Originaltitel: Ladies of the Willow World Episodennummer: 1x06 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 26. März 2024 (Hulu/Disney+) Drehbuch: Maegan Houang Regie: Hiromi Kamata Besetzung:
Hiroyuki Sanada als Yoshii Toranaga,
Cosmo Jarvis als John Blackthorne,
Anna Sawai als Toda Mariko,
Tadanobu Asano als Kashigi Yabushige,
Takehiro Hira als Ishido Kazunari,
Tommy Bastow als Father Martin Alvito,
Fumi Nikaidô als Ochiba No Kata,
Tokuma Nishioka als Toda Hiromatsu,
Eisuke Sasai als Lord Ito,
Hiroto Kanai als Kashigi Omi,
Yûko Miyamoto als Gin,
Yoriko Dôguchi als Kiri No Kata,
Shinnosuke Abe als Buntaro,
Moeka Hoshi als Usami Fuji,
Yuki Kura als Yoshii Nagakado,
Yuka Kouri als Kiku,
Ako als Daiyoin/Lady Iyo,
Yukijirô Hotaru als Nakamura Hidetoshi,
Paulino Nunes als Father Dell'Aqua,
Yutaka Takeuchi als Akechi Jinsai,
Eijiro Ozaki als Kuroda Nobuhisa,
Hiromoto Ida als Lord Kiyama u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem Blackthorne beim Erdbeben das Leben von Toranaga gerettet hat, wird er von diesem zum Chefadmiral sowie General des Kanonenregiments ernannt. Zugleich erkennt Toranaga die Spannungen zwischen Blackthorne und Mariko. Er beauftragt sie daraufhin, den Anjin in ein Bordell zu bringen. Bei einer Theateraufführung in Osaka offenbart Ochiba den Grund für ihren Hass auf Toranaga. Der Rat versucht indes weiterhin, ein fünftes Mitglied zu finden, um endlich über Toranagas Schicksal abstimmen zu können. Doch der Vorschlag, einen Schauspieler in den Rat zu berufen, wird von Sugiyama abgelehnt. Als dieser kurz darauf Osaka verlässt, werden er und seine Familie bei einem Überfall ermordet. Toranagas Berater schlagen ihm indes vor, den als "Blutroter Himmel" bekannten Plan in die Tat umzusetzen. Dieser sieht vor, das Schloss von Osaka zu stürmen, und sich zum Shogun auszurufen. Zuerst lehnt Toranaga ab. Dann scheinen ihm jedoch die Ereignisse keine andere Wahl zu lassen…
Review:
Bis jetzt ist es "Shogun" eigentlich immer gut gelungen, die Laufzeit der Episode mit sinnvollen, interessanten oder gar mitreißenden Inhalten zu füllen. "Die Frauen in der Welt der Weiden" war nun aber die erste Folge der Serie, wo ich den Eindruck hatte, dass man was das Erzähltempo betrifft bewusst auf die Bremse drücken muss, um die zehn Episoden voll zu bekommen. Was nicht heißt, dass es gar keine gelungenen Szenen und/oder wichtige Entwicklungen gab, aber im Vergleich zu den Folgen davor fand ich die betreffende Dosis hier doch recht gering. Für die weitere Handlung am wichtigsten war zweifellos das Ende, wo Sugiyama ermordet wird, nachdem er den Vorschlag des Rats für das fünfte Mitglied – um endlich wieder vollzählig zu sein und Toranaga als Verräter anklagen zu können – abgelehnt hatte. Dies zwingt Toranaga nun doch dazu, den zuvor von ihm noch abgelehnten Plan des Blutroten Himmels in die Tat umzusetzen.
Die Serie machte im Verlauf der bisherigen Episoden deutlich, dass er nicht nach Macht strebt, und vielmehr von seinen Gegnern dazu gezwungen wird. Dass sie damit wohl genau das Auslösen werden, was sie eigentlich verhindern wollten, entbehrt nicht einer gewissen, ansprechenden Ironie. Dennoch leidet diese Entwicklung ein bisschen darunter, dass sie sich praktisch von Beginn an abgezeichnet hat. Sprich: Überraschung, oder gar Schock, ist das keiner. Auch noch ganz gut fand ich den Besuch des Bordells von Blackthorne, bei dem er noch dazu von Mariko (als Übersetzerin) begleitet wird. Die sich daraus ergebende Anspannung, die auch an der Kurtisane nicht vorübergeht, machte sie definitiv zu einer besseren Szene der Folge. Doch selbst hier hatte ich den Eindruck, dass sich der gleiche Effekt auch mit weniger Laufzeit hätte erreichen lassen. Ähnliches gilt für alles rund um Lady Ochiba. Grundsätzlich war es wichtig, uns ihre Vorgeschichte zu zeigen, wie dies hier nun mit der anfänglichen Rückblende zu den Ereignissen vor zweiundzwanzig Jahren (wo wir auch sehen, dass sie und Mariko einst eng befreundet waren) geschieht, bzw. auch mit dem Gespräch während der Theateraufführung. Auch hier hatte ich jedoch den Eindruck, dass man sich dafür etwas zu viel Zeit nimmt. Und von diesen Punkten abgesehen tat sich bei "Die Frauen in der Welt der Weiden" nicht wirklich viel. Wo die Episode davor mit dem dramatischen Finale rund um das Erdbeben, insbesondere aber der tragischen Nebenhandlung im Hinblick auf den Fasan punkten konnte, suchte ich ähnlich starke Höhepunkte hier leider vergeblich. Das Endergebnis war zwar nicht schlecht, für mich aber die bislang schwächste Folge der Serie.
Fazit:
Wenn ich in einem knappen Monat auf die erste Staffel von "Shogun" zurückblicke, wird sich wohl in erster Linie "Die Frauen in der Welt der Weiden" als jene Episode anbieten, die man hätte ein sparen – und die wirklich wichtigen Momente in den Folgen davor oder danach – unterbringen können. Denn sonderlich viel tat sich hier nicht. Ja, es war wichtig, uns mal Ochibas Motivation für ihren Krieg gegen Toranaga zu zeigen. Die Szenen mit Blackthorne und Mariko bei der Kurtisane zeichneten sich zudem durch eine nette, aufgeladene Stimmung aus. In erster Linie war aber natürlich die Entwicklung am Ende wichtig, um Toranaga nun endlich auf jenen Kurs zu bringen, von dem wir von Beginn an wussten, dass er ihn einschlagen würde. Insofern war das ein zwar nicht schlechtes, aber nur mäßig mitreißendes Zwischenspiel.
