Originaltitel: Holiday
Episodennummer: 2x17
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 05. Februar 1999
Erstausstrahlung D: 01. Dezember 1999
Drehbuch: Tor Alexander Valenza
Regie: David Warry-Smith
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Teryl Rothery als Dr. Janet Fraiser,
Michael Shanks als Ma'chello,
Alvin Sanders als Fred,
Melanie Skehar als Waitress,
Darryl Scheelar als Cop u.a.
Kurzinhalt:
Ihre jüngste Forschungsmission durchs Sternentor führt SG-1 zu einer Art Labor, wo sie verschiedenste bizarr aussehende Maschinen entdecken, deren Zweck sie nicht einmal im Entferntesten erahnen können. Zu ihrem Glück finden sie dort jedoch zudem ihren Erfinder Ma'chello vor. Bei ihm handelt es sich um eine Art Leonardi da Vinci – und zudem um einen bekannten Feind der Goa'uld, von denen er gefoltert und nach seiner Flucht über Jahre hinweg verfolgt wurde. Mittlerweile ist aus ihm ein alter Mann geworden, dessen Lebenszeit sich dem Ende zu neigen scheint. Er begrüßt SG-1, und zeigt Daniel Jackson sogleich eines seiner Geräte. Als die beiden es zugleich berühren, tauschen sie die Körper. Da der nun in Ma'chellos Körper steckende Daniel daraufhin ohnmächtig wird, ist SG-1 dieser Tausch zuerst nicht bewusst. Mit der Zeit fällt ihnen jedoch nicht nur Daniels zunehmend seltsames Verhalten auf, sondern als Ma'chello in der Krankenstation erwacht, weiß er Dinge, die eigentlich nur Daniel wissen kann. Während die Polizei auf den flüchtigen "Daniel Jackson" angesetzt wird, reist das restliche Team von SG-1 zum Planeten zurück, um das Gerät näher zu erforschen. Doch beim Versuch, dieses zur Erde zu bringen, tauschen auch O'Neill und Teal'c die Körper – und jedwede Versuche seitens Samantha Carter, den Prozess wieder umzukehren, scheitern…
Denkwürdige Zitate:
"How does one court a wife, Fred?"
"Usually with lots of time, energy, and those credit cards."
(Von Tinder hat Fred wohl noch nichts gehört.)
"I don't know about the customs of your planet, but here on Earth, the value of a life is priceless."
(Ach, wenn das doch auch wirklich immer der Fall wäre.)
"Thank you for my holiday."
(Ma'chellos letzte Worte.)
Review:
Wir alle haben unsere Vorlieben und Abneigungen – auch im erzählerischen Bereich. So liebe ich persönlich z.B. Dystopien, oder auch Zeitreisegeschichten. Dafür konnte ich mit Körpertausch-Geschichten schon immer wenig bis gar nichts anfangen. Das ist einfach ein Genre, welches mich nicht wirklich anspricht, und ich finde die meisten betreffenden Filme – inklusive solcher hoch angesehenen Klassiker wie "Big" (ja, ich weiß, kein klassischer Körpertausch, aber definitiv ein Genre-Cousin, der letztendlich nach dem gleichen Konzept operiert) auch nur leidlich lustig. Angesichts dessen schlug sich "Seelenwanderung" (der spoilerige deutsche Titel ist zwar ein bisschen ärgerlich, jedoch angesichts der Tatsache, dass die betreffende Wendung früh innerhalb der Folge aufgeklärt wird, ausnahmsweise verschmerzbar) eigentlich eh noch recht wacker. Dies verdankt er einerseits der nachvollziehbareren Erklärung für den Körpertausch (im Vergleich zu, z.B., gleichzeitig in einen magischen Springbrunnen zu pinkeln), und andererseits einer wesentlichen Stärke, über die solche Filme sonst üblicherweise nicht verfügen: Unsere Kenntnis der Figuren.
Normalerweise lernen wir in solchen Geschichten die Protagonisten für 5-10 Minuten kennen, eher der besagte Tausch passiert. "Seelenwanderung" hat nun den Vorteil, dass uns O'Neill und Teal'c wohlbekannt sind. Dementsprechend ist es nicht unamüsant, den einen im Körper des anderen wiederzufinden, was es wiederum Richard Dean Anderson und Christopher Judge erlaubt, die Rollen zu wechseln. Wenn man ihre typischen Mannerismen und ihre Ausdrucksweisen über 1-1/2 Staffeln hinweg kennengelernt hat, funktioniert so etwas halt gleich deutlich besser. Zudem merkt man den beiden an, dass es ihnen Spaß gemacht hat, in die Rolle des jeweils anderen zu schlüpfen. Und eben dies machen sie noch dazu ausgesprochen gut, und sehr überzeugend. Vor allem Judge ist in dieser so lebhaften Rolle ein Augenöffner, aber Anderson spielt den stoischen Teal'c ebenfalls sehr gut. Auch die Episode rund um Ma'chellos "Urlaub" war soweit ganz nett, insbesondere seine Bekanntschaft mit einem Obdachlosen. Und die Idee rund ums Bäumchen-wechsle-dich-Spielchen war auch nett. Es war eine gute und schlüssige Erklärung dafür, warum es zuvor nicht funktioniert hat, und bot für Carter – und wenn man wollte auch den Zuschauer – ein nettes kleines Rätsel, wie man denn nun vorgehen muss, um am Ende die richtige "Seele" im richtigen Körper zu haben. Hin und weg war ich von der Folge aber trotzdem nicht. Dafür fehlte es mir letztendlich an Spannung, und abseits der netten Szenen rund um den körpergetauschten O'Neill und Teal'c auch an Unterhaltungswert. Auch das Ende verfehlte die vermeintlich gewünschte emotionale Wirkung bei mir, ob Ma'chellos vorheriger Weigerung, den Prozess umzukehren. Es mag zwar aus seiner Sicht verständlich sein, wirklich sympathisch machte man ihn mir damit nur halt leider nicht. Hier hätte die Episode zuvor auch eine bessere Arbeit dabei machen können, wenn es darum geht, uns Ma'chellos Motivation bzw. sein Leid begreiflich zu machen. Generell war "Seelenwanderung" dann doch eine der belangloseren und auch unwichtigeren Episoden der Serie. Insgesamt war die Folge soweit aber ok.
Fazit:
Wenn man bedenkt, dass Körpertausch-Geschichten grundsätzlich ja doch eher weniger meins sind, schlägt sich "Seelenwanderung" eigentlich eh noch recht wacker. Neben der nachvollziehbareren und plausibler wirkenden Erklärung für eben diese, liegt dies in erster Linie daran, dass wir O'Neill und Teal'c mittlerweile halt doch recht gut kennen. Dementsprechend ist es halt doch recht amüsant und unterhaltsam, die beiden – bzw. ihre Darsteller Richard Dean Anderson und Christopher Judge – in der Rolle des jeweils anderen zu sehen. Gut gefiel mir zudem die Auflösung am Ende, wie genau die Maschine funktioniert, und das damit einhergehende Bäumchen-wechsel-Spielchen, wo einer technischen Deus Ex Machina-Lösung vielmehr Grips gefragt war. Und generell war die Folge von allen Beteiligten in ihren teils ungewohnten Rollen sehr gut gespielt. Jedoch: Wirklich gepackt hat mich das Geschehen nie. Insgesamt brauchte die Folge doch etwas, um so richtig in Fahrt zu kommen. Und auch den Ausgang fand ich leider nie wirklich berührend. Insgesamt ist "Seelenwanderung" demnach eine sehr belanglose und grundsätzlich doch eher unwichtige und vernachlässigbare, nichtsdestotrotz soweit aber ganz unterhaltsame Episode.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)
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