Originaltitel: The Tok´ra (Part 2)
Episodennummer: 2x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 09. Oktober 1998
Erstausstrahlung D: 20. Oktober 1999
Drehbuch: Jonathan Glassner
Regie: Brad Turner
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Carmen Argenziano als Jacob Carter,
Sarah Douglas als Yosuf/Garshaw of Belote,
JR Bourne als Martouf/Lantash,
Winston Rekert als Firnan/Anker,
Joy Coghill als Saroosh/Selmak,
Laara Sadiq als SSgt. Laura Davis,
Steve Makaj als Colonel Robert Makepeace,
Tosca Baggoo als Liandra,
Roger Haskett als Doctor,
Stephen Tibbetts als Guard u.a.
Kurzinhalt:
Die Tok'ra haben beschlossen, keine Allianz mit den Menschen eingehen zu wollen, und darüber hinaus bestimmt, diese so lange in ihrer Basis festzuhalten, bis sie zum nächsten Planeten ziehen – damit sie ihren Standort nicht dem Feind preisgeben können. Ihre Anführerin Yosuf macht dabei keinen Hehl daraus, dass ihre Ablehnung, als neuer Wirt für Selmak zu dienen, dessen Wirtin Saroosh im Sterben liegt, dabei eine große Rolle gespielt hat. Samantha Carter kommt dann schließlich die rettende Idee, um sowohl den Tok'ra als auch ihrem Vater zu helfen, der in einem Krankenbett auf der Erde im Sterben liegt. Könnte der Symbiont etwa seinen Krebs heilen? Die Tok'ra zeigen sich zuversichtlich, und so kehren Sam und Jack zurück, um Jacob ihren Vorschlag zu unterbreiten. Nach ihrer Rückkehr zum Planeten müssen nun noch sowohl Jacob als auch Selmak entscheiden, ob sie diese Verbindung auch wirklich eingehen wollen. Die Zeit drängt auch insofern, als der Standort der Tok'ra verraten wurde, und eine Armada der Goa'uld auf dem Weg ist, um sie anzugreifen…
Denkwürdige Zitate:
"You sure this is another planet? It looks like Earth."
(Die Stargate-Macher beweisen wieder einmal Selbstironie.)
"You don't look so good."
"You're no vision of beauty yourself, sir."
(Selmak ist um eine freche Antwort nicht verlegen.)
"Selmak is a wonderful Tok'ra. She is selfless and caring, she is good company. She has a wonderful sense of humor."
"Well that's good Dad, you can sit around for hours cracking yourself up."
(Das klingt so, als ob das was Schlechtes wäre – dabei mache ich das auch andauernd!)
Review:
Alles vor dem Intro ist noch ein bisschen… na ja. Zuerst gibt's eine zweiminütige "Zuvor bei"-Zusammenfassung, aber selbst die war ihnen scheinbar noch zu kurz, um alle wichtigen Infos zu vermitteln, weshalb im ersten Gespräch mit dem Tok'ra die Ausgangssituation nochmal dargelegt wird. Nach dem Intro dreht der Abschluss dieses Zweiteilers dann aber zunehmend auf, und lässt letztendlich den ersten Teil recht klar hinter sich. Ehe wir uns der Haupthandlung rund um Jacob zuwenden, will ich zuerst noch ein paar Worte zur Nebenhandlung rund um den Tok'ra-Verräter verlieren. Zwar rückte diese für meinen Geschmack etwas zu sehr in den Hintergrund und kam dadurch kaum zur Geltung, immerhin umschiffte man dabei jedoch erfolgreich so manchen Stolperstein – wie z.B. eine klischeehafte Wendung, in der die Tok'ra die Menschen bezichtigen würden, die Verräter zu sein. Und auch der Twist hat für mich gut funktioniert, denn Firnan war mir zwar in der letzten Folge schon verdächtig, mit seinem Tod dachte ich aber eigentlich, dass sich die Geschichte erledigt hätte. Insofern hat mich diese Wendung selbst bei der Zweitsichtung überrascht. Und die Flucht der Tok'ra vom Planeten war durchaus packend umgesetzt.
Der Schwerpunkt der Folge liegt aber auf Jacob Carter und seiner Entscheidung, als neuer Wirt von Selmak zu dienen. Nachdem die Lösung für die Probleme beider Seiten – von Sams Vater sowie den Tok'ra – derart offensichtlich war, dass man sich fragt, wieso da keiner auf die Idee kommt, dauert es diesmal dankenswerterweise nicht sehr lang, ehe Sam endlich den rettenden Gedanken hat, und den Tok'ra ihren Vater als Wirt vorschlägt. Sehr schön fand ich auch die Szene, als sie auf die Erde zurückkehrt und ihren Vater endlich daran einweihen kann, worin genau ihre Arbeit aussieht. Danach rückt dann Jacobs Zwiespalt in den Mittelpunkt. Ich fand es sehr positiv, dass er sich – trotz seiner schweren Krankheit – nicht einfach so auf diese rettende Verbindung stürzt, sondern sich das Ganze erst durch den Kopf gehen lassen muss. Seine gemeinsamen Szenen mit Selmak waren einfach nur wunderbar. Generell schlägt man hier nicht einfach nur zwei Fliegen mit einer Klappe, ich halte diese Entwicklung vor allem auch deshalb so wichtig, um die Tok'ra auch gegenüber den Zuschauern als vertrauenswürdige Verbündete zu etablieren. Zwar hat Jolinar in "Freund oder Feind?" sein Leben gegeben, um Sam zu retten, der Rest der Tok'ra trat in der Folge zuvor aber doch etwas zwielichtig auf. So wie Jacob hier langsam im Selmak Vertrauen gewinnt und uns der Tok'ra dank seines Sinn für Humors doch tatsächlich sympathisch wird, steigt auch unser Vertrauen in die Tok'ra an sich. Es ist eines, zu behaupten, dass Wirt und Symbiont im Einklang leben und niemand gegen seinen Willen zu einer solchen Verbindung gezwungen wird – aber etwas ganz anderes, dies unter diesen Umständen unmittelbar miterleben zu können. Ein paar amüsante Momente sowie vereinzelte emotionale Szenen, wie der Abschied zwischen Vater und Tochter, ehe sich Jacob der Prozedur unterzieht, runden die positiven Aspekte ebenso ab wie das bittersüße Finale: Sam hat ihren Vater zwar gerettet – da er jedoch mit dem Tok'ra von dannen zieht ihn dennoch (vorerst) bis zu einem gewissen Grad verloren.
Fazit:
Der zweite Teil von "Die Tok'ra" konnte bei mir einen wesentlich besseren Eindruck hinterlassen als der noch wenig spektakuläre und etwas inhaltsarme Einstieg. Während die Verräter-Handlung, so gelungen sie grundsätzlich auch war, für meinen Geschmack etwas zu sehr in den Hintergrund trat und so ihr volles Potential nicht ganz ausspielen konnte, wurde dies durch die sehr gute Handlung rund um Jacob, Sam und Selmak mehr als nur kompensiert. Angefangen von der wunderschönen Szene, als sie ihren Vater endlich in ihre Arbeit fürs Stargate-Programm einweihen kann, über unsere intimeren Einblicke in die symbiotische (etwas an die Trill aus "Star Trek" erinnernde) Lebensweise der Tok'ra, bis hin zu den netten und teils durchaus amüsanten Szenen zwischen Jacob und Selmak, verstand es "Die Tok'ra – Teil 2" sehr gut, mich zu unterhalten. Auch die vereinzelten emotionalen Momente zwischen Vater und Tochter wusste ich zu schätzen. Zum Ende hin wurde es dann mit dem Angriff der Goa'uld noch mal ordentlich spannend, und auch der bittersüße Ausklang des Geschehens konnte mir sehr gut gefallen. Insgesamt war "Die Tok'ra – Teil 2" zwar keine überragende, aber dennoch eine rundum gelungene Episode.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)
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