Originaltitel: All In Episodennummer: 3x03 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 24. Juni 2022 (Apple TV+) Drehbuch: Nichole Beattie Regie: Wendey Stanzler Besetzung:
Joel Kinnaman als Edward Baldwin,
Shantel VanSanten als Karen Baldwin,
Jodi Balfour als Ellen Wilson,
Krys Marshall als Danielle Poole,
Edi Gathegi als Dev Ayesa,
Cynthy Wu als Kelly Baldwin,
Casey W. Johnson als Danny Stevens,
Coral Peña als Aleida Rosales,
Wrenn Schmidt als Margo Madison,
Piotr Adamczyk als Sergei Orestovich Nikulov,
Noah Harpster als Bill Strausser,
Jorge Diaz als Victor Diaz,
Madeline Bertani als Amber Stevens,
Jonny Coyne als Peter Strauss,
Teya Patt als Emma Jorgens,
Sahana Srinivasan als Nuri Prabakar,
Larry Sullivan als Ryan Bauer,
Allison Dunbar als Jenna Leigh u.a.
Kurzinhalt:
Nach der überraschenden Ankündigung von Helios Aerospace, bereits 1994 auf dem Mars landen zu wollen, sind sowohl die NASA als auch das russische Raumfahrtprogramm gezwungen, nachzuziehen. Es entbrennt ein Wettkampf um die besten Köpfe, wobei vor allem Karen im Auftrag von Helios gleich mehrere Gespräch mit NASA-Mitarbeitern – darunter u.a. Aleida Rosales – führt, um sie abzuwerben. Demgegenüber sind Ed und Karen überrascht, als ihnen ihre eigene Tochter Kelly verkündet, lieber bei NASA zu bleiben, als zu Helios zu wechseln. Damit wird der Wettlauf um den Mars für die Baldwins eine sehr persönliche Angelegenheit. Eine weitere Überraschung erwartet Karen, als Ed als Ersatz für Kelly just Danny Stevens vorschlägt. Margo besucht indes eine weitere Konferenz. Dabei kommen sich Sergei und sie so nah wie nie zuvor. Dann jedoch offenbart sich der diabolische Plan des russischen Geheimdienstes hinter ihrer sich über Jahre hinweg entwickelten Beziehung…
Review:
Beginnen wir gleich mit meinem größten Kritikpunkt: Man war es bislang ja von "For All Mankind" schon gewohnt, zwischen den Staffeln rund ein Jahrzehnt zu überspringen. Das brachte in der Vergangenheit zwar auch schon das eine oder andere kleinere Problem mit sich, hat insgesamt für mich bislang aber sehr gut funktioniert. Dass man hier nun aber auch innerhalb der Staffel schnell mal zwei Jahre überspringt, hat mich doch ziemlich irritiert. Ich glaube, ich hätte es vorgezogen, wenn man die Entwicklung eben dieser zwei Jahre über die Staffel verteilt erzählt, und dann mit der "Ziellinie" rund um das Wettrennen um den Mars diese abgeschlossen hätte. Hier hingegen werden wieder einmal Dinge übersprungen, die ich eigentlich gerne "live" mitverfolgt hätte. Angefangen dabei, dass man uns die unmittelbaren Auswirkungen von Margos Entscheidung (wie diese ausgefallen ist, kann man sich ja denken) nicht zeigen. Über den Wahlkampf zwischen Bill Clinton und Ellen Wilson. Bis hin zum Trubel rund um Danny. Und dabei mag ich den betreffenden Handlungsstrang ja eigentlich nicht mal wirklich! Aber hier ein Drama anzuteasern, und dieses Versprechen dann (vorerst) nicht einzulösen, finde ich sogar noch schlimmer.
Dieser Sprung war jedenfalls der Hauptgrund, dass "Alles auf Sieg" für mich nicht mehr ganz an die Episode davor anknüpfen konnte. Davon abgesehen gefiel mir die Folge aber soweit ganz gut, wenn mir jedoch, wie auch schon bei "Rollenwechsel", die ganz großen (dramatischen und/oder emotionalen) Höhepunkte gefehlt haben. Gute Momente waren hingegen auch hier wieder einige dabei. Interessant fand ich dabei u.a. die Aufrollung der Konferenzen von Margo und Sergei, die zeigen, wie sie sich langsam näherkommen – ehe die Situation bei ihrem jüngsten Treffen dann schließlich eskaliert. Denn um mit Helios und NASA gleichzuziehen, brauchen die Russen die Antriebspläne der NASA. Um diese zu bekommen, erpressen sie Margo zuerst damit, ihren (unbewussten) Verrat an die Öffentlichkeit zu bringen, und als dies nicht den gewünschten Erfolg bringt, drohen sie damit, Sergei zu töten. Wie oben schon erwähnt: Die Episode macht es zwar noch nicht 100%ig deutlich, deutet aber doch sehr stark an, dass Margo eingeknickt ist, und der Forderung der Russen nachgegeben hat. Mal schauen, welche Konsequenzen das noch sich ziehen wird. Sehr gut fand ich auch die Szene, wo sich Karen mit Aleida trifft. Sobald sie ihr das Angebot macht, zu Helios zu wechseln, ist allein an Aleidas Körpersprache zu erkennen, dass sie dieses ablehnen wird – und das auch schon vor Karens Fauxpas, ihr mit der "Margo's Mädchen"-Nummer zu kommen. Insofern ein großes Lob an Coral Peña insbesondere für diese Szene, wo sie allein mit Mimik und Gestik alles gesagt hat, was es zu sagen gab. Auch ein kleiner netter Moment war Eds offenkundig mangelnde Begeisterung, als er erfährt, dass sich Polaris quasi von selbst steuern wird, und er doch eher nur als Aushängeschild fungieren dürfte. Nicht sonderlich begeistert war ich hingegen – wenig überraschend – von der Danny-Storyline. Und dass wir von Ellen die ganze Folge bis zur letzten Szene mit ihr als Präsidentin nichts gesehen haben, fand ich auch schade. Aber ja, mal schauen, wie es nun nach dem Zeitsprung weitergeht.
Fazit:
Bereits in der ersten knappen Stunde war "Alles auf Sieg" zwar soweit ok, ließ es mir aber – trotz einzelner gelungenen Momente – an den ganz großen Höhepunkten vermissen. Insgesamt hätte sie sich aber wohl noch auf dem Niveau der Episode davor eingegliedert – wenn dann nicht der Zeitsprung zwei Jahre in die Zukunft gekommen wäre. Der hat mir nämlich zugegebenermaßen nicht wirklich geschmeckt, da mir hier zu viel übersprungen wurde, dass ich doch gerne unmittelbarer mitbekommen hätte. Nicht zuletzt, als ich der Überzeugung bin, dass sich rund um die Vorbereitungen auf die drei parallelen Mars-Missionen – auch wenn man ihr nur ein bis zwei Folgen gegönnt hätte – noch einige interessante Geschichten hätten erzählen lassen. Nun kann es natürlich sein, dass in den weiteren sieben Episoden noch so viel geschehen wird, dass es anders nicht möglich gewesen wäre. Vorerst bin ich aber skeptisch, und wird es somit an den restlichen Folgen der Staffel sein, mich diesbezüglich eines Besseren zu belehren.