Originaltitel: Survival Episodennummer: 1x05 Bewertung: Erstausstrahlung US: 06. Januar 1971 Erstausstrahlung D: 06. Juli 1971 Drehbuch: Tony Barwick Regie: Alan Perry Besetzung:
Ed Bishop als Commander Ed Straker,
Michael Billington als Colonel Paul Foster,
Robert Swann als Grant,
Gito Santana als Alien,
Harry Baird als Lieutenant Mark Bradley,
Antonia Ellis als Lieutenant Joan Harrington,
Dolores Mantez als Lieutenant Nina Barry,
George Sewell als Colonel Alec Freeman,
Suzan Farmer als Tina Duval,
Ray Armstrong als Rescuer,
David Weston als Rescuer u.a.
Kurzinhalt:
Ein UFO nutzt einen Meteoritenschauer, um sich unbemerkt dem Mond zu nähern. Dort landet das außerirdische Raumschiff, woraufhin dessen Passagier in einem Raumanzug über die Mondoberfläche bis zur menschlichen Mondbasis wandert, und dort mit einem Gewehr ein Loch in eines der Fenster schießt. Während Colonel Paul Foster, der mittlerweile das Kommando über die Mondbasis übernommen hat, mit knapper Not entkommt, muss er hilflos mit ansehen, wie sein Freund und Kollege Grant im Raum erstickt, nachdem die Luft ins Vakuum des Alls hinausgesogen wurde. Foster führt daraufhin eine Einsatzgruppe an, die das UFO aufspüren soll. Nachdem sie es entdeckt haben, werden sie vom feindlichen Schiff angegriffen. Dabei wird das Funkgerät von Paul beschädigt. Da der Kontakt mit ihm abgebrochen ist und der Rest der Einsatztruppe ihn in der Nähe nicht mehr entdecken kann, wird davon ausgegangen, dass er beim Angriff ums Leben kam. Während Commander Ed Straker überlegt, wem er nun das Kommando über die Mondbasis übertragen soll, findet sich Paul schon bald in Gesellschaft des feindlichen Außerirdischen wieder – der nach der Zerstörung des UFOs im selben Boot sitzt wie er…
Review:
Gleich zu Beginn fällt bei "Die Begegnung" das – damals übliche – Recycling von Effektaufnahmen auf. So wird für die Ankunft des UFOs auf dem Mond auf die gleichen Szenen zurückgegriffen, die bereits in "Verrat in eigenen Reihen" zu sehen waren (wobei man sie teilweise spiegelte, wohl um es nicht ganz so offensichtlich zu machen). Sieht man davon, sowie der bequemen Erklärung mit dem Meteoritenschauer der den unbemerkten Anflug ermöglicht (weil in der gerade erwähnten Folge mussten die Aliens dafür ja noch einen hochrangigen SHADO-Mitarbeiter erpressen, damit er ihnen die ideale Flugbahn verrät) ab, konnte mir der Auftakt zu "Die Begegnung" aber sehr gut gefallen. Vor allem der Angriff auf die Mondbasis stach dabei hervor – nicht zuletzt aufgrund der kuriosen Parallelen zur "For All Mankind"-Folge "Triage", die ich mir wie es der Zufall so will erst wenige Tage zuvor angesehen hatte. Dort war die vergleichbare Szene war – allein aufgrund der heutzutage zur Verfügung stehenden, ungleich größeren Mittel, um eine eben solche umzusetzen – deutlich spektakulärer, dennoch fand ich auch den Tod von Pauls Freund Grant durchaus eindringlich umgesetzt.
In weiterer Folge fielen dann in erster Linie die Parallelen zu Wolfgang Petersens (rund fünfzehn Jahre später entstandenen) Science Fiction-Film "Enemy Mine – Geliebter Feind" auf. Wobei ich den zugegebenermaßen im Hinblick auf zwei Feinde, die sich in einer unwirtlichen Umgebung zusammenraufen müssen, um zu überleben, doch noch um einiges gelungener fand. Hier stellte sich mir nicht zuletzt die Frage, warum der Außerirdische die Basis zuerst angreift, und dann Paul das Leben rettet. Ich sah auch nicht wirklich, dass er diesen irgendwie fürs eigene Überleben benötigt hätte. Insofern gelang es "Die Begegnung" leider nicht, mir das Verhalten des Außerirdischen begreiflich zu machen. Dennoch saß das Ende: Dort will Paul dem Rettungsteam sagen, dass ihm der "Feind" das Leben gerettet hat, allerdings dringt die Nachricht aufgrund des kaputten Funkgeräts nicht zu ihnen durch – weshalb sie das in ihren Augen einzig richtige tun, und ihn kaltblütig erschießen. Das war schon ein ziemlich harter Schluss, der mich nachdenklich zurückließ (wobei es mir recht gewesen wäre, wenn man das Missverständnis danach auch direkt in der Folge nochmal thematisiert hätte). Von diesem Höhepunkt abgesehen hat mich "Die Begegnung" zwar auch soweit ganz solide unterhalten, überwiegend plätscherte die Handlung aber doch recht unaufgeregt vor sich hin. Zumal es der Wanderung der beiden über die Mondoberfläche auch ein bisschen an bedrohlichen Situationen mangelte. Mal droht Paul die Luft auszugehen, dann müssen sie über einen Abgrund gelangen – das war es aber dann auch schon so ziemlich. Und selbst die besagte letztere Szene, wohl als spannungstechnischer Höhepunkt gedacht, verfehlte die gewünschte Wirkung bei mir leider ziemlich. Enttäuscht war ich auch, mitzubekommen, dass Paul nun die Mondbasis leitet. Zwar ist es ihnen anzurechnen, dass sie mit Strakers Nominierung von Lieutenant Bradley nicht einfach nur Fortschrittlichkeit beweisen, sondern dabei sogar den in der Welt von "UFO" leider nach wie vor existierenden Rassismus sogar ganz offen thematisieren. Allerdings hatte ich es in den ersten paar Folgen so verstanden, dass Lieutenant Gay Ellis das Kommando über die Mondbasis hatte (was für Anfang der 70er nicht minder fortschrittlich gewesen wäre), und fand dementsprechend den diesbezüglichen Rückzieher hier doch ein bisschen bedauerlich.
Fazit:
Sowohl der Anfang als auch das Ende stachen zweifellos hervor. Zudem waren die Szenen auf dem Mond (unter Berücksichtigung der damaligen Möglichkeiten) recht cool umgesetzt. Und die Grundidee hinter der Zusammenarbeit zwischen den beiden Feinden hatte es mir (auch wenn diese in weiterer Folge u.a. in "Enemy Mine – Geliebter Feind" nochmal um einiges eindringlicher behandelt wurde) auch angetan. Leider ließ es "Die Begegnung" aber größtenteils an Spannung vermissen, und das selbst in Szenen wie jener mit dem Abgrund. Darüber hinaus vermochte es man hier leider nicht, mir den Meinungsumschwung des Außerirdischen (der zuvor ja die Mondbasis noch angegriffen hat, und hier nun versucht, Pauls Leben zu retten) verständlich zu machen. Und wo ist Lieutenant Ellis (die ich bislang für die Kommandantin der Mondbasis gehalten hatte) auf einmal hin verschwunden? Insgesamt eine solide Folge, die vor allem vom starken Auftakt und Ausgang des Geschehens über den Durchschnitt gehoben wird.