Originaltitel: Nest Episodennummer: 6x20 Bewertung: Erstausstrahlung US: 18. August 2000 Erstausstrahlung D: 12. März 2002 Drehbuch: Scott Peters Regie: Scott Peters Besetzung:
Robert Sean Leonard als Robby Archer,
Martin Cummins als Jack Burrell,
Kelly Rutherford als Rachel,
Paul Jarrett als Dr. Mauser,
Brenda James als Marcy Newhall,
Jesai Jayhmes als Lou Wolsky,
Brad McDonald als William Grimes,
Sam MacMillan als Pete,
Guy Demong als A.J. u.a.
Kurzinhalt:
Robby Archer, seine Freundin Rachel, Dr. Mauser sowie Marcy Newhall sind Teil eines Teams, dass in einer Forschungsstation auf dem Nordpol wissenschaftliche Untersuchungen durchführt. Eines Tages fördern sie bei einer Bohrung vorzeitliche, im Eis eingeschlossene Milben zu Tage. Als diese von Lou Wolsky Besitz ergreifen, verliert dieser zuerst den Verstand, und stirbt schließlich. Zuerst ist die Todesursache unklar, bis man die besagten Milben entdeckt. Unmittelbar darauf erreicht auch Jack Burrell die Station. Diesen verbindet mit Robby, nach einem tragischen Ereignis, eine problematische Vergangenheit, wobei es vor allem Robby sichtlich schwer fällt, diese hinter sich zu lassen. Nachdem man dann schließlich die Milben als Ursache der Todesfälle in der Station identifizieren konnte, stellt sich die Frage, wie man auf diese Bedrohung reagieren soll. Just Robbys Blut wird sich dabei schließlich als Schlüssel herausstellen. Doch mit einer Bluttransfusion könnte er maximal eine Person retten…
Review (kann Spoiler enthalten):
Beim Setting muss man natürlich gleich an so Klassiker wie John Carpenters "Das Ding aus einer anderen Welt", sowie die (von ihm inspirierte) "Akte X"-Folge "Eis" denken. Beiden kann die "Outer Limits"-Variante leider eindeutig nicht das Wasser reichen. Hauptgrund dafür: Die Bedrohung rund um die Milben rückt leider über weite Strecken gegenüber der tragischen Vorgeschichte zwischen Robby und Jack in den Hintergrund, und wollte sich wohl nicht zuletzt auch deshalb nie so recht manifestieren. Dementsprechend hielt sich die Spannung hier leider bis zuletzt in sehr argen Grenzen. Auch eine ähnliche Paranoia wie bei den Vorbildern – rund um die Frage, wer von ihnen infiziert ist – baute sich zu keinem Zeitpunkt auf. Und so plätschert die Handlung hier, trotz der unmittelbaren Lebensgefahr sowie dem klaustrophobischen Setting in einer von der Außenwelt abgeschnittenen Station in der Arktis, leider sehr unaufgeregt und ohne große Höhepunkte vor sich hin. Dies gilt nicht einfach nur auch, sondern vielmehr ganz besonders auch für die dramatische Entscheidung, vor der Robby hier am Ende steht. Selbst wenn man bedenkt, dass die Wahl wohl in Wahrheit von vornherein keine war, wird mir hier zu viel nicht behandelt und einfach übersprungen.
Besonders gestört hat mich dies wohl auch deshalb, als ich den Weg dorthin ja eh schon so konstruiert fand. Ich meine, das war dramaturgisch einfach so bequem, dass just sein alter Freund und genau während dieser Notsituation auch zur Station kommt, woraufhin Robby neuerlich mit den tragischen Ereignissen von damals konfrontiert wird – und sich das ganze dann schließlich so entwickelt, dass sich Robby hier letztendlich in genau der gleichen Situation wiederfindet, wie Jack damals. Hätte man damit zumindest etwas Vernünftiges gemacht, hätte ich es wohl ein bisschen eher verzeihen können. So hingegen wirkte das auf mich einfach enorm aufgesetzt; inklusive dem Ende, wo Robby – so wie einst Jack – als Held gefeiert wird (was er diesem zuvor noch vorgeworfen hatte). Was "Tod im ewigen Eis" auch nicht wirklich hilft, ist die Musik, die ich hier doch ziemlich penetrant fand. Weniger – und damit ist sowohl ruhiger als auch wortwörtlich ein geringerer Einsatz dieses Stilmittels – wäre hier mehr gewesen. Positiv sticht leider vergleichsweise wenig ins Auge. Die Szenen mit den Milben sind ganz gut umgesetzt. Obwohl man für meinen Geschmack viel zu wenig herausholte, wertete das abgeschiedene Setting die Folge nichtsdestotrotz auf. Und besetzungstechnisch freute ich mich insbesondere über das Wiedersehen mit Kelly Rutherford ("Die Abenteuer von Brisco County Jr."), wobei sich auch Robert Sean Leonard (in erster Linie aus "Dr. House" bekannt – allerdings habe ich persönlich die Serie nie verfolgt) und Martin Cummins (den ich in erster Linie aus "Dark Angel" und dem schwachen "V"-Remake kenne) recht gut schlagen. Und zumindest einzelne ganz gute Szenen – wie Rachels Alptraum – haben es dann ja doch noch in die Folge geschafft. Insgesamt aber halt leider zu wenig, um sie durchgehend unterhaltsam zu machen.
Fazit:
Beim Setting einer abgelegenen Raumstation in der Arktis hat man als Genre-Fan natürlich sofort "Das Ding aus einer anderen Welt" sowie die wohl beste Folge der ersten "Akte X"-Staffel, "Eis", im Kopf. An beide kommt "Tod im ewigen Eis" leider recht deutlich nicht heran. Dies liegt nicht zuletzt daran, als man sich in meinen Augen zu wenig mit der Bedrohung durch die Milben und zu sehr mit Robbys persönlichem Trauma auseinandersetzte. Erschwerend kommt hinzu, dass mich die Art und Weise, wie die aktuellen Ereignisse den tragischen Unfall aus ihrer Vergangenheit widerspiegelten, überhaupt nicht überzeugen konnten. Wenn man denn aus dem Setup rund um die Entscheidung, die Robby hier fällen muss, zumindest etwas herausgeholt hätte; stattdessen wird gerade dieser potentiell noch interessanteste Aspekt an "Tod im ewigen Eis" sehr unzeremoniell abgehandelt (und praktisch übersprungen). Dies ist doppelt schade, als die Milben gut (und überzeugend) umgesetzt waren, in der Idee zweifellos das Potential für eine spannende Folge steckte, und die Besetzung ebenfalls einen guten Eindruck macht. Was aber halt leider nicht viel hilft, wenn es die Inszenierung an einer dichten Atmosphäre vermissen lässt, und das Drehbuch – zumindest in meinen Augen – die falschen Schwerpunkte setzt.