Originaltitel: The Flamekeepers Episodennummer: 1x07 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 09. Juni 2023 (Apple TV+) Drehbuch: Jessica Blaire Regie: Bert & Bertie Besetzung:
Rebecca Ferguson als Juliette Nichols,
Common als Robert Sims,
Chinaza Uche als Paul Billings,
Avi Nash als Lukas Kyle,
Tim Robbins als Bernard Holland,
David Oyelowo als Sheriff Holston Becker,
Sophie Thompson als Gloria Hildebrandt,
Tanya Moodie als Judge Mary Meadows,
Caitlin Zoz als Kathleen Billings,
Iain Glen als Dr. Pete Nichols,
Angela Yeoh als Deputy Molly Karins,
Aleah Aberdeen als Ginny,
Akie Kotabe als Diego,
Brendan Howley als Watcher #1,
Taj Kandula als Sharon u.a.
Kurzinhalt:
Die Bilder im Reiseführer für Kinder – ein verbotenes Relikt – haben Juliette schwer erschüttert. Sie ist nun noch mehr als zuvor fest dazu entschlossen, die Wahrheit über das Silo herauszufinden. Dafür drängt sie auf ein Gespräch mit Richterin Meadows. Als sie erfährt, dass diese krank ist, bringt sie dieser am nächsten Morgen ihr Frühstück ins Apartment. Dabei wird Juliette bewusst, dass Meadows nicht etwa die Drahtzieherin der verborgenen Vorgänger im Silo ist, sondern andere sie vielmehr in der Hand haben, und als Marionette benutzen. Sie warnt Juliette zudem davor, dass jeder im Silo jederzeit unter Beobachtung steht. Trotz all dieser Warnungen macht sie Nichols aber auf das Schicksal von Gloria Hildebrandt aufmerksam, eine frühere Unruhestifterin, die seit geraumer Zeit in der Krankenstation festgehalten und unter Drogen gesetzt wird. Offenbar weiß Gloria etwas, von dem man verhindern will, dass andere davon erfahren. Doch um zu ihr zu gelangen und mit ihr reden zu können, ist Juliette auf die Hilfe ihres entfremdeten Vaters angewiesen…
Review:
Am Ende der letzten Episode wurde uns gezeigt, was sich hinter der unscheinbaren Hausmeister-Tür verbirgt, hier nun erhalten wir einen genaueren Einblick darin, wie von dort aus die Bewohner des Silos überwacht werden – verbringen wir doch einige Zeit mit Sims und seinen Leuten in eben diesen Raum, und sehen, wie sie Juliette mit Hilfe der Kameras verfolgen. Diese zusätzliche Perspektive steigerte dann vor allem zum Ende hin die Spannung enorm. Weil hätten wir "nur" gesehen, wie Juliette die Kamera entdeckt, hätten wir ja nicht zugleich gewusst, ob das wirklich gerade jemand überwacht hat. So hingegen sehen wir, wie Sims das mitbekommt und sofort ein Team losschickt, um sie festzunehmen – und wissen dementsprechend, dass die Zeit drängt, und ihr nur Augenblicke bleiben, um sich vor dem Einsatzteam zu verstecken.
Aber auch von diesem Herzschlagfinale abgesehen fand ich "Die letzte Flammenwächterin" wieder ziemlich packend, vor allem in der zweiten Hälfte. Wie Juliette zusammen mit Hilfe ihres Vaters Gloria aus ihrem Zimmer schafft, und man versucht, sie von Einfluss der Drogen zu befreien, um sich mit ihr unterhalten zu können – auch all dies war ungemein mitreißend. Darüber hinaus hatte es mir auch jener Moment angetan, wo Gloria Pete als jenen Arzt erkennt, der sie im Hinblick auf die angeblich entfernte Empfängnisverhütung angelogen hat. Die Offenbarung, dass Juliettes Vater ein williger Komplize in der entsprechenden Verschwörung im Silo war (und ist?), verfehlte die gewünschte schockierend-erschütternde Wirkung bei mir nicht. Nicht zuletzt auch deshalb, weil wir aus den bisherigen Szenen mit ihm wissen, dass er an sich kein schlechter Mensch ist. Insofern werden wir hier auf bittere Art und Weise an die Edward Burke zugeschriebene Weisheit erinnert: "Alles, was für den Sieg des Bösen notwendig ist, ist dass gute Menschen nichts tun." Auch die neuen Informationen, die wir hier von Gloria erhalten, saßen. Und vor allem das packende Finale fand ich dann klasse, zuerst mit Juliettes Erkenntnis, dass sie alle ständig überwacht werden, über das Abdecken der Kamera, bis hin zum Fund der Festplatte, die von Holston Becker in Glorias Zimmer versteckt wurde. Aber auch in der ersten Hälfte gab es bereits ein paar gelungene Momente, insbesondere natürlich das Gespräch mit Richterin Meadows, und die Offenbarung, dass diese nur eine Marionette jener ist, die im Silo wirklich die Fäden ziehen. Zwar kam (auch) "Die letzte Flammenwächterin" für mich nicht ganz an die unfassbare Dramatik von "Maschinen" heran. Dennoch zählt sie für mich definitiv zu den stärkeren Folgen der ersten "Silo"-Staffel.
Fazit:
Die erste Hälfte war zwar noch nicht das ganz große Highlight, bot aber ebenfalls bereits einige gelungene Momente und interessante Offenbarungen. So richtig dreht "Die letzte Flammenwächterin" dann jedoch erst auf, nachdem es Juliette und ihrem Vater gelungen ist, Gloria aus ihrem Zimmer zu befreien. Nicht zuletzt da wir parallel sehen, wie Sims und seine Crew Juliettes Ermittlungen verfolgen, baute sich hier dann wieder einmal eine ordentliche Spannung auf – insbesondere dann ganz am Ende, als Nichols die Wahrheit im Hinblick auf die Spiegel entdeckt, und zudem die lang gesuchte Festplatte aufspürt, während sich zugleich Sims Schergen auf den Weg machen, um sie zu schnappen. Aber auch alles rund um Gloria fand ich stark. Und nicht zuletzt: Wir sind mittlerweile bei der siebenten Folge, und im Gegensatz zu manch anderen Serien hatte ich hier noch nie den Eindruck, dass Zeit geschunden wird; vielmehr entwickelt sich die Story stetig und auch immer wieder sehr spannend weiter. Auch das sticht definitiv positiv hervor.
