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UFO - 1x01: Der erste Alarm Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Century 21 Televisionn

Originaltitel: Identified
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 16. September 1970
Erstausstrahlung D: 08. Juni 1971
Drehbuch: Gerry Anderson, Sylvia Anderson & Tony Barwick
Regie: Gerry Anderson
Besetzung: Peter Gordeno als Capt. Carlin, Ed Bishop als Commander Ed Straker, Grant Taylor als General James Henderson, Basil Dignam als Cabinet Minister, George Sewell als Colonel Alec Freeman, Shane Rimmer als Lt. Bill Johnson, Gabrielle Drake als Lieutenant Gay Ellis, Antonia Ellis als Lieutenant Joan Harrington, Gary Myers als Captain Lew Waterman, Michael Mundell als Ken Matthews, Harry Baird als Lieutenant Mark Bradley, Keith Alexander als Lieutenant Keith Ford, Jon Kelley als Skydiver Engineer, Georgina Moon als Lieutenant Sylvia Howell, Dolores Mantez als Lieutenant Nina Barry, Jeremy Wilkin als Skydiver Navigator, Paul Gillard als Kurt Mahler, Wanda Ventham als Colonel Virginia Lake, Gary Files als Phil Wade, Matthew Roberton als Dr. Harris, Maxwell Shaw als Dr. Shroeder, Annette Kerr als Nurse u.a.

Kurzinhalt: Im Jahr 1970 sehen drei Freunde bei einem Waldspaziergang zufällig ein UFO. Es gelingt ihnen, Fotos davon zu schießen – kurz darauf fehlt von ihnen allerdings jede Spur. In den darauffolgenden Jahren kommt es immer wieder zu ungeklärten Vermisstenfällen, und man vermutet zunehmend, dass eine außerirdische Macht dahinterstecken und die betroffenen Personen von ihnen entführt wurden. Deshalb wird die von der UNO sanktionierte Geheimorganisation SHADO – kurz für "Supreme Headquarters Alien Defence Organisation" – ins Leben gerufen, deren Zentrale sich, als Filmstudio getarnt, in England befindet. Aber auch eine Raumstation, eine Mondbasis sowie ein Unterseeboot gehören zu SHADOs Stützpunkten. Als die Sensoren an der Grenze des Sonnensystems ein unidentifiziertes Flugobjekt erfassen, werden die Einsatzkräfte von SHADO in Alarmbereitschaft versetzt. Nachdem es gelungen ist, das UFO über dem Meer abzuschießen, erhascht man das erste Mal einen Blick auf den unbekannten, außerirdischen Feind…


Review: Episodenbild (c) Century 21 Television In den späten 50ern und 60ern war das Produzenten- und Autorenpaar Gerry & Sylvia Anderson in erster Linie für ihre Puppenserien mit Science Fiction-Thematik – insbesondere natürlich den legendären "Thunderbolts" – bekannt. Ende der 60er begannen sie sich dann ins Feld der Realproduktionen zu wagen. Den Anfang machte der Film "Unfall im Weltraum", der als Wegbereiter für die nachfolgende erste Realserie von ihnen gilt: "UFO" (wo tatsächlich einige Kostüme, Sets, Requisiten, Modelle und sogar einzelne Stücke des Soundtrack wiederverwendet wurden). Inhaltlich ging "UFO" jedoch in eine gänzlich andere Richtung, wobei das Setup spannende Ähnlichkeiten zur 90er-Jahre-Mysteryserie "Akte X" offenbart. Wo jedoch dort Mulder und Scully so wie David gegen Goliath gegen eine große Verschwörung von Regierungsorganisationen kämpften, die versuchten, die Alien-Invasion vor der Öffentlichkeit zu verheimlichen (und sogar mit ihnen kooperierten), steht hier die geheime, der Menschheit aber wohlgesonnene Organisation SHADO im Mittelpunkt, welche die Erde vor den Außerirdischen beschützen soll.

Ähnlich wie mit "Raumschiff Enterprise" bin ich auch mit "UFO" als Kind aufgewachsen. Eine ähnliche Faszination wie die Abenteuer von Kirk & Co. hat der Kampf von SHADO gegen die Alien-Invasion auf mich zwar nie ausgeübt, dennoch bin ich auch ihren Einsätzen grundsätzlich gerne verfolgt. Da es somit wohl knapp vierzig Jahre her sein dürfte, dass ich die Serie zuletzt gesehen habe, bin ich schon sehr gespannt darauf, sie mir nach all dieser Zeit nun noch einmal – und das erste Mal so richtig (und auch definitiv vollständig; weil ich könnte echt nicht beschwören, dass ich damals auch wirklich alle Folgen gesehen habe) vorzuknöpfen. Den Auftakt "Der erste Alarm" fand ich jedenfalls schon mal ziemlich cool. Nach einem kurzen Prolog im Jahr 1970 rund um die drei Teenager, welche die Landung eines UFOs beobachten und Fotos machen, daraufhin jedoch von den Außerirdischen erwicsht und entführt werden, springen wir zehn Jahre in die – aus damaliger Sicht – Zukunft. Das ist dann auch gleich das erste Plus für mich: Ich finde es bei alten Filmen und Serien immer spannend, zu sehen, wie man sich die Zukunft vorgestellt hat (wobei das bei Serien natürlich zugegebenermaßen etwas ist, was sich relativ rasch abnutzt, und von dem daher in erster Linie die frühen Folgen profitieren). "UFO" bildet hier keine Ausnahme. Das Design der Autos, die Computer, die Sets, sowie natürlich die ganze Technologie rund um SHADO – inklusive Stützpunkten im All und auf dem Mond (letzteres erscheint trotz der zu diesem Zeitpunkt gerade erfolgten, ersten bemannten Mondlandung für einen Zeitraum von nur zehn Jahren etwas gar optimistisch) – aus der retrofuturistische Optik, bei der trotz allem auch ein starker 70s-Touch erkennbar ist, bezieht die Serie für mich (und Menschen meiner Generation) enorm viel Reiz.

Episodenbild (c) Century 21 Television Wunderbar zweifellos auch die Kostüme und die Frisuren. Was letzteres betrifft, stechen natürlich in erster Linie die lila Perücken, die auf dem Mond getragen werden, hervor. Aber auch auf die großmaschigen Oberhemden, welche die Männer im U-Boot tragen, soll an dieser Stelle nicht vergessen werden. Generell zeichnet sich "Der erste Alarm" durch erotische Untertöne aus, die aus heutiger Sicht zwar einerseits archaisch anmuten, andererseits aber auch den Blick auf eine Zeit ermöglichen, wo man mit solchen Elementen (for better or worse) lockerer umgegangen ist. Hier ist natürlich insbesondere die Striptease-Einlage zu nennen, die doch ziemlich deplatziert wirkt. Aber auch die Musik kann nicht (und will wohl auch erst gar nicht) verbergen, dass es sich um eine Serie aus den 70ern handelt, wobei vor allem die schwungvolle Titelmusik diesbezüglich hervorsticht. Inszenatorisch bietet "Der erste Alarm" überwiegend Standardkost auf dem damaligen TV-Niveau, einzelne Bilder und Einstellungen – wie die "Gewehrlauf-Kamera" – stechen allerdings durchaus positiv hervor.

Und dann sind da noch die Modelleffekte. Ich gebe zu: Eine gewisse Vorliebe für diese muss man schon mitbringen. Auf mich haben diese handgemachten, praktischen Effekte aber halt schon immer deutlich mehr Charme und Reiz als moderne CGI-Tricksereien. Insofern: Egal ob japanische Klassiker, italienische B-Genre-Schinken oder eben die Produktionen von Gerry Anderson, mir gefallen diese klassischen Modellaufnahmen auch heute noch gut – selbst wenn (vor allem auf dem heutzutage zur Verfügung stehendem hochauflösendem Material, welches noch dazu auf deutlich größeren als damals üblichen TV-Schirmen konsumiert wird) da und dort die Minifiguren darin als eben solche erkennbar sind. Und nicht zuletzt das Design der verschiedenen Raumschiffe, U-Boote, Flugzeuge, Raumstationen usw. hatten es mir definitiv angetan. Und auch inhaltlich hinterlässt "Der erste Alarm" definitiv einen guten Eindruck. Pilotfolgen – noch dazu wenn sie auch wirklich nur einstündig sind, und kein Pilotfilm mit der doppelten Laufzeit zur Verfügung stand – stehen ja immer vor der Herausforderung, gleich mehrere Funktionen auf einmal erfüllen zu müssen: Das Setting zu etablieren, die Figuren vorzustellen, und eine (eigenständige) Geschichte zu erzählen. Vor allem ersteres gelingt "Der erste Alarm" in meinen Augen ausgezeichnet. Wir tauchen hier in die Welt von SHADO ein, sehen die verschiedenen Teile dieser Organisation, und erfahren am Ende nach der Bergung des Außerirdischen auch gleich ein bisschen was über den Feind. Was die Geschichte betrifft gefiel mir in erster Linie, wie man am Ende mit der düsteren Offenbarung ob der von den Aliens gestohlenen Organe den Bogen zum zehn Jahre zuvor angesiedelten Prolog schlägt. Einzig die Figuren bleiben hier doch erstmal noch ein bisschen auf der Strecke; dafür war dann neben den anderen Aufgaben in diesen rund fünfzig Minuten dann doch keine Zeit mehr. Die restlichen Folgen bietet aber definitiv noch ausreichend Gelegenheit, hier nachzubessern.

Fazit: Episodenbild (c) Century 21 Television "UFO" zählt zu jenen Serien meiner Kindheit, die ich seither nie wieder gesehen habe. Ähnlich wie beim alten "Kampfstern Galactica" war ich daher schon sehr gespannt, wie sie nach all der Zeit nun auf mich wirken würde. Eine gewisse nostalgische Verklärung will ich dabei ebenso wenig ausschließen, wie bestreiten, dass die Serie mit ihren altmodischen Modelleffekten bei mir von vornherein einen Stein im Brett hat. Davon profitierte "Der erste Alarm" natürlich gleich mal ebenso, wie von der herrlichen (aus heutiger Sicht) retrofuturistischen Gestaltung dieser damals zehn Jahre in der Zukunft angesiedelten Welt des Jahres 1980. Aber auch das Setup rund um eine Bedrohung aus dem All (die mir wiederum stark im Science Fiction-Kino der 50er verwurzelt schien) hatte es mir angetan. Und auch wenn die Episode hier noch mindestens so sehr damit beschäftigt ist, die Welt vorzustellen, als eine Geschichte zu erzählen, gefiel mir das den Kreis zum Prolog schließende Ende dann ebenfalls sehr gut. Einzig den Figuren konnte man sich hier noch nicht so recht widmen. Ich hoffe, dass die weiteren fünfundzwanzig Episoden der Serie hier Abhilfe schaffen werden.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Television)







Kommentare (1)
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1. 14.02.2025 16:37
 
Erstausstrahlung D: 29. Oktober 1995?
Wohl eher nicht. Da ist wohl der Kopftext von Earth 2 aus der Kopiervorlage stehen geblieben (siehe Cast and Crew). 
 
Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich die Serie als 14-/15-Jähriger sehen durfte. Habe die Serie mittlerweile auch auf Blu-ray, aber noch keinen Rewatch geschafft. Die Spezialeffekte von Derek Meddings (später oscarprämiert für Superman und -nominiert für Moonraker) habe ich noch in guter Erinnerung.
 

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