Originaltitel: Final Appeal (2) Episodennummer: 6x22 Bewertung: Erstausstrahlung US: 03. September 2000 Erstausstrahlung D: 26. März 2002 Drehbuch: Sam Egan Regie: Jim Kaufman Besetzung:
Amanda Plummer als Dr. Theresa Givens,
Cicely Tyson als Justice Gretchen Parkhurst,
Swoosie Kurtz als Justice Kendall Woods,
Kelly McGillis als Nicole Whitley,
Robert Loggia als Justice Earl Clayton,
Wallace Langham als Ezekiel / Daniel Faraday,
Michael Moriarty als Solicitor-General Wallace Gannon,
Hal Holbrook als Justice Oliver Harbison,
Charlton Heston als Chief Justice Haden Wainwright u.a.
Kurzinhalt:
Dr. Theresa Givens – in den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 2076 zum Tode verurteilt, da sie mit dem Bau ihrer Zeitmaschine gegen das Technologieverbot verstoßen hat – steht vor dem obersten Gerichtshof. Die Aussagen und Plädoyers sind abgeschlossen, und die Richter sind kurz davor, sich zur Beratung zurückzuziehen, da wird die Verhandlung plötzlich von einem Zwischenrufer aus dem Publikum unterbrochen. Ezekiel offenbart eine Fusionsbombe unter der Jacke, und droht, diese zu zünden, wenn ihn das Gericht nicht anhört. Die fünf Richterinnen und Richter haben keine andere Wahl, als seiner Forderung nachzugeben. Daraufhin ruft Ezekiel den Höchstrichter Haden Wainwright selbst in den Zeugenstand. Wie sich zeigt, hat dieser selbst zum Wohle seiner Tochter gegen das Gesetz verstoßen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Dafür, dass es sich um eine Clip-Show handelte, fand ich den ersten Teil dieser die sechste Staffel abschließenden Doppelfolge ja gar nicht mal so schlecht. Bedauerlicherweise konnte Teil zwei daran nicht mehr anknüpfen. Eine der wenigen interessanten Elemente der Folge war, wie Ezekiel den Höchstrichter, gespielt von Charlton Heston, in den Zeugenstand beruft. Für sich genommen eine durchaus gelungene, ja vielleicht sogar ansatzweise Szene – die jedoch enorm darunter leidet, dass sie ohne jegliche Folgen bleibt, und das von ihm darin geleistete Geständnis im weiteren Verlauf der Handlung nicht mehr thematisiert wird. Was ihn letztendlich leider zu einem ziemlichen Wegwerf-Moment macht. Das Ende sehe, welches die Episode für manche auszeichnen mag, sehe ich leider auch eher kritisch. Einerseits, weil man einen düsteren Ausgang bei "Outer Limits" mittlerweile derart gewohnt ist, dass es sich als Stilmittel doch ordentlich abgenutzt hat, weshalb auch dieser Moment in m einem Fall die gewünschte Wirkung in keinster Weise entfalten konnte.
Auch aus der eigentlich recht interessanten Ausgangssituation rund um die Verhandlung, und die Entscheidung des obersten Gerichtshofs im Hinblick auf das Technologieverbot, holte der zweite Teil für mich wenig bis gar nichts heraus. Dabei habe ich ja eigentlich grundsätzlich durchaus ein Herz für solche Geschichten, und bin ich insbesondere großer Fan der Anwaltsserien von David E. Kelley (egal ob ernst wie bei "Practice – Die Anwälte", oder lustig á la "Boston Legal"). Hier wollte mich das Geschehen aber nicht wirklich ansprechen, und fand ich vor allem auch die ganzen Aussagen und mehrfachen Schlussplädoyers wenig mitreißend, und teilweise sogar fast schon ermüdend. Die entsprechenden Einlagen waren meines Erachtens leider einfach nicht gut geschrieben. Und dann kommt eben auch noch der Clipshow-Charakter hinzu. Nicht nur, dass dabei Szenen gezeigt werden, die wir schon kennen, neuerlich werden dabei hier auch wieder Momente aus dem eigentlichen Kontext der Folge gerissen, und uminterpretiert – was einen halt, wenn man sich an die betreffende Episode noch erinnern kann, unweigerlich irritiert. Am Eklatantesten war dies bei "Das Tribunal", wohl nicht zuletzt auch deshalb, weil man für diese erst kürzlich mit "Das Rad der Zeit" eine Fortsetzung präsentierte. Die dortigen Ereignisse hatten einfach nicht das Geringste mit Theresa und ihrer Zeitmaschine zu tun, vielmehr war dort ja der von Alex Diakun gespielte Zeitreisende dafür verantwortlich. Insofern hatten die Szenen aus "Das Tribunal" hier für mich überhaupt nichts verloren. Aber auch die anderen Clips hatten, selbst aus dem Zusammenhang ihrer Folgen gerissen, mit der Verhandlung hier letztendlich wenig bis gar nichts zu tun. Wie sich das Ganze dann generell irgendwie mehr um einen Prozess zur Natur der Menschheit, denn Technologie, entwickelte. Auch das fand ich schräg. Und so lautet mein Urteil (höhö): Als Einzelfolge (bzw. direkte Fortsetzung – nur – zu "Die Zeitmaschine") ohne Clips und bevorzugt auch ohne Bombenstory hätte das was werden können. So hingegen war "Die letzte Instanz – Teil 2" ein enttäuschender und unwürdiger Abschluss sowohl der Doppelfolge, als auch der sechsten "Outer Limits"-Staffel.
Fazit:
War der erste Teil für eine Clip-Show dank der interessanten Ausgangssituation, der coolen Besetzung sowie der netten Idee, eine Fortsetzung zu "Die Zeitmaschine" zu präsentieren, noch ganz in Ordnung, konnte ich mit dem zweiten Teil leider nicht mehr wirklich etwas anfangen. Ich fand die ganzen Dialoge und insbesondere die Plädoyers nicht wirklich gut geschrieben, die Story nicht mitreißend, den Bombenplot rund um Ezekiel ablenkend bis störend, und die hier gezeigten Clips, die größtenteils auch wieder aus ihrem eigentlichen Zusammenhang in der Folge denen sie entnommen wurde gerissen wurden, deplatziert. Schade, dass es offensichtlich notwendig war, die Kosten der sicher nicht billigen Besetzung auf zwei Episoden zu verteilen, und zugleich nur Material für etwas mehr als eine zu drehen, und den Rest dann eben mit den Clips aufzufüllen. Denn anders umgesetzt hätte "Die letzte Instanz" eine coole (Einzel-)Folge und damit ein gelungener Abschluss der sechsten Staffel sein können. So hingegen hat insbesondere der zweite Teil für mich leider nicht wirklich funktioniert.