Originaltitel: Between Two Fires
Episodennummer: 5x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 24. August 2001
Erstausstrahlung D: 12. Juni 2002
Drehbuch: Ron Wilkerson
Regie: William Gereghty
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Garwin Sanford als Narim,
Marie Stillin als High Chancellor Travell,
Peter Wingfield als Tanith,
Gary Jones als MSgt. Walter Harriman,
Ryan Silverman als Tollan Guard u.a.
Kurzinhalt:
SG-1 werden auf den Heimatplaneten der Tollaner eingeladen, um an Omocs Gedenkfeier teilzunehmen. Danach wendet sich die Ratsvorsitzende Travell an sie und bittet sie darum, am nächsten Tag wiederzukommen, da sie ihnen ein Angebot zu unterbreiten hat. Unmittelbar darauf erhält Sam von Narim die Warnung, dass die Erde in großer Gefahr sei. Als man am nächsten Tag zurückkehrt, überrascht Travell sie mit dem Angebot, ihnen eine Ionenkanone zu überlassen. Und dass, obwohl die Tollaner bisher strikt dagegen waren, ihre fortschrittliche Technologie mit weniger entwickelten Völkern zu teilen. Travell begründet dies mit einem Stimmungswandel innerhalb des Rates, und zuckt selbst dann nicht zusammen, als O'Neill ihre Forderung von einer Kanone auf achtunddreißig erhöht, da nur mit dieser Anzahl die Erde wirkungsvoll vor einem Angriff der Goa'uld geschützt werden könnte. Als Gegenleistung erwarten sich die Tollaner regelmäßige Lieferungen von Trinium, welches die Menschen mittlerweile auf einem fremden Planeten abbauen lassen. Obwohl ihnen das Angebot der Tollaner verdächtig vorkommt, sehen sie keine andere Möglichkeit, als es zu akzeptieren. Zusammen mit Narim versuchen sie jedoch zugleich, herauszufinden, was genau die Tollaner vorhaben – und bringen schließlich eine schockierende Verschwörung ans Licht…
Denkwürdige Zitate:
"Mind if I ask what you need Trinium for?"
"Trinum is combined with a number of elements to create a compound that is used in various Tollan technologies."
"Do you people practice being vague?"
(Gute Frage, Jack!)
"How did you find me?"
"You're the one wearing grey."
(Jack erlaubt sich einen kleinen Scherz.)
"You know exactly why you were building these devices and what they would be used for."
"You just didn't expect them to make you pull the trigger."
(Daniel und Sam bringen das Dilemma der Tollaner auf den Punkt.)
Review:
Zum Ende hin dreht "Der Kampf der Tollaner" nochmal so richtig auf, aber einerseits verpasst man selbst dann, das volle Potential auszuschöpfen, und andererseits ist die Episode bis dahin zwar nett, aber nicht mehr. In der ersten halben Stunde plätschert die Handlung doch noch sehr unaufgeregt vor sich hin. Dass die Tollaner auf einmal dazu bereit sind, ihre Technologie so bereitwillig mit den Menschen zu teilen, erscheint sowohl SG-1 als auch dem Zuschauer sofort verdächtig, und die Episode macht auch nie wirklich einen Hehl daraus, dass Travell ein finsteres Geheimnis verbirgt. Welches das ist, konnte zumindest ich mir auch relativ bald denken (wobei ich wie immer dazusagen muss, natürlich nicht 100%ig ausschließen zu können, dass mir das von der Erstsichtung noch irgendwie im Hinterkopf war), wobei das an sich noch kein Problem war. Die geschockten Gesichter von Daniel und Sam hingegen schon, weil spätestens zu dem Zeitpunkt war es angesichts der Informationen die sie bis dahin gesammelt hatten doch wohl sonnenklar. Das ließ sie unnötig begriffsstutzig erscheinen.
Ansonsten war die erste halbe Stunde mal soweit ok. Das Rätsel rund um die Frage, was genau die Tollaner vorhaben/verbergen wird früh eingeführt und weckt somit rasch das Interesse das Zuschauers, welches durch Narims unheilverkündende Warnung dann noch einmal zusätzlich angeregt wird. Ich mochte auch so Einfälle wie z.B. dass Narim seiner Alexa Sams Stimme gegeben hat. Das Rätsel rund um die Absichten der Tollaner hält einen bei der Stange, einzelne nette Gags steigern den Unterhaltungswert, und die plötzliche Bereitschaft der Tollaner, die Technologie zu teilen, sorgt von Anfang an für ein Gefühl des Unbehagens. Nett fand ich darüber hinaus Narims Fassungslosigkeit, dass der Rat der Tollaner etwas vor der Bevölkerung verbergen könnte. Ach, wenn das doch nur bei uns auch so wäre, dass ein solches Vergehen als ähnlich schwerwiegend angesehen wird! So richtig dreht die Folge dann aber erst in den letzten zehn Minuten auf: Tanith offenbart sich, kündigt einen geheimnisvollen neuen Goa'uld als seinen Meister an, und stellt die Tollaner vor ein Dilemma: Denn nicht nur, dass sie den Goa'uld jene Waffen fabriziert haben, die ihnen dazu dienen sollen, u.a. die Erde zu vernichten, sollen die Tollaner was letztere betrifft den Schlag gleich selbst ausführen (dass man diesbezüglich auf den Vertrag mit den Asgard referenziert gefiel mir ausgesprochen gut). Zwar hätte es mir besser gefallen, wenn auch Narim aufgehalten worden wäre, und es dann wirklich an Travell und dem Rat gewesen wäre, sich zwischen dem Überleben und den Idealen ihres Volkes zu entscheiden – und sie willentlich letzteres wählen, im vollen Bewusstsein der Folgen. Allerdings macht die Tatsache, dass Narim sein Volk zum Untergang verdammt, aus ihm eine tragische Figur (wobei die Wendung besser funktioniert hätte, wenn ich mich ihm aus seinen früheren Auftritten verbundener fühlen würde). Eben dieses Ende ist dann ohnehin das Beste, scheint die Lage für die Tollaner doch aussichtslos. Wobei man zugleich dadurch, dass man das ultimative Schicksal des Volkes offenlässt, wiederum etwas dramaturgisches Potential verschenkt, da ihr Niedergang eben nur angedeutet, jedoch nicht 100%ig bestätigt wird. So oder so war die letzte Szene, wo man Narims Nachricht hört, aber jedenfalls ein starker Moment, der die Episode nochmal deutlich aufwertete.
Fazit:
An "Der Kampf der Tollaner" konnte mir vor allem das Ende gefallen. Zwar kam bei mir das Ausmaß der Zerstörung – bedeutet der Angriff etwa den völligen Untergang der tollanischen Zivilisation? – nicht ganz an. Zudem hätte es einen gewissen Charme besessen, wenn die Tollaner die Entscheidung aus freien Stücken getroffen hätten und nicht von Narim dazu gezwungen worden wären (wobei die Art und Weise, wie dieser sein Volk dem Untergang weiht, aus einer bislang sehr unscheinbaren Figur einen zumindest ansatzweise interessanten Charakter machte). Dennoch waren die letzten Minuten dann durchaus stark, und grundsätzlich war Narims düstere letzte Nachricht schon ein bedrückender Moment, der den Zuschauer in nachdenklicher Stimmung zurück ließ. Ehe es soweit war, war die Episode allerdings nur ok. Das Mysterium rund um die Absichten der Tollaner vermochte es nie so recht, mich zu packen, und nachdem man auf Informationen bezüglich des Angriffs der Goa'uld stieß, zeigten sich Sam und Daniel doch eher begriffsstutzig. Das starke Finale riss die Folge dann aber doch nochmal heraus.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)
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