Originaltitel: The Fifth Race
Episodennummer: 2x15
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 16. Dezember 1998
Erstausstrahlung D: 17. November 1999
Drehbuch: Robert C. Cooper
Regie: David Warry-Smith
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Teryl Rothery als Dr. Janet Fraiser,
Tobias Mehler als Lt. Graham Simmons,
Dan Shea als MSgt. Sylvester Siler u.a.
Kurzinhalt:
Daniel glaubt, dass jenes Volk welches auf ... Planeten die Wissensdatenbank hinterlassen hat, auch auf P3R-272 gewesen sein könnte. Als man diesen besucht, findet man sich in einer abgeschlossenen Kammer wieder. An einer der Wände befindet sich eine seltsame Vorrichtung. Als O'Neill hineinblickt, wird sein Kopf plötzlich umschlossen. Als sich die Vorrichtung wieder löst, bricht er bewusstlos zusammen. Zurück im Stargate-Center, scheint zuerst mit ihm wieder alles in Ordnung zu sein. Dann beginnt er jedoch zunehmend, Wörter aus einer fremden, unbekannten Sprache zu verwenden. Dies geht schließlich so weit, dass er sich den anderen nicht mehr verständlich machen kann. Doktor Fraiser findet daraufhin heraus, dass ihm offenbar eine große Datenmenge an Wissen übertragen wurde. Während gewöhnliche Menschen immer nur 10% der Gehirnkapazität auf einmal verwenden, sind es bei O'Neill ganze 90% - und trotzdem scheint dieses mit dem empfangenen Wissen überfordert zu sein. Als Samantha Carter und ihr Team auf einem anderen Planeten gefangen sind, schickt er ihnen einen Plan der es ihnen ermöglicht, das dortige DHD neu zu programmieren. Zugleich baut er an einer Art Generator, den er dann schließlich ans Sternentor anschließt. Dieses wählt daraufhin eine bislang unbekannte Adresse an, die nicht etwa aus den gewohnten sieben, sondern aus acht Chevrons besteht…
Denkwürdige Zitate:
"What is the reason for these padded gloves, O'Neill?"
"So we don't hurt each other." … "I'll be honest with you, Teal'c, it's so you don't hurt me."
(Die Wahrheit schmerzt manchmal – aber nicht so sehr, als hätte er die Handschuhe weggelassen.)
Review:
Beginnen wir mit dem hervorstechendsten Merkmal der Folge: Nachdem wir in "Rückkehr des Thor" zum ersten Mal einen Asgard erblickten, als Thor seine wahre Gestalt offenbarte, kommt es am Ende von "Die fünfte Spezies" nun zum ersten direkten, persönlichen Aufeinandertreffen zwischen den Asgard und den Menschen. Wie schon bei ihrem ersten Auftritt konnte mir das Design der Aliens auch diesmal wieder sehr gut gefallen. Zudem sind die Puppen wirklich sehr gut und überzeugend gemacht. Lustig war zweifellos auch die Anspielung, dass wir von den Asgard schon länger genau beobachtet werden – gerade auch angesichts des wohl ganz bewusst gewählten Aussehens, das sich an den Roswell-Aliens orientiert. Auch die CGI-Aufnahmen des Gangs im Hintergrund, der irgendwie an an eine Art Wirbelsäule erinnert, war nett gemacht. Und generell war dieses erste persönliche Treffen ein echter Höhepunkt, nicht zuletzt auch dank O'Neill, der sich seinen typischen Humor zwar nicht ganz verkneifen kann, doch selbst ihm ist die Tragweite dieses Ereignisses bewusst, weshalb er sich durchaus als würdiger Vertreter der Menschheit bei diesem Erstkontakt präsentiert. Und auch die Offenbarung, wer denn nun eigentlich die titelspendende fünfte Spezies ist, fand ich klasse.
Allerdings, bis zu diesem tollen Finale war "Die fünfte Spezies" leider nicht unbedingt ein Highlight. Der Einstieg auf P3R-272 war grundsätzlich ja noch gut gemacht. Der Raum war nett designt, und auch die Vorrichtung auf der Wand sah cool aus. Zugleich musste ich mich unweigerlich fragen, ob die von SG-1 alle blind sind, weil ihnen der Kreis am Boden nicht auffällt. Aber gut, geschenkt. Schwerer wiegt schon, dass die nachfolgende halbe Stunde leider nicht sonderlich packend ist. Rückwirkend betrachtet denke ich, es wäre spannender gewesen, hätte sich O'Neill nach wie vor auf Englisch ausdrücken können, und wäre halt einfach nur mit all diesem Wissen überflutet worden. Weil so konnte er uns genauso wenig daran teilhaben lassen, wie sein Team. Sehr enttäuscht war ich auch, dass wir Sam und ihrem Team nicht durchs Sternentor gefolgt sind. Denn die flüchtigen Blicke die wir von ihrer Mission erhaschen ließen diese eigentlich recht interessant wirken. Ich kann zwar sowohl aus budgetären als auch dramaturgischen Gründen verstehen, warum man es so umgesetzt hat – sollte sich der Zuschauer doch genauso hilflos fühlen, wie die Leute im Stargate-Center, und damit deren Frustration nachvollziehen – aber es sorgte halt nur bedingt für packende oder gar spektakuläre TV-Unterhaltung. Schlecht war zwar zugegebenermaßen auch der Mittelteil nicht. Es kam keine Langeweile auf, und es gab zwischendurch immer wieder mal kleinere Highlights, wie z.B. der Boxkampf, oder auch die nette Meta-Ebene, wenn Jack "McGyver" O'Neill ein neuartiges Gerät entwickelt und zusammenbaut. So richtig drehte die Folge aber erst auf, nachdem das Sternentor die neue Adresse anwählt, und wir durch das achte Chevron erfahren, dass sich der Zielort in einer anderen Galaxis befindet. Das war dann wirklich sehr cool. Der Weg dorthin hätte aber doch noch etwas spannender und unterhaltsamer gestaltet werden können.
Fazit:
Der Höhepunkt von "Die fünfte Spezies" ist zweifellos das Finale auf dem Planeten (oder Schiff?) der Asgard. Sowohl das Design als auch die Sprache der Aliens konnten mir sehr gut gefallen, zudem fand ich sie dank der animatronischen Puppen sehr gut umgesetzt; das war mal was anderes als ein typischer Mann im Alien-Kostüm. Zudem war dies zweifellos ein sehr wichtiger Moment, und machte hier die fortlaufende Handlung der Serie wieder einen wesentlichen Schritt vorwärts. Jedoch, bis es soweit ist, muss sich der Zuschauer in Geduld üben. Die halbe Stunde davor ist zwar ebenfalls nicht schlecht, lässt es aber sowohl an Spannung als auch an markanten Höhepunkten vermissen. Sehr enttäuscht war ich zudem, dass wir Sams Mission nicht direkt miterlebten, was zu ihrer Notlage doch eine gewisse Distanz schuf. Wie eben auch zu O'Neill, den wir, so wie seine Kameraden, schon sehr früh nicht mehr verstehen können, was es auch schwer machte, sich in ihn hineinzuversetzen. Insgesamt war die erste halbe Stunde jedenfalls noch kein Reißer – etwas, dass selbst das grandiose Finale nicht gänzlich ausgleichen kann.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)
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