Daredevil: Born Again - 1x07: Kunst um der Kunst Willen
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Originaltitel: Art for Art's Sake Episodennummer: 1x07 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 01. April 2025 Drehbuch: Jill Blankenship Regie: David Boyd Besetzung:
Charlie Cox als Matt Murdock / Daredevil,
Vincent D'Onofrio als Wilson Fisk,
Margarita Levieva als Heather Glenn,
Arty Froushan als Buck Cashman,
Nikki M. James als Kirsten Mcduffie,
Ayelet Zurer als Vanessa Fisk,
Michael Gandolfini als Daniel Blake,
Clark Johnson als Cherry,
Genneya Walton als BB Urich,
Hunter Doohan als Muse,
Patrick Murney als Luca,
Ruibo Qian als Detective Angie Kim,
Hamish Allan-Headley als Powell,
Ashley Marie Ortiz als Soledad Ayala,
Camila Rodriguez als Angela Del Toro,
Jeremy Isaiah Earl als Cole North,
Brian D. Cohen als Detective Flynn,
Will Ganss als Television Reporter u.a.
Kurzinhalt:
Matt konnte Angela zwar retten, dabei ist ihm jedoch Muse entkommen. Nachdem er Angela im Krankenhaus besucht und sich versichert hat, dass sie durchkommen wird, kehrt er noch einmal in dessen Versteck zurück, um nach Hinweisen zu suchen. Dabei erkennt er, dass Muse – in Wahrheit Bastian Cooper – Patient bei seiner Freundin Heather Glenn ist, und schließt daraus, dass sie sein nächstes Ziel sein und sie damit in größter Gefahr schweben könnte. Tatsächlich ist Bastian zwischenzeitlich zu seiner nächsten Sitzung bei Dr. Cooper eingetroffen. Er bedankt sich bei ihr für den Durchbruch bei ihrer letzten Session, die ein neues Level seines künstlerischen Schaffens entfacht hat – und Heather erkennt, mit dem wie es zu tun hat. Wilson Fisk ist indes außer sich, als er erfährt, dass Daredevil zurück ist – und es diesem zudem gelungen ist, Muse vor seiner Task Force ausfindig zu machen. Doch er denkt gar nicht daran, Daredevil den Ruhm dafür ernten zu lassen – und lässt vielmehr seine Task Force als die wahren Helden der Ermittlungen feiern…
Review:
Ich muss gestehen, mit Heathers Rolle in dieser Episode tat ich mir doch ein bisschen schwer. Ich kenne Margarita Levieva bereits aus einigen früheren Rollen, und habe sie durch eben diese definitiv zu schätzen gelernt – aber Heathers Beziehung zu Matt hat im Verlauf von "Daredevil: Born Again" einfach nicht wirklich Eindruck bei mir hinterlassen. Dafür blieb sie mir bislang im Vergleich zu den anderen, zugegebenermaßen auch interessanteren Elementen (von denen sie wohl auch ein bisschen überschattet wurde), zu sehr im Hintergrund. Zudem erschien mir dieser Plot im Hinblick darauf, dass sie ja (auch) die Fisks behandelt, in erster Linie zweckmäßig zu sein. Dass eben dies hier nun vielmehr bezüglich der Muse-Storyline schlagend wird, hat mich dann doch ein bisschen enttäuscht. Zwar wird die Figur immerhin nicht gefridgt, und war vor allem auch erfreulich, dass es letztendlich sie war, die Muse aufgehalten (genauer gesagt: erschossen) hat. Trotzdem hatte das definitiv einen "Fräulein in Nöten"-Touch, mit Matt, der in seinem Daredevil-Kostüm zu ihrer Rettung eilen muss. Na ja.
Der Kampf zwischen den beiden war dann auch wieder eher enttäuschend. Das ist ein Punkt, wo die Serie bislang im Vergleich zum Vorgänger – mit Ausnahme des herausragenden Kampfs zwischen Matt und Poindexter gleich zu Beginn – doch ziemlich abstinkt. Wie "Daredevil: Born Again" bislang generell nur in sehr wenigen Momenten an die besten Zeiten der Netflix-Serie anknüpfen kann. Von der Vorbereitung der großen Konfrontation zwischen Wilson Fisk und Matt Murdock abgesehen, die sich wie ein roter Faden zieht, spricht mich die Serie inhaltlich bislang leider auch nicht wirklich an – und wirkt auch abseits der "Zinsen"-Einzelfolge ein bisschen zerfahren und abgehackt. Die erste Folge stand als Prolog ja ohnehin quasi noch für sich, danach rückte zuerst der Hector-Handlungsstrang in den Mittelpunkt, der mit Folge drei aber auch schon wieder Geschichte war. Dann ging's um Muse, dem man sich nun wiederum hier entledigte. Insofern fand ich die alte Netflix-Serie auch von der Erzählstruktur her (bislang) besser (und optisch sowie von der Action her sowieso). Zumal man abseits von Matt, Wilson und Vanessa auch sehr mit alten Bekannten geizt. Nicht falsch verstehen: Die wenigen Bezüge sind immer noch besser bzw. mir lieber, als wenn man "Daredevil: Born Again" als kompletten Neustart ohne jegliche Verbindung zur Netflix-Serie aufgezogen hätte. Aber abseits des Verlusts von Foggy, der dann bislang auch für die besten Momente sorgte, spielen diese Elemente halt nicht wirklich eine Rolle. Immerhin: Langeweile kam auch bei "Kunst um der Kunst Willen" wieder keine auf. Dafür war genug los, und das Geschehen auch flott genug erzählt. Und es gab auch durchaus wieder einige interessante Entwicklungen, angefangen dabei, dass Heather bewusst wird, dass Daredevil ihren Namen sagte, über die sich mir am Ende aufdrängende Frage, ob Vanessa den Mafioso in die Falle gelockt hat, oder vielmehr Wilson ihr Handy überwachen lässt. Wenn Letzteres, droht ihre Ehe wohl in Kürze ein gewalttätiges Ende zu nehmen.
Fazit:
Abseits der Fisk-Murdock-Storyline, die auf eine unweigerliche Konfrontation der beiden hinausläuft, vermisse ich bei "Daredevil: Born Again" ein bisschen den roten Faden. Alles rund um Muse ist hierfür ein gutes Beispiel: So richtig rückte der betreffende Handlungsstrang eigentlich erst in der letzten Folge in den Mittelpunkt – und hier ist sie nun (ähnlich wie bei Hector in den Folgen zwei bis drei) auch schon wieder vorbei. Die letzte Konfrontation zwischen ihm und Daredevil fand ich zudem doch eher mäßig inszeniert. Und generell war ich kein Freund davon, wie just Matts neue Freundin Heather hier als Fräulein in Nöten herhalten muss (wenn man diesen Kritikpunkt auch damit, dass es letztendlich sie ist, die ihn erschießt, zumindest ein bisschen relativiert). Und alle anderen Handlungsstränge – wie rund um Vanessa und den Mafiosi, insbesondere aber BB und Luca– haben mich leider nur sehr bedingt angesprochen. Immerhin war die Episode wieder recht kurzweilig, und bot zumindest vereinzelte Highlights. Die alte Marvel-Netflix-Serie habe ich bislang insgesamt aber stärker in Erinnerung.