenn er versucht bei sternenklarem Himmel aus einem hell erleuchteten Zimmer die Sterne zu beobachten. Ein Fotoapparat hat es da noch ungleich schwerer.
Zu 7: Das sieht gelegentlich so aus als ob, doch ist es verursacht durch die gleißend hellen Flächen der fotografierten Objekte, die diese hauchdünnen, kleinen Kreuze überstrahlen. Im Fotobildband zu APOLLO (von Robin Kerrod; nur aus USA zu beziehen) sieht man in einem der Fotos sehr deutlich diesen Effekt, doch genauso deutlich kann man erkennen dass das Kreuz in Wahrheit vollständig ist.
Zu 8: Die Geräusche die sich nach innen fortpflanzen konnten und deren Schallwellen im druckbelüfteten Innern der Mondlandefähre waren sicher hörbar. Doch die jeweiligen Astronauten haben da nicht im T-Shirt gesessen sondern im „Einmann-Raumschiff“ ihrem Raumanzug. Völlig dicht und auch sehr gut von äußeren Geräuschen abgeschirmt. Da kam sicher nicht viel ans Interkom-Mikro im Helm was laut genug gewesen wäre! In dem Moment wo die Kapsel ohne Atmosphäre war gibt es dann auch im Innern keinen Ton mehr.
Zu 9: Aufgrund der fehlenden Atmosphäre auf dem Mond hat man einen extrem klaren und weiten Blick (kennt jeder der bei Fön mal in den Alpen war), sodass man weite Dinge sehr gut sehen kann und sie gelegentlich näher vermutet. In beiden Fotos handelt es sich um die aus gleicher Richtung gemachte Aufnahme des Gebirges, jedoch einmal stand der Fotograf vor der Landefähre und beim nächsten mal dahinter.
Zu 10: Ist auch logisch, denn es wurde ein Treibstoff verwendet der ohne Flamme verbrennt. Dazu kommt noch das Vakuum welches dafür sorgt das nur die austretenden Gase für den Rückstoss verantwortlich sind, die dann Sekunden später völlig im Vakuum verschwinden.
Zu 11: Der Mond hat keine Atmosphäre und wird von der Sonne demnach voll erleuchtet. Die Bodenreflexion erleuchtet auch die schneeweißen, extra reflexionsreichen Raumanzüge (zur Abstrahlung der Wärme), auch im Schatten. Dazu gibt es übrigens gute Fotos und jeder kann das in einem Experiment nachvollziehen.
Zu 12: Schatten gehen auch auf der Erde in verschiedene Richtungen. Das liegt halt an Bodenunebenheiten und an den verschiedenen Abständen und daraus resultierenden Winkeln. Die kann jeder an einem sonnigen Tag in der freien Natur bewundern. Zudem kann von einer Lichtquelle aus niemals parallele Schatten entstehen, so was nennt man in der Bildenden Kunst „Fluchtpunkt“.
So ganz am Rande: Eine der obigen Argumentationen wiederspricht sich sogar selbst. Mit der Rechenleistung der 60/70 Jahre hätte eine solch überzeugende „Filmproduktion“ (Apollo) mit derart tollen „Special Effects“ gar nicht erst möglich sein können. Doch wer die Welt mit dem Wissen und Können von heute (siehe Special Effects von ILM usw.) gelernt hat zu sehen, der vermischt allzu leicht Vergangenheit und Zukunft.
Es wird leider immer wieder Menschen geben die trotzdem auf solche Stories hereinfallen werden, es liegt wohl in der Natur des Menschen auf Klatsch, Tratsch, Verschwörung und scheinbar Geheimes begeistert zu reagieren. In diesem Fall tut die NASA das einzig Richtige: Sie reagiert nicht auf unsinnige Geschichten überall auf der Welt. Wer jedoch Dokumente, Bilder oder Film* einsehen will ist gerne eingeladen. Die Dokumente von Apollo sind für jeden offen. Wer, wie ich, mal die Chance hatte Cape Canaveral in Florida zu besuchen** der merkt ebenso schnell den Stolz der Amerikaner auf ihr Apollo-Mondlandeprogramm, welches sie mit einer riesigen Saturn V-Halle und einer tollen Show präsentieren.
Übrigens: Wer den von mir angesprochenen Bildband über Apollo beziehen möchte (breiter als A4-Format): APOLLO, von Robin Kerrod, erschienen im Prion-Verlag by Multimedia Books Limited, London, ISBN 1 85375 066 2 (derzeit nicht im deutschen Buchhandel da englische Originalausgabe).
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**= Cape Canaveral Reisebericht
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