Originaltitel: Servants of Two Masters Episodennummer: 1x02 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 27. Februar 2024 (Hulu/Disney+) Drehbuch: Rachel Kondo & Justin Marks Regie: Jonathan van Tulleken Besetzung:
Hiroyuki Sanada als Yoshii Toranaga,
Cosmo Jarvis als John Blackthorne,
Anna Sawai als Toda Mariko,
Tadanobu Asano als Kashigi Yabushige,
Takehiro Hira als Ishido Kazunari,
Tommy Bastow als Father Martin Alvito,
Fumi Nikaidô als Ochiba No Kata,
Nestor Carbonell als Vasco Rodrigues,
Tokuma Nishioka als Toda Hiromatsu,
Joaquim de Almeida als Father Domingo,
Yukijirô Hotaru als Nakamura Hidetoshi,
Shinnosuke Abe als Buntaro,
Ako als Daiyoin / Lady Iyo,
Yuki Kura als Yoshii Nagakado,
Louis Ferreira als Ferreira,
Paulino Nunes als Father Dell'Aqua,
Hiromoto Ida als Lord Kiyama,
Takeshi Kurokawa als Lord Ohno,
Toshi Toda als Lord Sugiyama,
Yoriko Dôguchi als Kiri No Kata,
Yuki Takao als Usami Tadayoshi,
Sen Mars als Nakamura Yaechiyo u.a.
Kurzinhalt:
John Blackthorne wird zu Yohii Toranaga gebracht. Er erzählt dem Regenten, dass die beiden katholischen Reiche Spanien und Portugal die gesamte Welt erobern wollen, und die Weltkarte quasi unter sich aufgeteilt haben. Dementsprechend ist auch Japan in ihren Augen Teil ihres Reichs. Um ihren Anspruch zu festigen, wurde auch bereits eine geheime Militärbasis in Macao eingerichtet. Toranaga ist entrüstet, als er davon erfährt – sieht jedoch zugleich in diesem Wissen, sowie in Blackthornes Anwesenheit generell, eine Möglichkeit, um einen Keil innerhalb der Reihen seiner Feinde zu treiben. Als Blackthorne angeblich in ein anderes Gefängnis überstellt werden soll, lässt er diesen von als Banditen verkleidete Samurais befreien, und wieder zu sich zurückbringen. Doch die in Japan stationierten Katholiken erfahren davon, und schicken einen Attentäter…
Review:
Die Episode beginnt mit einer Rückblende ins Jahr 1599, wo sich Toranaga zum letzten Mal mit dem sterbenden Kaiser Taiko traf. Wir erfahren hier einiges an interessanten Hintergrundinformationen, vor allem aber dient der Moment wohl dazu, um unseren Eindruck von Toranaga zu verstärken, insbesondere im Hinblick auf seine Ehrenhaftigkeit, und seine Treue gegenüber Taiko und dessen (noch nicht erwachsenen) Sohn. Im Gegensatz zu den anderen vier Regenten geht es ihm nämlich offenkundig nicht darum, selbst an die Macht zu kommen – auch wenn man im Verlauf der ersten zwei Episoden den Eindruck gewinnt, dass die Ereignisse (und kurioserweise just die Attacken seiner politischen Gegner, die ihn um jeden Preis loswerden wollen) ihn genau dazu zwingen werden, sich zum Shogun auszurufen. Im weiteren Verlauf der Episode zeigt er dann u.a. auch sein taktisches Geschickt, wie z.B., wenn er Blackthorne dafür benutzt, innerhalb seiner Feinde Zwietracht zu säen.
Apropos Blackthorne: Die beiden Szenen, wo sich dieser mit Toranaga unterhält, waren für mich die Herzstücke von "Diener zweier Gebieter". Insbesondere dann die zweite, wo Toranaga von der Arroganz der Spanier und Portugiesen erfährt, welche die bekannte Welt unter sich aufgeteilt haben – ohne den Rest der Welt zu fragen, was dieser denn eigentlich davon hält, Teil des einen oder des anderen Reichs zu sein. Dass dies gerade auch die so stolzen Japaner in ihre Ehre verletzt, ist verständlich. Aber auch der Engländer Blackthorne hat ein Interesse daran, gegen das spanisch-portugiesische Reich vorzugehen. Und so schmieden diese beiden aus völlig unterschiedlichen Welten stammenden Männer getreu dem Motto "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" eine Allianz. Es war vor allem diese Entwicklung, die mir den Eindruck vermittelte, dass hier in der zweiten Folge was die Handlung betrefft etwas (Wichtiges) weitergeht (an dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich weder die Romanvorlage noch die frühere Miniserie mit Richard Chamberlain in der Hauptrolle kenne, und die Story somit für mich Neuland ist). Dementsprechend gefiel sie mir auch eine Spur besser als die "Tischlein deck dich"-Folge davor, auch wenn diese die optisch eindrucksvolleren Szenen (wie die Ankunft des Schiffes an der japanischen Küste) und packenderen Highlights (insbesondere das mit der Klippe) zu bieten hatte. An letzteren mangelte es "Diener zweier Gebieter" nämlich zugegebenermaßen ein wenig. Diesbezüglich ist in erster Linie noch das Finale mit der Attentäterin zu nennen, die es, wie sich zeigt, nicht auf Toranaga, sondern vielmehr auf Blackthorne abgesehen hatte – da dessen Wissen über die Pläne der Spanier und Portugiesen (sowie von deren geheimen Basis in Macao) den Katholiken ein Dorn im Auge ist. Das war dann durchaus nochmal mitreißend. Aber auch davor fühlte ich mich durch die etwas flotter erzählten Handlung, der Weiterentwicklung der Geschichte, und der Vertiefung der Charaktere besser unterhalten als noch vom sehr mit dem Setup beschäftigten Auftaktfolge. Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Trend mit "Morgen ist morgen" fortsetzen wird.
Fazit:
Mit dem Treffen zwischen den beiden Hauptcharakteren Toranaga und Blackthorne kommt in die Story – nachdem man in "Anjin" noch sehr mit dem Setup beschäftigt war – langsam Schwung hinein. Vor allem ihr zweites Gespräch zählte für mich, zusammen mit dem abschließenden Anschlag, zu den Highlights der Folge. Zudem erfahren wir hier wieder ein paar interessante Hintergründe zur Vorgeschichte, und lernen auch die Figuren wieder eine Spur besser kennen. In Verbindung mit der flotter erzählten Handlung hat mir "Diener zweier Gebieter" doch eine Spur besser gefallen als der Auftakt – auch wenn dieser zugegebenermaßen die optisch hervorstechenderen und spektakuläreren Momente zu bieten hatte.