Originaltitel: One False Step
Episodennummer: 2x19
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 19. Februar 1999
Erstausstrahlung D: 08. Dezember 1999
Drehbuch: Michael Kaplan & John Sanborn
Regie: Bill Corcoran
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Colin Heath als Alien,
Teryl Rothery als Dr. Janet Fraiser,
Daniel Bacon als SMSgt. Russell Benson,
David Cameron als Elder,
Richard De Klerk als Joe,
Shaun Phillips als Jim u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem eine erste Erforschung der näheren Umgebung des Sternentors keine großen oder interessanten Erkenntnisse gebracht hat, schickt man eine fliegende Drohne durchs Stargate zum Planeten PJ2-445. Diese scheint dann allerdings in eine Art Pflanze zu stürzen, weshalb SG-1 noch einmal zurückkehren müssen, um das Wrack zu bergen. Auf dem Weg zur Absturzstelle stoßen sie auf primitive einheimische Lebewesen, mit denen sie sich langsam anzufreunden beginnen. Doch nur kurz nach ihrer Ankunft beginnen diese zunehmend, vor ihren Augen zusammenzubrechen. Hat das Team etwa eine gefährliche Infektion zum Planeten gebracht? Oder handelt es sich um eine natürliche Ursache. Dr. Fraiser kommt mit einem medizinischen Team zum Planeten, um sie zu untersuchen, hat dort jedoch nicht die erforderlichen medizinischen Geräte für eine genauere Diagnose, weshalb man einen der Einheimischen zum Stargate-Center bringt. Nach einiger Zeit zeigen sich dann auch bei O'Neill und Jackson erste Symptome, klagen sie doch über Kopfweh und sind zunehmend gereizt. Als sie zur Erde zurückkehren, verschwinden die Beschwerden dann plötzlich wieder. Der Ursache und einem Weg, um die Symptome zu behandeln, ist man damit jedoch noch keinen Schritt näher. Währenddessen brechen auf PJ2-445 immer mehr Einheimische zusammen…
Denkwürdige Zitate:
"That would confirm the presence of life forms on PJ2-445."
(Carter zur versammelten Truppe, nachdem ein Außerirdischer in die Kamera lugt.)
"Now, this is a house call."
(Dr. Fraiser freut sich über ihren ersten Besuch eines fremden Planeten.)
"We just can't keep trampling through the galaxy with no regard for the damage that we can do."
(Carter ist nach den Ereignissen auf PJ2-445 ernüchtert.)
Review:
Was bin ich froh, dass ich mir die Folgen auf Englisch anschaue, und dementsprechend auch immer gleich das englische Menü aufrufe. Denn: "One False Step" (ich benutze hier ganz bewusst den Original-Episodentitel) ist eine jener Folgen, an die ich mich ansatzweise noch erinnern konnte (SG-1 besucht einen Planeten, und die dortigen Einheimischen kippen der Reihe nach um), nicht mehr jedoch an die Auflösung. Und eben aus der Frage, was denn nun der Auslöser des Ganzen ist, bezieht die Episode doch einiges an Interesse. Nicht zuletzt, da sich die Drehbuchautoren auch größte Mühe dabei gaben, uns zahlreiche rote Heringe zu präsentieren, und gleich mehrere potentielle Ursachen anzubieten. Hat sie Daniel mit seiner Erkältung angesteckt? Hat die abgestürzte Drohne irgendwelche für sie gefährliche Stoffe freigesetzt? Oder besteht gar zwischen der Ankunft von SG-1 und den mysteriösen Vorfällen keinerlei Verbindung? Umso bedauerliche, dass die deutschen Übersetzer all diese Mühe zunichtemachen, indem sie mit dem Episodentitel letztendlich die Auflösung des Rätsels vorwegnehmen. Es mag weder der letzte noch der schlimmste spoilerige deutsche Episodentitel sein – aber bedauerlich finde ich es trotzdem.
Zum Glück war mir eben dieser jedoch wie gesagt nicht bewusst, so dass ich sie davon unbeeinflusst genießen konnte. Wohl nicht zuletzt auch deshalb hat mir "Tödliche Klänge" eigentlich recht gut gefallen. Sie mag keine sonderlich revolutionäre Episode sein, da und dort spießten sich die amüsanten mit den ersteren Klängen (teilweise auch wortwörtlich, so erklingt z.B. unmittelbar nach dem betrübten Gespräch zwischen Hammond, Fraiser und Carter in der Krankenstation – "They are dying." – fröhlich-komische Musik, die an dieser Stelle doch eher unpassend wirkte), echte Spannung kam trotz der globalen Bedrohung für die Bewohner von PJ2-445 irgendwie nie auf, Fraisers Meinung O'Neill und Teal'c sollten das nächste Dorf aufsuchen wollte mir auch nicht wirklich einleuchten (würde man damit die Infektion nicht noch weiter ausbreiten, wenn sie wirklich vom SG-Team ausgeht?), und der Abschlussgag rund um die zu ihren Pflanzen redende Carter war auch eher naja. Insgesamt bot die Folge aber – abseits der gerade erwähnten, teils problematischen Übergänge – aber eine gelungene Mischung aus lustigen (wie z.B. der die Drohne nachahmende Daniel, sein Gespräch mit Teal'c über Déjà-vu, oder auch sein späterer Streit mit O'Neill) und ernsten Momenten. Sehr nett fand ich auch die Musik, die vor allem auch die humoristischen Szenen sehr passend unterstützte. Den Aliens mag man zwar die Ganzkörperkondome etwas zu sehr anmerken, insgesamt gefiel mir ihr Design aber. Nett auch, dass man mal auf eine andere Kultur traf, statt auf die nächste menschliche Zivilisation. Und auch alles rund um das Ökosystem des Planeten, mit den Pflanzen usw., war nett durchdacht und umgesetzt. Die Idee rund um den von den Pflanzen verströmten Klang war sehr interessant, die Stauden selbst sehr nett designt und getrickst, und die letzte Einstellung der blühenden Pflanzen war dann wirklich hübsch anzusehen. Vor allem aber fand ich es positiv, dass sich am Ende herausstellt, dass auch wirklich SG-1 für das Schlamassel verantwortlich waren, und man diesbezüglich nicht noch einen Rückzieher gemacht hat. Das allein wertete die Folge für mich deutlich auf.
Fazit:
"Tödliche Klänge" beginnt sehr amüsant, nimmt jedoch in weiterer Folge deutlich ernstere Züge an, als sich das Team von SG-1 dem Verdacht stellen muss, für den Zusammenbruch der Ureinwohner von PJ2-445 verantwortlich zu sein, und diese unabsichtlich in Lebensgefahr gebracht zu haben. Die Drehbuchautoren liefern uns dabei zahlreiche mögliche Erklärungen und führen uns dadurch auf so manche falsche Fährte – was jedoch bedauerlicherweise mit dem deutschen Episodentitel im Hinterkopf nicht mehr so wirklich funktioniert. Auch ist die Mischung aus lustigen und tragischeren Momenten nicht immer 100%ig geglückt, da es teilweise von einer Sekunde auf die nächste schwankt. Und zugegebenermaßen ist "Tödliche Klänge" weder die packendste noch gar die actionreichste Folge der Serie. Dafür überzeugte sich mich aber mit dem netten Grundkonzept, der interessanten Auflösung der Ursache, zahlreichen amüsanten Momenten, der netten Umsetzung der außerirdischen Pflanzen und vor allem mit dem Mut, SG-1 auch wirklich für die Krise auf dem Planeten verantwortlich sein zu lassen. Insgesamt ist die Episode sicherlich kein Überdrüber-Highlight, mich hat sie aber wirklich gut unterhalten.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
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