Originaltitel: Ascension
Episodennummer: 5x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 13. Juli 2001
Erstausstrahlung D: 08. Mai 2002
Drehbuch: Robert C. Cooper
Regie: Martin Wood
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Sean Patrick Flanery als Orlin,
John de Lancie als Colonel Frank Simmons,
Teryl Rothery als Dr. Janet Fraiser,
Ben Wilkinson als O'Brien,
Eric Breker als Colonel Albert Reynolds,
Rob Fournier als Special Forces Commander,
Carmen Argenziano als Jacob Carter u.a.
Kurzinhalt:
SG-1 untersuchen die Ruinen auf dem Planeten Velona, wo sie die eine oder andere fortschrittliche Technologie finden, deren Nutzen sich ihnen erstmal noch nicht erschließt. Während ihrer Expedition wird Sam dann plötzlich ohnmächtig, woraufhin man zur Erde zurückkehrt – nichtsahnend, dass ihnen durchs Stargate ein Wesen gefolgt ist. Bei Orlin handelt es sich um ein Wesen aus reiner Energie. Er folgt Sam bis nach Hause, wo er sie zuerst beobachtet, und sich ihr später offenbart. Sam verständigt daraufhin das Stargate-Center, doch als man Kameras installiert und ihr Haus beobachtet, bleibt Orlin verborgen. Erst als diese wieder abmontiert wurden zeigt er sich erneut, und kehrt schließlich vollständig in eine rein körperliche Existenz zurück. Nachdem diese Verwandlung abgeschlossen ist, offenbart er Sam, sich in sie verliebt zu haben. Zudem warnt er davor, die Technologie auf Velona in Betrieb zu nehmen, handelt es sich dabei doch eine Waffe, welche die damalige Bevölkerung ausgelöscht hat. Sam gibt die Warnung ans Stargate-Kommando weiter, doch Colonel Simmons drängt darauf, das Gerät trotzdem so rasch als möglich in Betrieb zu nehmen, in der Hoffnung, so eine wichtige Waffe im Kampf gegen die Goa'uld zu erwerben…
Denkwürdige Zitate:
"Tense? Me? I'm not tense. Am I? When did you first notice?"
"As we met."
(Jack ist wieder mal ein richtiger Charmeur.)
"Need I remind you, Dr Jackson, of the dangers that we're trying to defend Earth against?"
"Oh, could you? Go slow."
(Daniel erlaubt sich mit Colonel Simmons einen kleinen Spaß.)
Review:
"Das Opfer" ist eine jener Episoden, in denen man Sam einen love interest vorsetzt. Ich weiß ja nicht, ob es für diese Art von Folgen schon einen knackigen englischen "TV Trope"-Begriff gibt; damit meine ich, dass sich eine Figur plötzlich zwischen zwei Hauptfiguren drängt, zwischen denen sich langsam eine Beziehung zu entwickeln scheint. Für letzteres gibt es ja den Begriff des "shippens", also wenn man als Fan einer Serie darauf hofft, dass zwei bestimmte Figuren zusammenkommen. In Anlehnung daran könnte man besagten Tropus ja vielleicht als "ship-wrecking" bezeichnen? Jedenfalls haben es entsprechende Figuren beim Zuschauer meist schwer, da sie doch irgendwie als Störenfried bzw. als Bedrohung für das erhoffte Happy End für die jeweiligen Hauptfiguren empfunden wird. Auch Orlin leidet darunter. Nachdem man in früheren Episoden die Gefühle zwischen Jack und Sam offenbart hat – es ihnen jedoch die militärische Organisation der sie dienen nicht erlaubt, diesen nachzugeben – hofft man als Fan natürlich, dass diese eines Tages zusammenkommen werden. Und dann kommt da auf einmal Orlin daher und gesteht Sam seine Liebe. Was glaubt der Kerl denn eigentlich, wer er ist?
In aller Ernsthaftigkeit: Auch abseits des gerade erwähnten Phänomens hatte ich mit Orlin so meine Schwierigkeiten. Zu Beginn, als er sich zuerst als Spanner und später als Stalker gibt, wirkt er doch ziemlich creepy – ja selbst dann noch, wenn er Sam seine Liebe gesteht. Generell gelang es Robert C. Cooper irgendwie nicht, die Figur für mich interessant, geschweige denn sympathisch zu machen. Dafür hätte man sich ihm und seinem Innenleben stärker widmen müssen, stattdessen erleben wir praktisch alles nur aus Sams Sicht. War ja auch ok und ein völlig legitimer Zugang ist – nur dürfen sie dann halt auch nicht von mir erwarten, dass ich am Ende um Orlin trauere, wenn er sich selbst opfert, um die Waffe auszuschalten. Weil dann hätten sie entweder Orlin näher beleuchten müssen, oder aber uns wenigstens Sams Gefühle für ihn – wenn sie denn überhaupt welche hatte – verdeutlichen. Der Kommentar zwischen den Gedankenstrichen macht die Crux an "Das Opfer" deutlich. Und so war mir sein Tod am Ende leider herzlich egal (das überhastete Ende mit dem raschen Abblenden ohne nachfolgende Epilog-Szene half dabei auch nicht). Ebenfalls noch nicht unbedingt begeistert war ich von John de Lancies kurzen Auftritt. Ich mag ihn ja grundsätzlich sehr gerne, aber hier bekam er erstmal noch nicht wirklich etwas zu tun. Auf der einen Seite natürlich schön, dass man eine neue, wichtige Figur erst so langsam einführt, andererseits war das aber halt doch eher unterwältigend, und der Auftritt seinem Status in der Fangemeinde noch nicht wirklich würdig. Gut fand ich in erster Linie den Einstieg. Die Szenen auf Velona waren überaus nett getrickst, die nachfolgende Szene in Sams Haus war sehr gut inszeniert und hatte mit dem Schatten bei der Einstellung aus dem Bad heraus sowie der dichten Atmosphäre in dieser Szene fast einen kleinen "Akte X"-Touch, Amanda Tappings schauspielerische Leistung konnte voll und ganz überzeugen, die Idee sich zu Hause ein Stargate zu bauen war ebenfalls nett, und die gemeinsame Szene im Park profitierte von der nett ausgewählten Location sowie dem glücklichen Zufall mit den Wetter (sahen die dunklen Wolken im Hintergrund doch überaus nett aus, und waren zudem herrlich symbolisch).
Fazit:
Von "Das Opfer" war ich leider nicht wirklich begeistert. Den Einstieg war ja noch recht interessant und vielversprechend, aber sobald sich Orlin Sam dann mal offenbarte, ging die Episode doch eher den Bach runter. Besonders negativ macht sich dabei bemerkbar, dass es weder gelang, mir Orlin sympathisch zu machen (einerseits aufgrund seines "Ship-Wrecker"-Charakters, und andererseits fand ich ihn teilweise doch ziemlich creepy), noch mir allfällige Gefühle, die Sam für ihn empfindet, zu vermitteln. Eben dies führte dazu, dass mich das Ende leider völlig kalt gelassen hat – was für mich dann auch das größte Manko war. Zudem fand ich John de Lancie bei seinem ersten Auftritt noch ziemlich verschwendet. Und die Bedrohung rund um die Waffe auf dem Planeten kam irgendwie auch nie wirklich zur Geltung. Positiv machten sich in erster Linie der erwähnte, interessante Einstieg, die gute schauspielerische Leistung von Amanda Tapping, die gelungene Inszenierung (vor allem die Szene im Park stach hervor, wobei man da natürlich vom am Drehtag herrschenden stimmungsvollen Himmel profitierte), die netten Effekte sowie einzelne nette Einfälle (wie das Garagen-Stargate) bemerkbar. Trotzdem wäre mir ein anderer, nicht in die "romantic love interest"-Richtung gehender Zugang, lieber gewesen.
Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)
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