Originaltitel: Family
Episodennummer: 2x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 14. August 1998
Erstausstrahlung D: 29. September 1999
Drehbuch: Katharyn Powers
Regie: William Gereghty
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Tony Amendola als Bra'tac,
Brook Parker als Drey'auc,
Teryl Rothery als Dr. Janet Fraiser,
Peter Williams als Apophis,
Neil Denis als Rya'c,
Peter Bryant als Fro'tak,
Jano Frandsen als Dj'nor,
Laara Sadiq als SSgt. Laura Davis u.a.
Kurzinhalt:
Bra'tac kommt durch das Stargate auf die Erde. Es handelt sich jedoch nicht um einen Freundschaftsbesuch, vielmehr bringt er triste Neuigkeiten: Apophis hat die Zerstörung seines Schiffes, mit dem er die Erde angreifen wollte, überlebt, und arbeitet seither daran, seine Machtposition unter den Goa'uld wieder zu stärken. Um sich an Teal'c zu rächen, hat er dessen Sohn Rya'c entführt. SG-1 brechen daraufhin nach Chulak auf, um diesen zu befreien. Bereits kurz nach ihrer Ankunft erlebt Teal'c dabei den ersten Schock, muss er doch erkennen, dass sein alter Freund und Waffenbruder Fro'tak seine Frau Drey'auc geheiratet hat, um sie unter seinen Schutz zu stellen, und damit sie von der guten Stellung seines Hauses profitiert. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, geht dann auch noch ein erster Befreiungsversuch insofern schief, als sich Rya'c zu wehren beginnt und seinen Vater als Verräter beschimpft. Offenbar wurde er von Apophis einer Gehirnwäsche unterzogen. Doch Teal'c ist nicht bereit, einfach so aufzugeben – zumal er nach einer Ansprache von Apophis die Hoffnung schöpft, dass es Rya'c gelungen ist, sich gegen die Gehirnwäsche aufzulehnen, und seinem Vater eine Nachricht zu hinterlassen. Tatsächlich gelingt es diesmal, ihn zu befreien – doch O'Neill fürchtet, dass es sich dabei um eine weitere Falle von Apophis handeln könnte…
Denkwürdige Zitate:
"I am Fro'tak of the High Cliffs."
"Jack of the Windy City."
(Schön ausgedrückt!)
Review:
Die Wertung verrät es schon: Sonderlich begeistert war ich von "Der verlorene Sohn" leider nicht. Irgendwie gelang es der Folge nie so recht, mich zu packen. Die eine oder andere klischeehafte Entwicklung sowie vereinzelte logische Ungereimtheiten taten dann ihr übriges, um mir die Folge doch ein wenig zu vergällen. Wie z.B.: Wenn das ganze ja ohnehin als Falle von Apophis gedacht war, um die ganze Menschheit auszulöschen, warum kommt Rya'c nicht gleich beim ersten Befreiungsversuch mit, und wehrt sich stattdessen? Wenn SG-1 nichts von der Gehirnwäsche gewusst hätten, wären sie doch viel sorgloser und nicht so vorsichtig gewesen – und hätten vielleicht auch das Gift in seinen Zähnen nicht entdeckt. Auch das seifenopernartige Eifersuchtsdrama rund um die Ménage à trois hätte man sich in meinen Augen lieber mal sparen sollen, nicht zuletzt, da mir dieses mit der Szene, wo Fro'tak die beiden beim Küssen erwischt viel zu klischeehaft war, und mir seine Entscheidung die beiden deshalb auf einmal zu verraten nicht nachvollziehbar erschien, angesichts der Tatsache, wie treu ergeben er Teal'c und Drey'auc doch angeblich sei. Immerhin war die daraus resultierende Szene als O'Neill ihn töten (und desintegrieren) muss ganz nett (wenngleich mal mir damit Teal'c Rivalen schon fast wieder zu leicht und schnell entsorgte). Aber das hätte man auch anders lösen können.
Generell fand ich diese ganze Familiengeschichte nicht sonderlich interessant. Vielleicht liegt es daran, dass Rya'c bereits die dritte eine unserer Figuren nahestehende Person ist, die in Gefahr gebracht wird, bzw. die es aus den Fängen von Apophis sowie dem bösen Einfluss der Goa'uld zu befreien gilt, nach Sha're und Skaara. Zudem war zumindest für mich allzu offensichtlich, dass Rya'c seinem Vater nur etwas vorspielt (was eben wiederum die Frage aufwirft, warum er das nicht gleich gemacht hat). Hier wirkt Teal'c, bei allem verständlichen Zweckoptimismus, doch ein wenig naiv. Auch aus dem Gift in den Zähnen entwickelt sich nie eine wirklich bedrohliche Situation, und da klar ist, dass es ihnen gelingen wird, Rya'c zu heilen, fehlte es auch dem letzten Teil der Folge gänzlich an Spannung. Zwar versucht man seine Rettung durch den Stromschlag als besonders dramatisch darzustellen – er darf sogar ganz besonders lang zucken, und auch das Geräusch erschallt länger, als sonst vom Einsatz dieser Waffe gewohnt – aber bei mir hat das irgendwie genau gar nichts bewirkt. Und lasst mich erst gar nicht mit Drey'aucs unterwürfiger Antwort "I trust you know what is best" in Richtung Teal'c anfangen. Beim Gedanken, dass die Folge – und damit vermeintlich auch dieser Satz – von einer Frau geschrieben wurde, dreht sich mir der Magen um (andererseits gilt das für "Twilight" und "Fifty Shades und Grey" ja auch). Ja klar, Frauen können ja bekanntlich nicht denken und sich eine eigene Meinung bilden. Gut, wenn sie einen starken, klugen Mann an ihrer Seite haben, der ihnen das abnimmt. Zugegeben, die Sets waren soweit ganz nett, und die Episode insgesamt soweit ganz kurzweilig. Leider aber verstand sie es zu keinem Zeitpunkt, mich zu packen. Die Handlung plätscherte unmotiviert vor sich hin, und die Geschichte an sich fand ich auch nicht sonderlich interessant. Aus meiner Sicht war das jedenfalls nach längerer Zeit wieder eine eher schwache "Stargate SG-1"-Episode.
Fazit:
"Der verlorene Sohn" hatte mir irgendwie nicht wirklich etwas zu bieten. Zu keinem Zeitpunkt kam Spannung auf, der Plot entwickelte sich teilweise erschreckend vorhersehbar vorwärts, und es fehlte mir irgendwie auch völlig an Tempo und Dramatik. Die betreffenden Versuche, eine eben solche entstehen zu lassen, machten auf mich einen eher verkrampft-hilflos-verzweifelten Eindruck, wie z.B. beim Einsatz des Zets bei Rya'c am Ende. Jo mei. Er wird’s überleben. Auch auf das abgedroschene Liebesdreieck hätte ich ruhig verzichten können. Und dann stellt man sich unweigerlich auch noch so Fragen wie "Warum ist Rya'c nicht schon beim ersten Rettungsversuch, wo das SG-Team noch nicht so misstrauisch gewesen wäre, ohne Murren mitgekommen?". Vereinzelte gute Momente gab es dann aber doch, zudem wurde "Der verlorene Sohn" zumindest nie langweilig. Dennoch gelang es der Episode einfach nicht, mich auch nur ansatzweise zu begeistern. Mittlerweile bin ich von der Serie einfach schon ein anderes – sprich: höheres – Niveau gewohnt.
Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zur Episode im SpacePub!
|