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Reese PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Menace
Episodennummer: 5x19
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 26. April 2002
Erstausstrahlung D: 21. August 2002
Drehbuch: James Tichenor
Regie: Martin Wood
Hauptdarsteller: Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill, Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson, Amanda Tapping als Captain Samantha Carter, Christopher Judge als Teal'c, Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller: Danielle Nicolet als Reese, Gary Jones als MSgt. Walter Harriman, Teryl Rothery als Dr. Janet Fraiser, Colin Lawrence als Major Carl Warren, Tracy Westerholm als SSgt. Westerholm, Dan Shea als MSgt. Sylvester Siler u.a.

Kurzinhalt: Das Team von SG-1 erforscht einen Planeten, dessen Zivilisation ausgestorben zu sein scheint. Von einer Energiesignatur angelockt, findet man in einer der Ruinen einen Androiden in der Gestalt einer jungen Frau. Da dieser inaktiv ist, sieht man keine Gefahr darin, ihn zur Erde zu bringen. Dort gelingt es dann schließlich, den Androiden wieder zu reparieren. Dieser stellt sich ihnen als Reese vor, und im Gespräch wird SG-1 schon bald klar, dass sich der Android auf dem geistigen Niveau eines kleinen Mädchens befindet. Daniel Jackson beginnt sich daraufhin, mit Reese anzufreunden, in der Hoffnung, so mehr über ihren Ursprung zu erfahren, vor allem aber natürlich darüber, was auf dem Planeten vorgefallen ist und wodurch die dortige Zivilisation ausgelöscht wurde. Doch Reese verbirgt ein schreckliches Geheimnis, dass zu Tage tritt, als sie für Daniel ein Spielzeug baut – handelt es sich bei diesem doch um einen Replikator. Als Reese daraufhin erkennt, dass sie sich in Gefahr befindet, greift sie mit Hilfe ihrer "Spielzeuge" die Basis an…

Denkwürdige Zitate: "As far as I can tell there isn't an on switch. It's possible the power was depleted for too long."
"Why don't you kiss her?"
(Jacks gut gemeinter Rat an Daniel.)
"There's a pulse."
"It has a heartbeat?"
"It has a heart?"
(Fraiser, Jackson und Carter über Reese.)
"Colonel, you said to look for anything uncharacteristic of the indigenous technology, right?"
"I would never say anything like that, Major."
(Das glaub ich Jack aufs Wort.)
"It seems whoever made Reese made a critical error. Made her smart enough to build the replicators and yet emotionally immature."
"She's just trying to defend herself. She really is just a kid who unwittingly taught her toys to become a weapon of destruction."
(Sam und Daniel bringen das zentrale Dilemma auf den Punkt.)
"You stupid son of a bitch."
(Daniel ist über seine Rettung durch Jack alles andere als erfreut.)

Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime Es ist ja mittlerweile schon eine Zeit lang her, dass ich "Stargate" gesehen habe. Dementsprechend gibt es nur wenige Episoden, die mir über diesem Zeitraum hinweg noch gut in Erinnerung geblieben sind. "Reese" zählt jedoch zu eben dieser illustren (und kleinen) Runde. Dass wir hier nun mehr über den Ursprung der Replikatoren erfahren, fand ich damals einerseits sehr interessant und faszinierend, zugleich erhielt die entsprechende Auskunft jedoch durch die tragischen Hintergründe auch eine sehr traurige und betrübliche Komponente, die mich damals wie heute ansprechen konnte. Reese ist für mich eine der tragischsten Figuren aus "Stargate" überhaupt. Ein Kind im Körper eines Androiden, mit der Macht ausgestattet, ausgeklügelte Roboter zu bauen – jedoch ohne die geistigen Fähigkeiten, die darin steckenden Risiken zu erkennen, diese abzuwägen, und so die potentiell katastrophalen Folgen ihres Handels abzuschätzen. Und so hat sie, als sie in weiterer Folge die Kontrolle über ihre eigene Schöpfung verlor, nicht nur das Ende ihrer Zivilisation herbeigeführt, sondern eine Bedrohung auf die Galaxis losgelassen, welche immer noch zahlreiche Lebewesen – u.a. ja auch die Asgard – bedroht.

Eben diese tragische Hintergrundgeschichte, welche die Replikatoren hier erhalten, wertet "Reese" allein schon ungemein auf. Dazu gesellt sich nun noch eine tolle Leistung von Danielle Nicolet in der Titelrolle. Sie spielt den im Androidenkörper innewohnenden kindlich-naiv-unschuldigen Geist absolut perfekt. Noch lange bevor es von den Figuren festgestellt wird, erkennen wir als Zuschauer, dass Reese, auch wenn sie im Körper einer jungen Frau stecken mag, über den Geist eines kleinen Mädchens verfügt. Und vor allem auch am Ende, wenn sie sich ängstlich und verschreckt auf der verzweifelten Suche nach einem Freund an Daniel wendet, gelingt es ihr mit Leichtigkeit, die Beschützerinstinkte der Zuschauer zu wecken – was wichtig ist, um Daniels Wut und Trauer am Ende nachempfinden zu können. Bevor wir uns jedoch dem Ende zuwenden, noch ein paar generelle Worte zur Folge. Die Replikatoren waren wieder fantastisch getrickst; kein Vergleich zu ihrem ersten Auftritt in "Nemesis", wo sich die CGI jetzt nicht übermäßig gut gehalten hat. Die Effekte hier sahen hingegen selbst für heutige Verhältnisse immer noch gut und überzeugend aus. Nett fand ich auch, dass wir am Ende gar nicht sehen, wie viel Zeit bis zur Selbstzerstörung noch verblieben wäre. Selbst damals war der Stopp in den letzten paar Sekunden ein Klischee, und die Art und Weise wie man dieses hier umschiffte hat mir wirklich gut gefallen. Und auch wenn's nur eine Kleinigkeit ist, aber mir gefiel, dass man am Anfang der Folge Reese nicht gleich einfach so auf die Erde gebracht hat, sondern zuerst mit Hammond Rücksprache hielt. Die Inszenierung durch Martin Wood war ebenfalls auf dem von der Serie gewohnt hohen Niveau. Und die Handlung vermochte es von Anfang an, mein Interesse zu wecken, wurde mit dem Auftauchen der Replikatoren dann zunehmend spannend, um dann schließlich in einem tragischen Ausgang zu münden.

Episodenbild (c) MGM/Showtime Eben darin lag für mich dann auch die letzte wesentliche Stärke der Folge. Über die knapp 40 Minuten hinweg gelang es "Reese" erfolgreich, die Androidin als tragische Figur zu etablieren, und uns mit ihr sympathisieren zu lassen. Demnach war ich voll und ganz auf Daniels Seite, als dieser versuchte, ihr Leben zu retten, und fieberte mit. Dementsprechend erschüttert ist das Ende der Geschichte, als Jack in den Stargate-Raum vordringt und sie tötet. Das schöne dabei: Man kann sowohl Daniels Schmerz und Enttäuschung nachvollziehen, als auch, warum sich Jack zu dieser Vorgehensweise gezwungen sah. Was ja dann selbst Daniel einsieht (sagt er zumindest; ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich es ihm glauben soll). Und dennoch wird klar, dass dies etwas anderes ist, als frühere Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern, ob dies in den nächsten Folgen thematisiert wurde, hoffe es aber. Weil bei Daniel schien in diesem Moment schon etwas gebrochen und das Vertrauen in Jack erschüttert worden zu sein. Toll gespielt von Michael Shanks, toll geschrieben von James Tichenor, toll inszeniert von Martin Wood – und insgesamt ein wirklich starker Ausklang.

Fazit: "Reese" ist eine der wenigen Folgen, die mir von meiner Erstsichtung damals zur Erstausstrahlung (bzw., was die weiteren Staffeln betrifft, der DVD-Veröffentlichung) noch in guter Erinnerung geblieben sind – und in diesem Fall auch absolut zurecht. Mit dem interessanten Mysterium rund um Reese gelang es der Episode praktisch auf Anhieb, mein Interesse zu wecken. In weiterer Folge wurde uns dann nicht nur die Ursprungsgeschichte der Replikatoren erzählt, sondern Reese erwies sich auch als überaus tragische Figur: Ein kleines Mädchen im Körper einer erwachsenen Frau, die unbeabsichtigt den Untergang ihrer Zivilisation herbeigeführt und eine Bedrohung auf die Galaxis losgelassen hat, die immer noch bekämpft wird. Und auch der tragische Ausgang des Geschehens sticht hervor. Neben dem Drehbuch bestechen bei "Reese" in erster Linie noch die schauspielerischen Leistungen – insbesondere von Danielle Nicolet und Michael Shanks – sowie die wieder einmal makellosen Effekte der Replikatoren. Und gewohnt gut inszeniert war die Episode auch. Insgesamt zählt "Reese", auch wenn sie nicht zu den spektakulärsten Episoden zählen mag, zu meinen Lieblingsfolgen von "Stargate".

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)




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