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Perry Rhodan Autor sollte Farscape Romane schreiben Drucken E-Mail
"Perry Rhodan" & "FarScape": Interview mit Uwe Anton Kategorie: Interviews - Autor: Reiner Krauss - Datum: Dienstag, 12 Dezember 2006
 

"FarScape" als gelungene SF-Serie für Erwachsene war leider nicht allzu lange bei Sat 1 im Programm, doch der Start der Serie verlief 1999 so erfolgreich, dass es ein Romanprojekt geben sollte, bei dem man die jeweiligen TV-Folgen nachlesen konnte. Aufgrund vieler Umstände, unter anderem der ungeschickten Platzierung im TV, wurde jedoch leider nichts mehr daraus. Der bekannte und erfolgreiche "Perry Rhodan"-Autor und Übersetzer Uwe Anton war einer der Autoren, die bereits gestartet waren, um die ersten Romane abzuliefern; die jedoch nie erschienen sind. Die Gründe können Sie im Folgenden nachlesen. Das Interview führte Reiner von fictionbox.de.

Perry Rhodan Autor sollte Farscape Romane schreiben
Uwe Anton
Reiner: In den USA und bei www.watchfarscape.com (Forum: Frell Me Death) wurde ich gefragt wieso und wer hier in Deutschland je die Rechte zur Veröffentlichung hatte.
Im Laufe der Staffel 3 (also als Farscape schon nur noch im Pay-TV hier lief) scheint die Jim Henson Co. wohl ein wenig die Copyrights verschärft oder geändert zu haben...

U. Anton: Davon ist mir nichts bekannt. Jeder Rechteinhaber achtet darauf, dass sein Copyright nicht verletzt wird.

Reiner: Wer hatte also damals die Rechte für die Veröffentlichung von Farscape-Romanen in Deutschland.

U. Anton: Die Romane sollten damals bei J.P. erscheinen, der JUNIOR PUBLISHING GHMB. J.P. war ein Joint Venture der Egmond Holding und der EM.TV & Merchandising AG. Den Vertrieb der Bücher sollte die vgs verlagsgesellschaft in Köln übernehmen, die auch zur Egmond Holding gehört. Der bekannteste deutsche Egmond-Verlag ist übrigens Ehapa, wo die Disney-Titel wie MICKY MAUS und DONALD DUCK erscheinen.

Reiner: Kurze Info dazu was privat bleiben soll und was man gerne auch öffentlich äußern darf!

U. Anton: Ich wüsste nicht, was an obiger Information geheim wäre.

Reiner: Wie bis Du zu diesem Projekt selbst gekommen?

U. Anton: Das weiß ich gar nicht mehr so genau. Eine Mitarbeiterin von JP hat mich angerufen, ob ich Zeit und Lust hätte, zu der Serie Novelisations zu verfassen. Zufällig hatten mich kurz vorher zwei Freunde/Bekannte aus der SF-Szene auf FARSCAPE angesprochen und darauf hingewiesen, wie toll die Serie sei. Einer hatte mir - so lange ist das schon her! - eine Videokassette mit den ersten fünf Folgen geschenkt, die er im englischen Fernsehen aufgenommen hatte, und was ich da gesehen hatte, gefiel mir. Ich habe also zugesagt.

Reiner: Und wie waren die Zusammenhänge zu der Zeit (wann genau). Verrate doch bitte dazu ein paar Zeilen.

U. Anton: Falls du das weitere Vorgehen meinst - JP hat mir dann eine Menge Material zugeschickt:
Videokassetten der ersten Staffel
das Drehbuch der Folge „The Hidden Memory“
den „Farscape Almanac“, also die „Bibel“ für die Fernseh-Autoren
das Drehbuch zu „Nerve“
das gesamte Pressematerial des Verlags
die deutschen Dialogbücher der Folgen „In den Tiefen des Bewusstseins“ und „Scorpius und der Aurorastuhl“

Mir liegt hier noch ein Flyer für den Buchhandel mit den fertigen Titelbildern vor; ein Kollege sollte die Pilotfolge „novelisieren“, ich die beiden obigen Folgen. „In den Tiefen ...“ habe ich als fertig gesetztes Buch in Kopie vorliegen, „Scorpius ...“ habe ich dann nicht mehr vollendet.

Reiner: Ein Kommentar zu den Copyrights aus USA: „This person‘s book was not published because of the contract issue and not a Farscape cancellation issue.“

U. Anton: Das ist meines Wissens nach falsch. Die EM.TV war wiederum mit Henson verbunden. Die deutschen Verträge kamen 2000 zustande, spätestens 2001; die Novelisations sollten 2001 auf den Markt kommen, und damals war bei Tor noch gar nichts erschienen (ich weiß allerdings nicht, wann die Verträge geschlossen wurden, aber die gingen ja über neue Romane und nicht über Novelisations der Fernsehfolgen, die zumal noch speziell für den deutschen Markt geschlossen wurden). Ich habe vom Verlag die Erklärung bekommen, dass die Vorbestellungen des Buchhandels zu schlecht waren, und das habe ich damals geglaubt und will es auch heute noch gern glauben. Ich weiß natürlich nicht, ob man mir damals die Wahrheit gesagt hat, aber es kam mir glaubwürdig vor.

Dann schreibst du: „der SF-Serie bei SciFi-Channel, die durch die finanziellen Probleme einer deutschen Firma EM-TV, mit zu Fall gebracht wurde“.
Ob das hundertprozentig so zutrifft, kann ich nicht beurteilen.

Vielen Dank an Uwe Anton für das Interview. 




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