Dune: Die Kinder des Wüstenplaneten - 1x03: Die Kinder des Wüstenplaneten
< Vorherige Episode | Nächste Episode >
Originaltitel: The Golden Path Episodennummer: 1x03 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 18. März 2003 (SyFy) Erstausstrahlung D: 06. November 2003 Drehbuch: John Harrison Regie: Greg Yaitanes Besetzung:
Alec Newman als Paul Atreides,
Daniela Amavia als Alia Atreides,
James McAvoy als Leto Atreides II,
Jessica Brooks als Ghanima Atreides,
Alice Krige als Lady Jessica Atreides,
Edward Atterton als Duncan Idaho,
P.H. Moriarty als Gurney Halleck,
Julie Cox als Irulan Corrino-Atreides,
Susan Sarandon als Princess Wensicia Corrino,
Jonathan Bruun als Farad'n Corrino,
Marek Vasut als Tyekanik,
Ian McNeice als Baron Vladimir Harkonnen,
Steven Berkoff als Stilgar,
Rik Young als Javid,
Predrag Bjelac als Namri,
Zdenek Maryska als Muriz,
Viliam Docolomansky als Tariq,
Lana Likic als Sabiha u.a.
Kurzinhalt:
Je größer der Widerstand gegen ihre Regentschaft, desto mehr gerät Alia unter dem Einfluss ihres Großvaters, dem Baron Vladimir Harkonnen. Dieser nutzt sie nicht nur, um seine Gelüste auszuleben, sondern auch um Rache am Haus Atreides zu nehmen. Lady Jessica und der Ghola von Duncan Idaho sind indes – nachdem sie Prinzessin Irulan und den Zwillingen zur Flucht aus dem imperialen Palast verholfen haben – ins Exil nach Salusa Secundus. Dort werden sie von Prinzessin Wensicia Corrino in Empfang genommen – nicht ahnend, dass diese für den Anschlag auf Leto II und Ghanima verantwortlich war. Aus Sicht der Galaxis war dieser immerhin zur Hälfte erfolgreich, kehrt doch nur Ghanima lebend aus der Wüste zurück. Niemand – nicht einmal Ghanima – ahnt, dass Leto seinen Tod nur vorgetäuscht hat. Dieser ist in die Wüste gegangen, um dort nach dem Prediger – von dem er überzeugt ist, dass es sich um seinen Vater Paul "Muad'Dib" Atreides handelt – zu suchen, und zudem seine Wandlung zu beginnen, mit der er den Goldenen Pfad einschlagen und so sowohl die Wüste von Arrakis als auch die Sandwürmer – und damit zugleich das Spice – retten will…
Review:
Was man dem letzten Teil der Miniserie stark anmerkt (aus meiner Sicht auch nochmal mehr als Teil 2) ist, dass der zugrundeliegende Roman nicht mehr so auf eine Person fokussiert ist, wie das bei "Der Wüstenplanet" und "Der Herr des Wüstenplaneten" der Fall war. Stattdessen verteilt sich die Story hier fast gleichermaßen auf Leto und Ghanima, Alia, sowie Jessica und Duncan, mit Nebenhandlungen für Irulan, Wensicia, oder deren Sohn (und Ghanimas Zukünftigen) Farad'n. Besonders stark tritt dies hier nun in der zweiten Hälfte der zweiten Miniserie zu Tage, dementsprechend fand ich "Die Kinder des Wüstenplaneten" doch ein bisschen zerfahren. Wenn ich schon bei der Kritik bin – und auch das ist etwas, das sich aus der Vorlage ergibt: Der Meinungsumschwung der Fremen mutet schon ein bisschen seltsam an. Dass Paul die Herrschaft über sie erlangte, war ja nicht zu einem wesentlichen Teil darauf zurückzuführen, dass er versprach, sie ins Paradies zu führen, und Kynes' Traum von einem grünen Arrakis zu verwirklichen. Hier nun ist das auf einmal das drohende Szenario, welches sie unbedingt verhindern wollen – und das nicht nur, weil es den Tod der Sandwürmer (und damit das Ende des Spice) bedeuten würde, sondern auch aufgrund der Änderung für ihre Lebensweise. Wieso haben sie das früher nicht bedacht?!
Unklar bin ich mir auch, was ich mir von der Umsetzung von Letos Verwandlung halten soll – wobei das nicht zuletzt auch daran liegt, dass ich mich so genau an die Vorlage nicht mehr erinnern kann, und daher auch nicht mehr weiß, wie weit fortgeschritten die am Ende des Romans auch wirklich schon war. Die paar Sandforellen die mit seiner Haut verschmolzen sind waren aber jedenfalls von seiner wurmartigen Endstufe noch sehr weit entfernt, und ich hatte das Gefühl, dass der Mut für mehr gefehlt hat. Und auch den durch die Wüste rasenden Leto fand ich eher unglücklich umgesetzt. Als letzte Kritik muss dann, wie schon bei den Vorgängern, die CGI erwähnt werden. Zwar war der Ansturm der Würmer immerhin ein bisschen besser, als die Wurmszenen davor (oder der praktisch identische Moment aus "Der Prophet"), dennoch ist das in einer ansonsten im Vergleich zur ersten Miniserie gesteigerten Produktionsqualität nach wie vor der eine Aspekt, wo "Die Kinder des Wüstenplaneten" der Vorlage nicht wirklich gerecht wird. Nichts zu kritisieren und vielmehr so manches zu loben gibt es hingegen bei den schauspielerischen Leistungen. Vor allem James McAvoy spielt wirklich super (insbesondere in der Szene mit seinem Vater). Auch Ian McNiece als Baron Harkonnen fand ich wieder klasse. Und auch der Rest der Darsteller:innen konnten mir in ihren Rollen sehr gut gefallen – was diesmal sogar selbst für Daniela Amavia galt, die ich hier deutlich besser fand als in den ersten beiden Teilen. Auch die Musik von Brian Tyler kann ich gar nicht oft und viel genug loben, insbesondere das im ersten Teil in erster Linie als "love theme" zwischen Chani und Paul verwendete Leitmotiv, welches hier u.a. in einer epischen, triumphalen Interpretation zu hören ist.
In erster Linie lebt der dritte Teil aber von einzelnen wirklich starken Momenten, angefangen bei der zuvor erwähnten Begegnung zwischen Leto und Paul, über das Wiedersehen zwischen den beiden Zwillingen, bis hin zum dann wirklich packenden und dramatischen Finale, mit Pauls Rückkehr (und Erlösung), wie Leto II sich Alia stellt, diese endlich den Schatten ihres Großvaters – jedoch zu einem hohen Preis – überwindet, die mahnenden (und die Aussage der Erzählung nochmal zusammenfassenden) Worte von Leto ("All humans make mistakes, and all leaders are but human."), sowie dem abschließenden Gespräch zwischen Ghanima und Farad'n. Es ist vor allem diesem starken Finale, und den gelungenen Einzelmomenten davor zu verdanken, dass sich "Die Kinder des Wüstenplaneten" doch nochmal knapp über "Bedrohung des Imperiums" erheben kann. "Der Messias" bleibt für mich aber auch vom dritten Teil der Miniserie unerreicht.
Fazit:
Nicht zuletzt aufgrund der vielen verschiedenen Handlungsstränge, die sich zudem meinem Empfinden nach teilweise ein bisschen im Kreis drehten (wie das Exil und die kurz darauf folgende Rückkehr von Jessica und Duncan), machte der abschließende Teil der "Children of Dune"-Miniserie auf mich inhaltich ein bisschen einen holprigen Eindruck – insbesondere in der ersten Hälfte. Aber selbst beim Finale passt der Erzählfluss stellenweise nicht ganz, wie z.B. beim Wechsel vom Abschied von Muad'Dib hin in den Thronsaal, wo die Hochzeit von Ghanima mit Farad'n stattfinden sollte. Da taten irgendwie alle so, als wäre nicht gerade der große Messias (und im Falle von Jessica ihr Sohn, von Alia ihr Bruder, und von Ghanima und Leto II ihr Vater) gestorben. Davon abgesehen fand ich das Finale aber wirklich stark, und dabei nicht zuletzt die bewussten Parallelen zum Ende von "Dune" interessant. Generell gab es im Verlauf von "Die Kinder des Wüstenplaneten" (gemeint ist hier der dritte Teil der Miniserie) ein paar starke Momente. Die schauspielerischen Leistungen waren ebenfalls gut bis sehr gut, wobei für mich vor allem James McAvoy positiv hervorstach. Und nicht zuletzt die Musik von Brian Tyler wertete auch den Abschluss von "Children of Dune" für mich wieder enorm auf. All dies führt dazu, dass der drittel Teil von "Die Kinder des Wüstenplaneten" den direkten Vorgänger übertrifft; an "Der Messias" kam aber auch der Abschluss der Miniserie für mich nicht mehr ganz heran.