Originaltitel: Going Out Fighting Episodennummer: 2x09 Bewertung: Erstausstrahlung US: 26. August 2016 Erstausstrahlung D: 05. September 2016 Drehbuch: Ivon Bartok Regie: Peter DeLuise Besetzung:
Melissa O'Neil als Two,
Anthony Lemke als Three,
Alex Mallari Jr. als Four,
Jodelle Ferland als Five,
Roger Cross als Six,
Zoie Palmer als The Android,
Melanie Liburd als Nyx Harper,
Jonas Chernick als Eric Waver,
Wil Wheaton als Alexander Rook,
Michael Rinaldi als Dalsker,
Marty Adams als Elliott,
Angelica Alejandro als Dwarf Star Receptionist,
Ross Hull als GNN Anchor,
Lorne Hunter als Security Guard,
Dale Samms als Armed Guard,
Justin Howell als Prototype u.a.
Kurzinhalt:
Zwei ist zusammengebrochen. Eine Analyse der Androidin zeigt, dass ihre Nanobots versagen. Offenbar waren diese von vornherein so gebaut, nur einen bestimmten Zeitraum zu funktionieren. Doch ohne diese kann Zwei nicht überleben. Wenn es überhaupt eine Chance gibt, sie zu retten, dann ist sie in den Laboren von Dwarf Star Technologies zu finden. Und so bleibt der Raza-Crew keine andere Wahl, als sich in die Höhle des Löwen zu begeben. Dafür fliegt man zur Erde, wo ein Weltraumlift in die Zentrale des Unternehmens führt. Doch um dort hineinzugelangen, braucht man die Hilfe eines Technikers, der Zwei einst bei der Flucht geholfen hat. Auch jetzt bietet er wieder seine Hilfe an. Er lockt zwei Kollegen zu sich, damit deren Retinas gescannt und auf die Augen von Vier und Sechs kopiert werden können. So gelangen sie schließlich unbemerkt in die Firmenzentrale – denken sie zumindest. In Wahrheit werden sie von Alexander Rook – der schon wusste, dass die Nanobots von Zwei in Kürze versagen wurde – bereits erwartet…
Review:
In den letzten Folgen wurde zunehmend angedeutet, dass mit Zwei etwas nicht in Ordnung ist. Hier nun rückt ihre medizinische Notlage in den Fokus. Wie sich zeigt, beginnen die Nanobots in ihrem Körper – ohne die sie nicht leben kann – zu versagen. Ein bisschen hat mich das mit dem eingebauten Ablaufdatum ja an die Replikanten aus "Blade Runner" erinnert (der Fahrstuhl in die Firmenzentrale, sowie die Hilfe durch einen Mitarbeiter, um in eben diese zu gelangen, sind weitere Parallelen). So oder so sorgt es jedenfalls für eine spannende Ausgangssituation, die von "Episode Zweiundzwanzig" auch überwiegend gut genutzt wird. Einen wesentlichen Anteil daran hat sicherlich auch, dass sich Zwei natürlich nicht zurücklehnen und von den anderen retten lassen kann, sondern sich von der Androidin so behandeln lässt, dass sie kurzzeitig wieder voll einsatzfähig ist – auch wenn dies bedeutet, dass ihr daraufhin nur mehr vierundzwanzig Stunden bleiben.
Jedenfalls baut sich im Verlauf der flott erzählten Episode eine nette Spannung auf, die dann bei der Konfrontation mit Alexander Rook (natürlich wieder von Wil Wheaton gespielt, der mich in seinem zweiten "bösen" Auftritt schon deutlich mehr überzeugt hat) ihren Höhepunkt erreicht. Die betreffende Szene fand ich wirklich stark. Aber auch der Kampf gegen die neue, verbesserte Version von Portia stach hervor. Und dass man eben diesem dann die Naniten entnimmt, um Zwei zu retten, war eine originelle (und clevere) Lösung für ihr Problem. Ins gleiche Horn stieß davor schon der Einfall, mit dem Blink Drive der Raza direkt in die Station zu springen. Ich mag es, wenn die Figuren in Serien tatsächlich clever agieren dürfen, und man als Zuschauer:in nicht die Hände vor den Kopf schlägt, weil diese eine offensichtliche Lösung für ein Problem übersehen. Als letzter Pluspunkt soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass wir hier zum ersten Mal die Erde der Zukunft zu Gesicht bekommen, die ich auch sehr gut (und überzeugend futuristisch) umgesetzt und (wie üblich) getrickst fand. Leider gibt es aber auch einen Kritikpunkt, der eine noch höhere Wertung verhindert: Der "Epilog" rund um den mit einem außerirdischen (?) Parasiten infizierten Drei wirkt ziemlich aufgesetzt, störend, und ist vor allem auch nach der Konfrontation bei Dwarf Star Technologies doch ziemlich antiklimaktisch. Aus meiner Sicht wäre es besser gewesen, mit dem Cliffhanger rund um Drei in die Episodenpause zu gehen, und den betreffenden Handlungsstrang dann (gerne parallel zu einer anderen Storyline) in der nächsten Folge zu behandeln, und dort dann auch wirklich den Fokus eben darauf zu legen. Weil so wirkte es wie ein fast schon beiläufiger, nachträglicher Einfall – fast so als hätte man bemerkt, dass die Episode sonst zu kurz gewesen wäre, und dann noch schnell was nachgedreht. Und dass der Alien-Parasit extrem an das Schwarze Öl aus "Akte X" erinnerte, machte es auch nicht besser.
Fazit:
Alles rund um die Notlage von Zwei konnte mir sehr gut gefallen. Obwohl man sich natürlich schon denken kann, dass es gelingen wird, sie zu retten, baut sich hier über die erste halbe Stunde hinweg eine nette Spannung auf, die dann in der Konfrontation mit Alexander Rook ihren Höhepunkt findet. Auch der nachfolgende Kampf gegen den neuen Prototypen war durchaus packend umgesetzt. Cool auch, dass wir hier nun zum ersten Mal innerhalb der Serie die Erde besuchen. Und auch die eine oder andere einfallsreiche Idee der Raza-Crew stach für mich positiv hervor. Einzig, dass man sich in den letzten zehn Minuten dann auch noch um den von einem (an das schwarze Öl aus "Akte X" erinnernden) Parasiten besessenen Drei kümmert, hat mich insofern ein bisschen gestört, als das ein ziemlicher narrativer Schwenk war, und doch ein bisschen aufgesetzt wirkte. Aus meiner Sicht hätte sich dieser Plot – in erweiterter/ausgearbeiteter Form – als Schwerpunkt der nächsten Folge besser gemacht.