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Daredevil: Born Again - 1x03: Seine schützende Hand Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: The Hollow of His Hand
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 11. März 2025
Drehbuch: Jill Blankenship
Regie: Michael Cuesta
Besetzung: Charlie Cox als Matt Murdock / Daredevil, Vincent D'Onofrio als Wilson Fisk, Margarita Levieva als Heather Glenn, Arty Froushan als Buck Cashman, Nikki M. James als Kirsten Mcduffie, Ayelet Zurer als Vanessa Fisk, Michael Gandolfini als Daniel Blake, Zabryna Guevara als Sheila Rivera, Clark Johnson als Cherry, Genneya Walton als BB Urich, Cillian O'Sullivan als Devlin, Victor Verhaeghe als Carlo, Gino Anthony Pesi als Viktor, Patrick Murney als Luca, John Benjamin Hickey als D.A. Hochberg, Kamar de los Reyes als Hector Ayala, Andrew Polk als Judge Cooper, Nick Jordan als Nicky Torres, Johnny M. Wu als Forrest Tam u.a.

Kurzinhalt: Der Prozess von Hector Ayala beginnt. Officer Powell leistet vor Gericht einen Meineid, als er behauptet, dass er und sein Partner Kel Shanahan – der bei der Rauferei vor den einfahrenden Zug geworfen wurden – grundlos von Hector angegriffen wurden. Er leugnet dezidiert, dass sich außer ihnen dreien noch eine andere Person am Bahnsteig aufgehalten hat. Eben darin liegt Matts Ass im Ärmel, ist es ihm doch gelungen, jene Person aufzuspüren, die von den beiden Polizisten bedrängt wurde, und der Hector zu Hilfe kam. Tatsächlich gelingt es ihm mit Hilfe seiner Kollegen von der Kanzlei, Nicky Torres sicher in den Gerichtssaal zu schaffen. Der knickt dann allerdings, als er die Polizisten in den Reihen der Besucher sieht, ein, und behauptet, nicht am Bahnsteig gewesen zu sein. Daraufhin sieht Matt nur mehr einen Weg, um vielleicht doch noch einen Freispruch zu erwirken: Er offenbart – sehr zu dessen Missfallen – dass es sich bei Hector um den als White Tiger bekannten maskierten Rächer handelt…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Die Figur von Daredevil war ja schon immer ein bisschen anders angelegt als manch andere Superhelden. Denn Personen wie ein Peter Parker (einfach ein normaler Teenager an der Schule) oder Bruce Wayne (der für die Öffentlichkeit den Playboy gibt) vollbringen ihre Heldentaten praktisch ausschließlich im Kostüm. Eben dies unterscheidet Matt Murdock von ihnen: Denn er setzt sich sowohl mit als auch ohne Maske für die Unschuldigen ein. Da er das rote Kostüm ja nach dem Tod von Foggy vorerst (und ich vermute bis zur letzten Folge dieser Staffel) an den Nagel gehängt hat, konzentriert man sich hier nun erstmal auf seine Tätigkeit als Anwalt (denn als maskierter Rächer). Dementsprechend hat "Seine schützende Hand" auch mehr von einer Gerichtsserie à la "Practice – Die Anwälte" denn einer Superheldenserie. Da ich erstere auch durchaus schätze (vor allem, wenn sie aus der Feder von David E. Kelley stammen), hatte ich damit kein Problem, kann aber grundsätzlich auch alle verstehen, denen es bislang bei "Daredevil: Born Again" zu wenig Daredevil gab.

Mir hatte es jedoch der Ablauf des Falls durchaus angetan. Angefangen bei Powells Aussage, über die Achterbahnfahrt der Gefühle rund um Nicky Torres (zuerst ist man sich sicher, dass es nicht gelingen wird, ihn sicher in den Gerichtssaal zu bringen, dann schafft man das doch, nur damit er aus Angst vor der Polizei erst recht eine Falschaussage tätigt), bis hin zu Matts Verzweiflungstat, Hector beim Prozess als den White Tiger zu offenbaren – eine Entscheidung, mit der er nicht nur den Richter gegen sich aufbringt (hat er sich in der letzten Folge noch dafür eingesetzt, die betreffenden Beweise zu unterdrücken), sondern auch Hector selbst vor den Kopf stößt. Dies führt dann schließlich auch zu einer wunderbaren Szene zwischen den beiden, wo Hector zu Matt meint, er könnte ihn nie verstehen – zu der einen Person auf der Welt, die ihn wohl besser versteht, als er sich das vorstellen kann. Der Freispruch ist dann Grund zum Jubeln – die Freude währt jedoch nur kurz. Denn obwohl seine Identität nun allgemein bekannt ist, will sich Hector nicht davon abbringen lassen, als White Tiger Gutes zu tun – nur um bei seinem Einsatz von einem Mann mit Punisher-Shirt (Frank Castle selbst?) erschossen zu werden. Das war schon ein ziemlich harter und tragischer Ausgang. Der parallele Handlungsstrang rund um Wilson Fisk fällt hier im direkten Vergleich leider doch ziemlich ab (was auch der Hauptgrund ist, dass sich "Seine schützende Hand" nicht über eine noch höhere Wertung freuen kann). Egal ob bei der Paartherapie mit Vanessa, den Problemen rund um die ausufernde Bandenkriminalität, oder auch seinen offenkundigen Zorn ob des Urteils im Ayala-Fall – so erkennbar auch ist, dass all dies auf eine Rückkehr des alten Kingpin herausläuft, der Weg dorthin ist leider wenig mitreißend geraten. Davon ausgehend, dass es sowohl bei Matt als auch bei Wilson bis zum Finale der ersten Staffel dauert, ehe sie ihre anderen Identitäten wieder aufnehmen, so hoffe ich doch, dass ihnen bei Wilson für den Weg eben dorthin noch etwas besseres eingefallen ist, als dies bei "Seine schützende Hand" der Fall war.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ Alles rund um Matt Murdock und seine Vertretung von Hector Alaya vor Gericht hat mir sehr gut gefallen. Die Serie stellt hier, statt des maskierten Rächers, mit dem Strafverteidiger das zweite Gesicht dieses Helden in den Mittelpunkt. Dass er mit dem White Tiger einen anderen Rächer vertritt, nachdem er selbst den Daredevil-Anzug (vorerst) an den Nagel gehängt hat, sorgt für eine spannende Dynamik, da man den Eindruck hat, dass er zusammen mit Hector quasi auch sich selbst verteidigt. Generell gab es rund um die Verhandlung einige starke Momente. Und auch der tragische Ausgang des Geschehens sticht zweifellos hervor. Die Handlung rund um Wilson Fisk konnte an diese Storyline leider nicht wirklich anknüpfen. Trotz aller langsamer Eskalation, und einem von Vincent D'Onofrio wieder einmal glänzend gespielten Fisk, dem man immer wieder anmerkt, wie es in seinem Inneren brodelt, tut sich mir hier bislang zu wenig. Es ist zu hoffen, dass das jetzt bis zur unweigerlichen Rückkehr von Kingpin nicht so bleibt.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2025 Disney+)







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