Originaltitel: Computer Affair Episodennummer: 1x02 Bewertung: Erstausstrahlung US: 15. Mai 1971 Erstausstrahlung D: 12. Oktober 1971 Drehbuch: Tony Barwick Regie: David Lane Besetzung:
Gabrielle Drake als Lieutenant Gay Ellis,
George Sewell als Colonel Alec Freeman,
Dolores Mantez als Lieutenant Nina Barry,
Antonia Ellis als Lieutenant Joan Harrington,
Gary Myers als Captain Lew Waterman,
Harry Baird als Lieutenant Mark Bradley,
Michael Mundell als Ken Matthews,
Ed Bishop als Commander Ed Straker,
Peter Gordeno als Capt. Carlin,
Nigel Lambert als Moonbase Operative,
Keith Alexander als Lieutenant Keith Ford,
Jeremy Wilkin als Skydiver Navigator,
Jon Kelley als Skydiver Engineer,
Georgina Moon als Lieutenant Sylvia Howell,
Maxwell Shaw als Dr. Shroeder u.a.
Kurzinhalt:
Ein weiteres heranfliegendes UFO löst Alarm auf. Von der Mondbasis aus werden drei Abfangjäger losgeschickt, um dieses aufzuhalten. Doch wieder gehen die Raketen am Ziel vorbei, woraufhin es zur Kollision zwischen den UFO und einem der Raumschiffe kommt. Während das feindliche Schiff den Zusammenstoß übersteht, wird der Abfangjäger zerstört, und der menschliche Pilot kommt ums Leben. Von der zweiten Verteidigungslinie – einem U-Boot – aus gelingt es dann doch noch, das UFO abzuschießen, welches daraufhin in den kanadischen Wäldern abstürzt. Aufgrund des Vorfalls werden Lieutenant Gay Ellis, die Kommandantin der Mondbasis, sowie der Pilot Mark Bradler für eine Nachbesprechung zur Erde zitiert. Es steht der Verdacht im Raum, dass sie sich nahestehen, und Gays Entscheidung, die zum Tod des anderen Piloten führte, emotional beeinflusst war. Als die beiden dann Teil jenes Teams sind, das die Insassen des abgestürzten UFOs gefangen nehmen soll, bietet sich für Lieutenant Ellis die Gelegenheit, die Vorwürfe zu entkräften…
Review:
Es geht ja eigentlich eh schon aus meiner Wahl für die zweite Episode hervor, aber der Form halber: Ich folge bei der Besprechung von "UFO" der Produktionsreihenfolge – in der die Folgen auch auf den DVDs und Blu-Rays enthalten sind. Dementsprechend geht es mit "Computer lügen nicht" weiter, eine Folge, die bei der Ausstrahlung sowohl in England als auch Deutschland recht weit nach hinten verschoben wurde. Daraus war zu schließen, dass man sie nicht für sonderlich gelungen hielt, und sie daher erst im späteren Verlauf der Serie quasi "verstecken" wollte. Nachvollziehen kann ich das nicht wirklich. Zugegeben, "Der erste Alarm" war noch die Spur packender. Es fällt auch auf, dass der neuerliche Angriff des UFOs von wenigen Abweichungen (die Zerstörung des Interceptors, der Absturz in den kanadischen Wäldern statt im Atlantik) abgesehen fast ident verläuft. Damit einher geht auch, dass – wie bei Science Fiction-Serien der damaligen Zeit ja durchaus üblich – fleißig Effektszenen recycelt werden. Das ist dann auch zugegebenermaßen der eine Grund, warum ich die Kritik an "Computer lügen nicht" durchaus nachvollziehen kann. Zumal es in der Produktionsreihenfolge, wo man beide hintereinander sieht, ja noch einmal offensichtlicher ist.
Insofern: Ja, stimmt schon. Das erste Drittel wirkt teilweise wie eine Wiederholung, und ist dementsprechend einfallslos und auch ein bisschen uninteressant. Die Befragung von Gay Ellis und Mark Bradley auf der Erde fand ich dann aber durchaus spannend – und das nicht nur, weil hier relativ früh mit einer Beziehung zwischen Menschen mit verschiedener Hautfarbe geflirtet wird. Es sorgt vor allem auch dafür, dass wir die beiden – und hier insbesondere Lieutenant Ellis, deren Entscheidung ja auf dem Prüfstand steht – besser kennenlernen. So richtig dreht "Computer lügen nicht" dann aber im letzten Drittel auf, wo uns die Episode im Vergleich zur ersten Folge mit der Schießerei im Wald auch wirklich etwas Neues bietet. Zugegebenermaßen ist diese jetzt nicht übermäßig packend inszeniert, aber ich fühlte mich doch ganz gut unterhalten. Spannender als das fand ich aber, wie sich Ellis hier schließlich aufgrund des Verdachts, Bradley bevorzugt zu haben, letztendlich dazu gezwungen sieht, eine für die Mission eigentlich falsche Entscheidung zu treffen, nur um diesen zu widerlegen. Vor allem aber trifft die Episode im Hinblick auf das vermeintlich emotional geprägte Vorgehen von Ellis, welches im direkten Gegensatz zu Commander Strakers kalt-logischen Vorgehensweise steht, eine sehr deutliche Aussage: Denn wie sich herausstellt, lag Ellis mit ihrem Befehl ans Geschwader völlig richtig (hätte sie nicht so gehandelt, hätte es alle drei erwischt), während Strakers Befehl zum Tod des zweiten Gefangenen führt. Damit stellt sich "Computer lügen nicht" ziemlich eindeutig auf Seite der weiblichen Intuition, zugunsten der von Straker gezeigten kalten Logik. Das fand ich schon nicht unspannend. Zuletzt nur eine Beobachtung: Interessant, dass die lila Perücken – warum auch immer – scheinbar nur auf dem Mond getragen werden.
Fazit:
"Computer lügen nicht" zählt zu den schlechter bewerteten Folgen der Serie, ich persönlich fand sie aber so schlecht jetzt gar nicht. Ja, zugegeben: Es wird im ersten Drittel sowohl inhaltlich (mit dem sehr ähnlich verlaufenden UFO-Angriff) als auch effekttechnisch enorm viel von "Der erste Alarm" recycelt – was natürlich vor allem, wenn man sich die Serie in der Produktionsreihenfolge ansieht, negativ auffällt. Davon abgesehen fand ich sie aber durchaus interessant, angefangen bei der angedeuteten Beziehung zwischen Ellis und Bradley, der computerunterstützten Befragung, sowie der letztendlichen Aussage der Folge, die Ellis entlastet (und Strakers kalt-logische Vorgehensweise durchaus kritisiert). Vor allem aber profitiert "Computer lügen nicht" vom launigen letzten Drittel rund um die Konfrontation im Wald, wo eben im Vergleich zur ersten Episode auch wirklich was anderes/neues geboten wird. Kein Highlight, und die Pilotfolge war schon stärker, aber grundsätzlich hat mich auch "Computer lügen nicht" wieder gut unterhalten.