Originaltitel: Patient Zero Episodennummer: 7x02 Bewertung: Erstausstrahlung US: 16. März 2001 Erstausstrahlung D: 05. Januar 2004 Drehbuch: John-Michael Maas Regie: Mario Azzopardi Besetzung:
Michael Rooker als Colonel Beckett,
Tanya Allen als Amy Barrett,
Laurie Murdoch als Quisling,
Gillian Barber als General,
David Cubitt als Colonel Faber,
Patrick McManus als Dr. Josh Mandel,
Myfanwy Meilen als Sarah Beckett,
Karina Carreck als Nurse,
Aaron Joseph als Basketball Kid,
Kyra Azzopardi als Catherine Beckett,
Bruce Campbell als Coffee Guy u.a.
Kurzinhalt:
Colonel Beckett ist gerade von einer Zeitreise in die Zukunft zurückgekehrt. Dort wurde die Menschheit durch eine Pandemie stark dezimiert. Im von ihm ermordeten Dr. Josh Mandel glaubte man, den Patienten Null – über den sich die Krankheit ausgebreitet hat – gefunden zu haben. Allerdings ist die Zukunft nach seiner Rückkehr unverändert. Eine genaue Überprüfung der Daten ergibt, dass auch noch eine zweite Person als Patientin Null in Frage kommt: Amy Barrett. Diese suchte Dr. Mandel in der Woche vor Ausbruch der Seuche in seiner Ordination auf. Colonel Beckett wird daraufhin ein weiteres Mal in der Zeit zurückgeschickt. Er soll sie töten, bevor sie den Erreger verbreiten kann – und so jene Pandemie verhindern, der unter anderem auch seine Frau und ihre gemeinsame Tochter zum Opfer fielen. Dann jedoch wird Beckett von einem Auto angefahren – und just von Amy gerettet…
Review (kann Spoiler enthalten):
Ich habe ja ein Faible für Zeitreisegeschichten, und dementsprechend auch von "Patient Nr. Null" im ersten Moment durchaus wieder angetan. Leider aber holte die Episode in meinen Augen aus dem interessanten Grundkonzept zu wenig heraus – gerade auch im Hinblick auf das moralische Dilemma. Kann, darf, ja muss man vielleicht sogar eine völlig unschuldige (und noch dazu schwangere) Person wie Amy retten, wenn dies bedeutet, damit Millionen (oder noch mehr) andere Menschen zu retten? Damit, wie Becket dann letztendlich doch noch einen anderen Weg findet, um den Ausbruch der Pandemie zu verhindern – nämlich die Begegnung jener Personen, durch die sich der Erreger überhaupt erst bilden konnte, zu verhindern – findet man hier eine für "Outer Limits" eigentlich ungewöhnlich einfache Lösung für ein schwieriges Problem. Daran ändert (für mich) auch der Twist am Ende nichts, wo Beckett dann erfährt, dass durch sein Eingreifen nun vielmehr er selbst zum Patient Nr. Null wurde. Keine Ahnung wieso, aber irgendwie erschien es mir "leichter", wenn er – noch dazu als Soldat – sein eigenes Leben gibt, als jenes einer anderen unschuldigen Person (und Zivilistin) nimmt.
Aber auch in emotionaler Hinsicht hätte ich mir im ersten Moment von "Patient Nr. Null" mehr erwartet. Zwar ließen sich bestimmt auch noch andere Parallelen finden (u.a. zu "12 Monkeys"), mich erinnerte die Ausgangssituation aber in erster Linie an die klassische "Star Trek"-Folge "Griff in die Geschichte", wo sich Jim in Edith Keeler verliebt, und schließlich zulassen muss, dass diese von einem Auto überfahren wird. Ähnlich berührend wird es hier nie; auch, da zwischen Beckett und Amy zwar offensichtlich eine gewisse Sympathie und vielleicht sogar Anziehung da ist, ich jedoch nie den Eindruck einer tiefempfundenen Liebe hatte. Trotz dieser Kritikpunkte hat mir "Patient Nr. Null" insgesamt aber gut gefallen. Die Story mag das in der Grundidee steckende dramaturgische Potential zwar nicht zu 100%ig ausgeschöpft haben, trotzdem war sie durchaus kurzweilig, und vereinzelt auch spannend. Positiv waren zweifellos auch die Rückblenden zu Becketts Familie, die uns zeigten (statt uns nur zu erzählen), was aus seiner Sicht bei dieser Mission auf dem Spiel stand. Die Besetzung trumpft u.a. mit Michael Rooker (heutzutage in erster Linie aus "The Walking Dead" sowie "Guardians of the Galaxy" bekannt) und Tanya Allen (später Hauptdarstellerin bei "Starhunter", und bei "Outer Limits" auch bereits in der Folge "Manipulierte Ängste" der vierten Staffel im Einsatz) auf. Und auch wenn ich einen anderen Ausgang tragischer und dramatischer gefunden hätte, so war er nichtsdestotrotz im Hinblick darauf, dass Beckett zwar seine Familie retten konnte, er sie aber nie wieder sehen wird, durchaus bitter. Insofern: War schon ok.
Fazit:
"Patient Nr. Null" zählt auf der IMDB zu den am besten bewertesten Folgen der Serie. Ganz so weit würde ich zwar nicht gehen, insgesamt hat sie aber auch mir recht gut gefallen. Die Grundidee mochte ich ebenso, wie den bitter-ironischen Ausgang des Geschehens. Und Michael Rooker sowie Tanya Allen tragen auch viel zum Gelingen der Folge bei. Allerdings: Die emotionalen Höhen ähnlich gelagerter Geschichten erreichte "Patient Nr. Null" – zumindest bei mir – nicht, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass die Episode im Hinblick auf die Gefühle zwischen Beckett und Amy nicht "All In" geht. Auch fand ich den Ausgang des Geschehens, wenn auch natürlich bis zu einem gewissen Grad traurig, nicht so schlimm wie jener, mit dem die Episode zum überwiegenden Teil flirtete. Vor allem auch das reduzierte die Wirkung des Endes nicht unerheblich. Grundsätzlich war "Patient Nr. Null" aber unterhaltsam und kurzweilig.