Originaltitel: Prototype
Episodennummer: 9x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 16. September 2005
Erstausstrahlung D: 12. Juni 2006
Drehbuch: Alan McCullough
Regie: Peter DeLuise
Hauptdarsteller:
Ben Browder als Lt. Colonel Cameron Mitchell,
Amanda Tapping als Lt. Colonel Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Beau Bridges als Major General Henry Landry,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson.
Gastdarsteller:
Neil Jackson als Khalek,
Robert Picardo als Richard Woolsey,
Gary Jones als CMSgt. Walter Harriman,
Lexa Doig als Dr. Carolyn Lam,
Ivan Cermak als Major Altman u.a.
Kurzinhalt:
Samantha Carter führt ein Team durchs Stargate, nur um auf einem falschen Planeten zu landen. Zuerst glaubt man, dass ein Fehler des Sternentors auf der Erde vorliegt, dann jedoch wird klar, dass es sich dabei vielmehr um eine Art Verteidigungssystem des ursprünglichen Zielorts handelt – was diesen nur umso interessanter und vielversprechender macht. Sam gelingt es, das Sicherheitssystem zu umgehen, und kurz darauf findet sich SG-1 auf P3X-584 wieder. Nicht unweit des Stargates entdeckt man einen Ringtransporter, der in ein geheimes, unterirdisches Labor führt. Dieses erinnert Daniel Jackson an jene Experimente, die Nirrti durchgeführt hat, um einen Superwirten für die Goa'uld zu erschaffen. In einer Stasiskammer findet man auch einen Mann, und unabsichtlich löst Cameron Mitchell jene Funktion aus, die ihn wiederbelebt. Danach hat man keine andere Wahl, als ihn ins Stargate-Center zu bringen, um ihn dort zu untersuchen. Schon bald stellt sich heraus, dass Khalek – mit diesem Namen stellt er sich dem Team vor – sowohl menschliche als auch Goa'uld-DNS in sich trägt; und noch dazu nicht irgendeine, sondern vielmehr jene von Anubis. Insofern handelt es sich bei Khalek quasi um seinen Sohn. Als man ihn mit diesem Wissen konfrontiert, lässt Khalek sein Täuschungsmanöver – gab er sich doch als das unschuldige Opfer der Experimente aus – fallen, und beginnt, das Stargate-Team zu provozieren. Dieses ist sich uneins, ob man ihn einfach wieder zum Planeten zurückschicken und einfrieren oder doch besser gleich töten soll. Dann jedoch werden sie überstimmt, als Dr. Woolsey darauf besteht, dass man Khalek untersuchen soll…
Denkwürdige Zitate:
"Look, their power is not what you should question. It's how they use it."
(Mitchell versucht, Haikon von den üblen Absichten der Ori zu überzeugen.)
"Receiving an IDC, sir. It's Colonel Mitchell."
"You're kidding."
"I would never do that, sir."
(Das kann man sich bei Harriman in der Tat schwer vorstellen.)
Review (kann Spoiler enthalten):
Dass die "Stargate"-Macher wenn es um ihre Bösewichte gehen unter Trennungsangst leiden, und diese auch bei scheinbar endgültigen Toden gern doch wieder zurückbringen, ist nichts Neues. Hier erwischt es – nicht zum ersten Mal – Anubis. Zwar handelt es sich nicht direkt um ihn per se, sondern "nur" um einen Klon mit seinen Erinnerungen – er selbst bezeichnet sich als dessen Sohn – aber, ehrlich: Letztendlich ist das Haarspalterei. Nun muss ich gestehen, diese Angewohnheit der Macher mittlerweile doch ein bisschen Leid zu sein. Es nutzt sich mit der Zeit halt doch ab, und gerade auch nach der starken Zäsur mit dem Ende der achten Staffel empfinde ich es immer ganz besonders als Rückschritt, wenn man sich – wie hier, oder zuvor bei "Ex-Deus Machina" – statt mit den Ori vielmehr zum x-ten Mal mit den Goa'uld – dem alten, ursprünglichen, aber vermeintlich eben mittlerweile besiegten Feind – befasst. Wobei ich "Prototyp" zumindest zugutehalten muss, dass man am Ende ein wohl wirklich endgültiges Ende für Khalek findet, statt ihn entkommen zu lassen; somit dürfte dieser Rückschritt zumindest nur von kurzer Dauer gewesen sein. Trotzdem sehe ich es angesichts der Neuausrichtung der Serie mit der neunten Staffel mittlerweile doch eher kritisch, wenn man sich neuerlich mit den Goa'uld als Feinden befasst – und das sage ich als jemand, der bislang von der Ori-Handlung noch nicht so übermäßig begeistert ist.
Sieht man jedoch darüber (sowie über den kleinen Kritikpunkt der Szene mit dem aufgehaltenen Kugeln, die halt doch sehr stark von "Matrix" abgekupfert wirkte) hinweg, erweist sich "Prototyp" als solide Unterhaltung. Am besten gefiel mir hier, dass es just Daniel ist, der von Anfang an dafür eintritt, Khalek kaltblütig zu ermorden. Immerhin kennen wir ihn mittlerweile seit über acht Jahren als das moralische Gewissen der Gruppe. Dass just er hier für einen derart radikalen Schritt eintritt, verleiht seiner Forderung zusätzliches Gewicht. Mir gefiel auch, dass Khalek als Daniel mal Klartext mit ihm spricht und ihm sagt, dass er aufgeflogen ist, nicht weiterhin versucht, ihnen etwas vorzuspielen, sondern dann vielmehr die Maske fallen lässt. Neil Jackson zeigt ab diesem Moment eine durchaus gute Leistung – wenn ich auch zugegebenermaßen schon beeindruckendere Psychopathen in Film und Fernsehen gesehen habe, und mir vorstellen könnte, dass es noch geeignetere, ausdrucksstärkere Darsteller für die Rolle gegeben hätte. Dennoch macht er seine Sache grundsätzlich gut, und will ich seine Leistung nicht schmälern; das hätte auch deutlich schlimmer kommen können. Gut gefiel mir darüber hinaus das Verwirrspiel rund um die Frage, was genau Khalek beabsichtigt. Nur kurz nachdem ich denselben Gedanken hatte vermutet Daniel ja, dass er sie dazu provozieren will, ihn umzubringen, weil er nicht von sich aus aufsteigen kann. Am Ende stellt sich dies jedoch als Trugschluss heraus. Vielmehr wollte er auf den Planeten zurückkehren und wieder in die Kapsel steigen, um den Prozess abzuschließen. Seine Flucht ist grundsätzlich gut und plausibel gemacht (wenn man sich angesichts seiner telepathischen Fähigkeiten das mit dem Abknicken des Schlauchs auch hätte denken können), und wird eben am Ende just von Daniel – mit Hilfe von Mitchell – gestoppt. Der letzte Pluspunkt ist dann der neuerliche Auftritt von Robert Picardo als Richard Woolsey, der auch hier wieder als zwar Gegenspieler von SG-1 dargestellt wird, der jedoch aus hehren Absichten aus agierte, um am Ende seinen Irrtum einsehen darf. Und die Inszenierung stach ebenfalls wieder hervor, wobei es mir vor allem die Szenen mit den Spiegelungen im Glas angetan hatten.
Fazit:
In "Prototyp" darf wieder einmal ein vermeintlich besiegter Feind zurückkehren. Zwar handelt es sich nicht direkt um Anubis selbst, sondern halt "nur" um einen Mischlingsklon mit seiner genetischen Erinnerung, trotzdem empfand ich dies – wie schon Ba'als Rückkehr in "Ex-Deus Machina" als Rückschritt (und das sage ich als jemand, den die Ori-Handlungbislang noch nicht übermäßig überzeugt). Klar gab es auch früher mehrere Feinde, denen man sich parallel widmen musste, aber der Sprung von der achten zur neunten Staffel war halt schon ein wesentlich stärkerer Einschnitt, als dies früher der Fall war; in vielerlei Hinsicht ist "Stargate" in ihrer neunten Staffel eine ganz neue Serie. Da machen sich solche Rückgriffe halt irgendwie ganz besonders störend bemerkbar. Davon abgesehen war "Prototyp" aber ok, und punktete mit einigen positiven Aspekten. Wie z.B. der wieder hochwertigen Inszenierung, der guten (wenn auch nicht überragenden) schauspielerischen Leistung von Neil Jackson, der Rückkehr von Woolsey, sowie vor allem auch der Tatsache, dass just Daniel – immerhin das moralische Gewissen der Truppe – früh dafür eintritt, Khalek zu ermorden, und am Ende dann auch zusammen mit Mitchell am Abzug ist. Es ist eine neue, härtere Seite von Daniel, und auch wenn ich nicht hoffe, dass Rambo-Jackson jetzt zur Gewohnheit wird, fand ich diese neue Facette durchaus interessant. Davon abgesehen war "Prototyp" aber halt leider absolut nichts Besonderes.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsangabe:
SG1 will durch das Stargate auf einen fremden Planeten gehen, doch als das Team durch das Stargate tritt, landet es auf einem völlig anderen Planeten, als von ihnen beabsichtigt. Das angewählt Stargate verfügt über einen Sicherungsmechanismus, der Unbefugten den Zutritt verweigert. Die Sicherung des gesperrten Stargates kann von dem Team umgangen werden und sie kommen doch noch auf den ursprünglich angewählten Planeten. Auf diesem entdecken sie ein sehr fortschrittliches Labor. Das Team nimmt an, es sei von den Antikern. Sie findet heraus, dass es den Goa´uld gehört. In einer Stasiskammer findet das Team einen Mann, welcher auf Eis liegt. Das Team beschließt, den Mann auf die Erde zu bringen, um ihn näher zu untersuchen. Nachdem die Widerbelebungsversuche erfolgreich sind, erfährt das Team, dass der Mann in der Kammer Khalek heißt. Das Team fand auch noch eine Notiz, die von Anubis stammt. Daniel versucht, sie zu übersetzen. Es sich sehr wichtige Informationen. Anubis wollte eine Armee von "Mashur-Nats" erschaffen, die aufsteigen und die Antiker vernichten sollten. Der Mann, den das Team in der Stasiskammer gefunden hat, ist ein Soldat dieser Armee von "Mashur-Nats". Khalek ist ein Mensch-Goa´uld-Hybrid und hat das genetische Gedächtnis von Anubis. Er hat neben den Erinnerungen von Anubis auch kein Gewissen und ist eine große Bedrohung für die Menschheit. Khalek wird gesichert und von Daniel verhört, aber Khalek hat mehr Fragen an Daniel als er an ihn. Der Mann kann es gar nicht erwarten, einen Anderen zu töten und über Millionen zu herrschen, wie es Anubis einst auch getan hat. Er nimmt an, dass Anubis sein Erzeuger oder Vater ist.
Daniel kann herausfinden, dass Khalek noch nicht weiß, wie er aufsteigen kann. Das schlimmste für die Antiker und das Universum wäre, würde Khalek aufsteigen. Er würde der zweite Anubis werden und vielleicht sogar die Antiker vernichten. Daniel hofft, dass Khalek nicht an diese Erinnerungen von Anubis kommt. In einer Besprechung schlägt Dr. Jackson vor, Khalek zu töten. Richard Woolsey eilt nach der Nachricht über Khalek, auf dem schnellsten Weg in das Stargate-Center und lässt verlauten, dass der Mensch-Hybrid am Leben bleiben muss. Das hat das internationale Komitee beschlossen. Khalek sagt nach dieser Nachricht zu Daniel, wenn er ihn nicht tötet, wird er Daniel umbringen. Teal´c und Mitchell sind in der Zwischenzeit auf den Planeten der Jaffa gereist. Als sie sich mit So´kresh treffen, erfahren die beiden, dass Anubis die Erschaffung einer neuen Armee anstrebt, die "Mashur" genannt werden. Er will mit diesen Kriegen nicht die alten Krieger ersetzen, sondern die Antiker auslöschen.
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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