Originaltitel: It Doesn't Have to Be Like This Episodennummer: 3x02 Bewertung: Erstausstrahlung US: 09. Juni 2017 Erstausstrahlung D: 17. Juli 2017 Drehbuch: Paul Mullie Regie: Bruce McDonald Besetzung:
Melissa O'Neil als Two,
Anthony Lemke als Three,
Alex Mallari Jr. als Four,
Jodelle Ferland als Five,
Roger Cross als Six,
Zoie Palmer als The Android,
Ellen Wong als Misaki Han-Shireikan,
Andrew Moodie als Teku Fonsei,
Jean Yoon als Dr. Hajek,
Kiana Madeira als Lyra,
Paul Sun-Hyung Lee als Dr. Borsa u.a.
Kurzinhalt:
Fünf dringt noch einmal in die Erinnerungen von Vier ein. Wie erhofft findet sie dabei einen Hinweis darauf, wo Ryo den Blink Drive hinbringen ließ – betreibt die Tetsuda-Familie doch eine streng geheime Forschungsstation. Die Raza-Crew kennt nun deren Standort – und entschließt sich zum Angriff. Nur kurz nach ihrer Ankunft kommt auch Ryo dank der Transfer Transit-Technologie auf die Station. Er weist die Wissenschaftler an, den Blink Drive zu aktivieren. Obwohl dieser noch nicht vollständig integriert wurde, fügt man sich seinem Befehl – woraufhin die Station in ein Taschenuniversum transferiert wird, welches noch dazu langsam kollabiert. Während die Androidin und Fünf auf der Raza herauszufinden versuchen, wohin es die Station verschlagen hat, versuchen Zwei, Drei und Sechs zum Blink Drive vorzudringen, um diesen mit dem Marauder zu verbinden – der einzige Weg, um vom der dem Untergang geweihten Station zu entkommen…
Review:
Gleich zu Beginn macht die Technologie, mit der sich die Erinnerungen anderen Personen erkunden lassen, ein Comeback. Leider komme ich nicht umhin, meine frühere Kritik daran zu wiederholen: Ich verstehe nach wie vor nicht genau, wie das funktioniert – insbesondere im Hinblick darauf, ob man diese Erinnerungen dann aktiv steuern kann (und wenn ja, wie?), oder man nur "blinder Passagier" ohne jegliche Kontrolle ist. Wobei die späteren Rückblenden, in denen Fünf in ihre eigenen Erinnerungen vordringt, eher ersteres vermuten lassen. Dennoch, im Vergleich zu anderen Einfällen – dem Blink Drive, und insbesondere den Transfer Transit-Klonen – finde ich diese Technologie vergleichsweise schlecht ausgearbeitet, und scheint sie mir in erster Linie aus dramaturgischer Bequemlichkeit zu existieren. Auch das Ende hat mich dann nicht wirklich überzeugt. Zuerst heißt es, Fünf würde bei der notwendigen Prozedur alle Erinnerungen seit dem Aufwachen verlieren, und dann macht man gleich einen doppelten Rückzieher, weil sie sich nicht nur diesbezüglich an alles, sondern auch noch an die Erkenntnis rund um ihre Schwester erinnern kann. Da hat man rückblickend doch recht deutlich (und aus meiner Sicht auch ohne Not) überdramatisiert.
Letztendlich sind diese Kritikpunkte aber vernachlässigbar. Was die Besprechung der positiven Aspekte von "Episode Achtundzwanzig" angeht, möchte ich zuerst nochmal auf die Flashbacks von Fünf zurückkommen: Weil abseits der oben geäußerten Kritik fand ich die neuen Erkenntnisse, die wir hier im Hinblick auf ihre Vergangenheit gewinnen, durchaus interessant. Mir gefiel auch, wie flott die Story hier weitererzählt wird, und das sowohl was den Blink Drive als auch Ryos angebliche Ermordung von Nyx betrifft. Anstatt die beiden Handlungsstränge jetzt über mehrere Folgen oder gar die komplette Staffel zu ziehen, gelingt es in ersterem Fall hier bereits, diesen wieder zur Raza zurückzuholen. Und auch in letzterem verliert man keine Zeit, und erfährt Ryo hier bereits von Nyx Tod – und damit auch, dass seine rechte Hand Misaki dafür verantwortlich ist. Dies führt dann auch zur starken Szene am Ende, als er sie mit eben diesem Wissen konfrontiert. Aber auch der Plot davor konnte mich durchaus packen, insbesondere im Hinblick auf die Ereignisse in der Station. Der Angriff der Raza auf eben diese bot gleich zu Beginn wieder ein paar überaus schicke Effektaufnahmen. Die Ankunft des Ryo-Klons und die von ihm befohlene Aktivierung des Blink Drives sorgt dann für das hauptsächliche Spannungselement der Folge, mit dem langsam kollabierendem Taschenuniversum, in dem man sich daraufhin wiederfindet. Klar muss man dabei als Genre-Kenner nicht zuletzt an die TNG-Folge "Das Experiment" denken, wo Beverly Crusher in einer schrumpfenden Warpblase gefangen war (und auch wenn ich die "nur" ok fand, aber im Hinblick auf das Mysterium hat diese sicherlich besser funktioniert, als die "Dark Matter"-Variante). Dennoch hat das Konzept auch hier für mich prima funktioniert. Und nicht zuletzt der Konflikt zwischen den beiden Wissenschaftler:innen an Bord der Station sorgte für ein paar nette, dramatische Momente. Abseits der eingangs erwähnten Schwächen hat mich "Episode Achtundzwanzig" jedenfalls bestens unterhalten.
Fazit:
In einer Zeit, in der manche Serien bestimmte Szenen/Entwicklungen auf die man schon wartet ewig hinauszögern, ist es höchst erfrischend, wie bei "Dark Matter" im Hinblick auf den Blink Drive, aber auch Ryos Erkenntnis zum Tod von Nyx auf die Tube gedrückt (statt Zeit geschunden) wird. Das war für mich einer der größten Pluspunkte von "Episode Achtundzwanzig". Generell war das Erzähltempo hier überaus hoch, was sie enorm kurzweilig machte. Dabei hatte es mir vor allem die Storyline auf und rund um die Station angetan, angefangen beim schrumpfenden Taschenuniversum, über die Konfrontation mit Ryo, bis hin zur Unstimmigkeit zwischen den beiden Wissenschaftler:innen. Abzüge gibt es hingegen für kleinere Unstimmigkeiten, die Überdramatisierung rund um den potentiell drohenden Verlust von Fünfs Gedächtnis, sowie die mich nach wie vor nicht überzeugende Darstellung der Technologie zur Erforschung von Erinnerungen. Im Vergleich zu dem, was an "Episode Achtundzwanzig" gelungen war, waren diese Schönheitsfehler aber definitiv verschmerzbar.