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Sherlock Holmes - 5x04: Das Rätsel von Boscombe Valley Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Granada/ITV

Originaltitel: The Boscombe Valley Mystery
Episodennummer: 5x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 14. März 1991
Heimkino-Premiere D: 2004
Drehbuch: John Hawkesworth
Regie: June Howson
Besetzung: Jeremy Brett als Sherlock Holmes, Edward Hardwicke als Dr. Watson, Peter Vaughan als John Turner, Jonathan Barlow als Inspector Summerby, Joanna Roth als Alice Turner, Leslie Schofield als William McCarthy, James Purefoy als James McCarthy, Cliff Howells als Crowder the Gamekeeper, Makala Saunders als Patience Crowder, Mark Jordon als George, Will Tacey als Coroner u.a.

Kurzinhalt: Als sie durch den Wald wandert, wird die kleine Patience zufällig Zeugin eines hitzigen Streits zwischen William McCarthy und seinem Sohn James. Kurz darauf wird William ermordet aufgefunden. Aufgrund der Aussage des Mädchens gilt James als der Hauptverdächtige, und wird verhaftet. Es hilft ihm auch nicht, dass er vor Gericht im Hinblick darauf, worüber er und sein Vater gestritten haben, die Aussage verweigert. Dennoch ist seine Nachbarin Alice Turner – die beiden sind quasi gemeinsam aufgewachsen – von seiner Unschuld überzeugt, und bittet Sherlock Holmes darum, sich des Falls anzunehmen. Dieser sucht zuerst seinen Freund und Kollegen Dr. Watson auf, der in der Nähe Urlaub macht, und dieser erklärt sich nur zu gern dazu bereit, ihn zu begleiten. Gemeinsam besuchen sie zuerst James im Gefängnis, und untersuchen danach den Tatort. Daraufhin stimmt Holmes mit Alice überein, dass James für den Mord nicht verantwortlich ist. Nun gilt es, eben dies auch zu beweisen, und den wahren Schuldigen auszumachen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Granada/ITV Was mir an "Das Rätsel von Boscombe Valley" unter anderem gefiel war, dass man zu Beginn vom üblichen Muster abweicht. Weil normalerweise sitzen Holmes und Watson ja gemeinsam in ihrer Wohnung in der Baker Street, wenn ein Klient mit ihnen Kontakt aufnimmt. Hier verschlägt es Holmes hingegen zufälligerweise in die Nähe jenes Ortes, wo Dr. Watson gerade Urlaub macht, woraufhin er fragt, ob er ihm nicht vielleicht helfen könnte. Mir gefiel dieser Austausch zwischen den beiden ausgesprochen gut. Man merkt, dass es sich hier um zwei enge Freunde handelt, die sich mittlerweile in- und auswendig kennen. Holmes wusste genau, dass Watson nicht ablehnen würde, und Watson wiederum, dass Holmes genau wusste, dass er nicht Nein sagen würde. Wie mir das Zusammenspiel zwischen Brett und Hardwicke hier generell wieder sehr gut gefiel.

Der Fall war jetzt nicht unbedingt etwas allzu besonderes, bot aber doch vereinzelte Highlights. So gefiel mir nicht zuletzt die Untersuchung des Tatorts durch Holmes, und welche Hinweise er dabei findet. Auch die Vorgeschichte der Tat, die wir zum Ende hin erfahren, hatte es mir durchaus angetan (wenn ich auch nicht behaupten würde, mit dem Mörder aufgrund seiner früheren Taten hier unbedingt mitgefühlt zu haben). Die Szene mit James' Aussage vor Gericht, die man uns zeigt, während Watson den Bericht dazu vorliest, war auch gut gemacht. Vor allem aber gefiel mir das Ende rund um das Geständnis, Holmes' Versprechen, dieses nur im Notfall einzusetzen – und wie es ihm a) gelingt auch ohne dieses für die Freilassung von James zu sorgen, und sich daraufhin an sein Versprechen hält und das Geständnis im Kamin verbrennt. Kritischer sehe ich, dass James' vor Gericht die Aussage im Hinblick auf den Grund für den Streit mit seinem Vater verweigerte. Mir war das irgendwie völlig unverständlich (weil so schlimm war's ja letztendlich nicht), weshalb es auf mich doch ein bisschen konstruiert wirkte, damit Holmes aufgrund der bevorstehenden Verurteilung (und daraufhin wohl folgenden Hinrichtung) unter Zeitdruck steht. Aber auch alles rund um die vermeintliche und dann eben doch nicht Ehe hat mich nicht wirklich überzeugt. Darüber hinaus luden frühere Fälle auch schon mal etwas mehr zum Mitraten ein. Wir treffen ja erst relativ spät auf den Täter, und in dem Moment wo dies der Fall ist wissen wir auch aufgrund der zuvor von Holmes gefundenen Hinweise, dass es sich bei ihm um den Mörder handeln muss. Vor allem aber – und das ist ja leider ein häufiges Problem bei der Serie – zieht sich die Episode aufgrund der doch etwas dünnen Vorlage, auf die sie basiert (und an die sich John Hawkesworth hier wieder recht sklavisch hält) stellenweise doch ein bisschen dahin. Da war bei einigen früheren Folgen doch um einiges mehr Schwung und Energie dahinter. Für gepflegt-entschleunigte Krimi-Unterhaltung war aber auch bei "Das Rätsel von Boscombe Valley" wieder gesorgt.

Fazit: Episodenbild (c) Granada/ITV "Das Rätsel von Boscombe Valley" konnte mir ganz gut gefallen, zu den besten Holmes-Fällen würde ich die Episode aber nicht zählen. Man merkte hier aus meiner Sicht wieder stärker, dass man sich bemühen musste, eine Kurzgeschichte auf die Laufzeit von einer knappen Stunde zu strecken. Zwar fand ich die Episode nie langweilig, zugleich vermochte sie mich aber leider auch nie wirklich, zu packen. Zudem fand ich einzelne Aspekte des Falls doch ein bisschen konstruiert. Gut gefiel mir in erster Linie, dass Holmes den Täter hier – unter der Voraussetzung, dass James freikommt – wieder einmal ziehen lässt, und dann auch sein Versprechen, das Geständnis zu verbrennen, einhält. Generell bekam Holmes hier wieder ein paar Momente, in denen er mit seinen detektivischen Fähigkeiten glänzen durfte. Und nicht zuletzt das Zusammenspiel zwischen Jeremy Brett und Edward Hardwicke, dass hier wieder einmal ganz besonders gut zur Geltung kam, wertete "Das Rätsel von Boscombe Valley" enorm auf.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Granada/ITV)







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