Kurzinhalt:
Der wohlhabende Geschäftsmann Dwight Grossman wird in seinem Haus ermordet. Die Aufzeichnungen der Sicherheitskameras zeigen, wie er von Walt Bascom erschossen wird. Dieser wird daraufhin von der Polizei festgenommen. Doch sowohl beim Verhör als auch gegenüber seinen zuverlässigsten Ermittlern, Jake Cardigan und Sid Gomez, beteuert der Chef der Cosmos-Agentur seine Unschuld. Bei den Aufnahmen muss es sich somit um hochwertige Fälschungen handeln. Doch wer könnte dahinterstecken, und einen Grund dafür haben, Bascom den Mord an Grossman in die Schuhe zu schieben? Mit Hilfe von Walts entfremdeter Tochter Kacey, die zu den Anhängerinnen eines ultrakonservativen Radiomoderators zählt, nehmen die beiden die Ermittlungen auf. Doch die Hintermänner der Verschwörung denken gar nicht daran, sich von ihnen die Suppe versalzen zu lassen – und gehen in die Offensive…
Review:
Zeitbedingt habe ich bei meiner Besprechung der "TekWar"-Reihe eine kleine Pause eingelegt. Ich hatte die Hoffnung, dass das insofern nicht schadet, als ich zunehmend den Eindruck hatte, immer das Gleiche zu lesen. Eine kleine Unterbrechung, so dachte ich, könnte vielleicht dabei helfen, dass "Tek Kill" wieder einen etwas frischeren Eindruck auf mich macht, wenn ich die sieben Romane davor nicht mehr ganz so genau im Kopf habe. Und tatsächlich fand ich das Setup rund um Walt Bascom unter Mordverdacht ja eigentlich ziemlich cool. Es sorgt jedenfalls dafür, dass Jake und Sid hier wieder einmal eine persönlichere Motivation daran haben, den Fall aufzuklären, da sie beide für Walt arbeiten, und auch mit ihm befreundet sind. Leider aber dauert es nicht lange, bis Ron Goulart – der den Roman für William Shatner als Ghostwriter verfasst hat – ins altbekannte Muster verfällt, und mich dieses zu langweilen begann: Die beiden folgen hier einem Hinweis nach dem anderen, und sprechen mit entweder altbekannten oder neuen Informanten, die dann auch oftmals eben dieses Gespräch nicht überleben. Trotz aller Mordfälle links und rechts von ihnen kommt dabei aber leider insofern keine Spannung auf, als man keine Sekunde lang glaubt, dass einem von den beiden wirklich etwas passieren könnte. Insofern wirkten die verkrampften Versuche, auf diese Weise für Spannung zu sorgen, auf mich doch ziemlich verzweifelt. Und dann ist da noch alles rund um Susan, die Schwester des Opfers. "Tek Kill" startet nämlich gleich mal mit ihrer Vision von Dwights Tod. Ich hatte ja bis zuletzt die Hoffnung, dass Goulart dafür doch noch irgendeine halbwegs vernünftige, auf einem Science Fiction-Konzept fußende Erklärung liefern würde (wie z.B., dass sie, weil ja ein Tek-Head, irgendwie mit anderen experimentellen Setups vernetzt ist, und deshalb sieht, was die sehen, oder so). Stattdessen bleibt es dabei, dass es sich bei ihren Visionen, die sie schon länger hat, und die sich immer als wahr herausstellen sollte, wohl tatsächlich um eine Art übernatürliche Wahrsager-Fähigkeit zu handeln scheint. Für mich hat so etwas in einer Science Fiction-Geschichte nichts zu suchen. Der letzte Kritikpunkt ist dann, wie zerfahren die Story hier teilweise ist, da es zahlreiche Elemente – wie eh auch Susans Visionen, die letztendlich nur die Initialzündung geben, aber auch Kaceys Kontakt zu einem rechtsextremen Hassmoderator – gibt, die mit dem Fall eigentlich gar nichts zu tun haben, und dementsprechend überflüssig wirken. Insofern ist "Tek Kill" – in einer Reihe, die ohnehin noch nie wirklich gut war – für mich zu den schwächeren Einträgen zu zählen.
Fazit:
Wir sind hier beim achten Teil einer Reihe, deren Romane letztendlich immer nach dem gleichen Muster ablaufen. Daran ändert auch "Tek Kill" nicht. Sprich: Entweder seid ihr immer noch mit Freude dabei, da euch genau diese Erzählungen (und Erzählweise) gefallen, oder aber ihr habt vermutlich eh schon längst aufgegeben, weil es euch zu einfallslos und langweilig war. Trotz eines eigentlich coolen Setups rund um Walt Bascoms Verhaftung gelingt es Ron Goulart jedenfalls auch hier wieder nicht, neue Impulse zu setzen (vorausgesetzt, dass er dies denn überhaupt gewollt hätte). Jake und Sid, die hier wieder einmal größtenteils unabhängig voneinander ermitteln, hangeln sich von einem Hinweis bzw. Informanten zum nächsten. Dabei kommt es gelegentlich zu pseudo-spannenden Momenten und/oder Actioneinlagen, die für den sporadischen Adrenalinschub sorgen sollen, was jedoch zumindest in meinem Fall nie von Erfolg gekrönt war. Die Schnapsidee rund um Susans Visionen drückte "Tek Kill" für mich dann nochmal zusätzlich nach unten – und damit auch unter das (ohnehin schon nicht sonderlich hohe) durchschnittliche Niveau der Reihe.