Originaltitel: Gettysburg Episodennummer: 6x17 Bewertung: Erstausstrahlung US: 21. Juli 2000 Erstausstrahlung D: 14. Februar 2002 Drehbuch: Sam Egan Regie: Mario Azzopardi Besetzung:
Gary Busey als Ezra Burnham,
Joshua Leonard als Andy Larouche,
Jonathan Scarfe als Vince Chance,
Alex Diakun als Nicholas Prentice,
Aaron Pearl als Lt. Winters,
Ocean Hellman als Pregnant Woman,
Robert Moloney als Corporal Beauregard Larouche,
Scott Bellis als Major Drummond,
Blu Mankuma als 2013 U.S. President,
Meat Loaf als Col. Angus Devine,
Todd Talbot als Reed Hollingsworth,
David Storch als Major Hinton,
Jason Gaffney als Joe Benton,
Adrian Holmes als James,
Haig Sutherland als Will Monroe u.a.
Kurzinhalt:
Die beiden Freunde und Bürgerkriegs-Enthusiasten Andy Larouche und Vince Chance treffen sich, um an einer Rekonstruktion der Schlacht von Gettysburg teilzunehmen. Als jemand anbietet, von ihnen mit einer altmodischen Kamera ein Foto zu machen, finden sie sich daraufhin in der Vergangenheit, genauer gesagt unmittelbar bevor dieser historischen Schlacht des amerikanischen Bürgerkriegs, wieder. Vor allem Andy ist darüber begeistert, sehnte er sich doch schon immer danach, sich im Krieg beweisen zu können. Deutlich zurückhaltender reagiert Vince, der noch dazu, da er eine Uniform der Union trug, von den konföderierten Truppen gefangengenommen wird. Aufgrund seiner medizinischen Ausbildung hilft er daraufhin als Sanitäter im Lazarett. Andy muss indes feststellen, dass sein Ahne, der im Krieg kämpfte, bei weitem nicht der strahlende Held war, den Andy in ihm sah. Als es ihnen gelingt, die Kamera des Zeitreisenden, Nicholas Prentice, an sich zu bringen, wird daraufhin Colonel Angus Devine in die Zukunft transportiert. Daraufhin erfahren sie von Nicholas, was dieser mit der Zeitreise bezweckte…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Das Rad der Zeit" ist eine lose Fortsetzung zur Episode "Das Tribunal" aus der fünften Staffel, in der Alex Diakun bereits in der gleichen Rolle – als Zeitreisender Nicholas Prentice – zu sehen war. Die besagte Folge konnte mir ja außerordentlich gut gefallen, wohl nicht zuletzt auch, als man ihr anmerkte, dass die dort erzählte Geschichte, die uns zu den Verbrechen des Holocaust zurückführte, ein persönliches Anliegen von ihm war. Bedauerlicherweise konnte er in meinen Augen bei dieser Variation des gleichen Themas an den früheren Erfolg nicht mehr wirklich anknüpfen. Positiv tat sich für mich in erster Linie der Gastauftritt von Meat Loaf (als Colonal Angus Devine) hervor. Grundsätzlich fand ich zudem die Idee interessant, mit Nicholas Prentice eine Figur aus einer früheren Episode nochmal auftreten zu lassen. Und die Auflösung, was der Zeitreisende mit der Aktion hier beabsichtigte, war insofern ganz interessant, als es ihm nicht etwa darum ging, etwas an den Ereignissen des Bürgerkriegs zu verändern, sondern er mit der Erfahrung vielmehr Alex eine Lektion erteilen wollte.
Allerdings bringt uns das auch gleich zum ersten Kritikpunkt: Weil so originell die Idee auch gewesen sein mag, es wirkt nichtsdestotrotz doch auch ein bisschen konstruiert. Man sollte meinen, wenn es ihm darum ging, das Attentat auf den US-Präsidenten im Jahr 2013 zu verhindern, hätten sich deutlich direktere und potentiell zielführendere Maßnahmen angeboten. Erschwerend kam hinzu, dass zumindest ich zu Andy von Anfang an keinerlei Bindung aufbauen konnte; sowohl mit seiner Einstellung zum damaligen Bürgerkrieg, seiner Faszination mit Krieg an sich, bis hin zu seinem Verhalten nachdem er in die Zeit zurückgeschickt wurde, ist es ihm nie gelungen, meine Sympathie für sich zu gewinnen. Nun kann man durchaus argumentieren, dass dies auch nie Egans Absicht war, aber das ist halt der Knackpunkt: Bei "Das Tribunal" habe ich mit "Aaron Zgierski" mitgefiebert, was die Folge deutlich packender gemacht hat. Hier hingegen war mir insbesondere Andy herzlich egal. Es hilft auch nicht, dass mich das Setting in der Vergangenheit nicht wirklich ansprach, und ich auch noch nie zu jenen Personen gehörte, die sich groß für den amerikanischen Bürgerkrieg interessieren würden. In erster Linie war es aber der Ausklang des Geschehens, der "Das Rad der Zeit" nochmal ordentlich gekostet hat. Sam Egan versucht sich hier an einem "Outer Limits"-typischen düsteren Ausklang, ich fand die Art und Weise, wie es dazu kommt, aber einfach nur völlig bescheuert – weshalb ich das Ende nicht etwa schockierend/bestürzend, sondern vielmehr unfreiwillig komisch fand. Insofern kosteten die letzten zwei Minuten der Folge nochmal einen halben Wertungspunkt extra.
Fazit:
"Das Rad der Zeit" punktete bei mir in erster Linie mit der Rückkehr von Alex Diakun als Zeitreisender (was die Folge – für "Outer Limits" ja doch eher untypisch – zu einer losen Fortsetzung von "Das Tribunal" machte), dem Gastauftritt von Meat Loaf, sowie dem unerwarteten Grund, warum Nicholas die beiden in die Vergangenheit geschickt hat. Letzteres ist dann allerdings auch insofern zugleich der erste Kritikpunkt, als sein Plan doch irgendwie unnötig kompliziert wirkt. Erschwerend kommt hinzu, dass ich insbesondere zu Andy nie eine Beziehung aufgebaut und dementsprechend auch in weiterer Folge nicht mit ihm mitgefiebert habe. Vor allem aber fand ich den Ausgang des Geschehens, so Sam Egan auf Teufel kommt raus die Message "Wir können unserem Schicksal nicht entkommen" verbreiten will, völlig bescheuert. Das hat mir "Das Rad der Zeit" – nachdem ich eh auch davor schon nicht übermäßig begeistert war – dann endgültig zumindest ansatzweise ruiniert. Von den Höhen von "Das Tribunal" war Sam Egan mit dieser Fortsetzung somit leider weit entfernt.