Dune: Die Kinder des Wüstenplaneten - 1x02: Bedrohung des Imperiums
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Originaltitel: The Children Episodennummer: 1x02 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 17. März 2003 (SyFy) Erstausstrahlung D: 04. November 2003 Drehbuch: John Harrison Regie: Greg Yaitanes Besetzung:
Alec Newman als Paul Atreides,
Daniela Amavia als Alia Atreides,
James McAvoy als Leto Atreides II,
Jessica Brooks als Ghanima Atreides,
Alice Krige als Lady Jessica Atreides,
Edward Atterton als Duncan Idaho,
P.H. Moriarty als Gurney Halleck,
Julie Cox als Irulan Corrino-Atreides,
Susan Sarandon als Princess Wensicia Corrino,
Jonathan Bruun als Farad'n Corrino,
Marek Vasut als Tyekanik,
Ian McNeice als Baron Vladimir Harkonnen,
Steven Berkoff als Stilgar,
Rik Young als Javid,
Predrag Bjelac als Namri,
Zdenek Maryska als Muriz,
Pavel Kríz als Al-Fali u.a.
Kurzinhalt:
Sechzehn Jahre sind vergangen, seitdem der erblindete Paul Atreides nach dem Tod seiner geliebten Chani, so wie es die Tradition der Fremen verlangt, in die Wüste ging. Seither wurde er nicht mehr gesehen, der "Geist" Muad'Dibs lebt jedoch weiter. Während seine Kinder Leto II und Ghanima unter der Aufsicht seiner Witwe Irulan heranwachsen, fungiert seine Schwester Alia als Statthalterin. Diese ist jedoch zunehmend vom Geist ihres Großvaters, dem Baron Vladimir Harkonnen – den sie einst, als sie noch ein Kind war, eigenhändig ermordete – besessen. Bedingt durch seine Einflussnahme wird Alia zunehmend paranoid, und sieht überall um sich herum Verräter. Eine Schwäche, die Prinzessin Wensicia Corrino zunehmend für sich auszunutzen versteht. Die nährt Alias Angst durch gezielte, terroristische Nadelstiche, die Alia mit voller Härte gegen die Bevölkerung von Arrakis zurückschlagen lässt, was wiederum die Unzufriedenheit mit ihrem Regime verstärkt. Und so droht ihr die Kontrolle über den Planeten zunehmend zu entgleiten. Parallel dazu bereitet Wensicia einen Anschlag auf Pauls Kinder vor. Diese stehen wiederum vor einer schwerwiegenden Entscheidung: Treten sie in die Fußstapfen ihres Vaters, oder schlagen sie den von ihm gemiedenen goldenen Pfad ein?
Review:
Die erste Miniserie adaptierte den ersten Roman des "Dune"-Zyklus, was auch bedeutete, dass man sich teilweise ein bisschen anstrengen musste, damit jeder Teil (bis natürlich auf den letzten) mit einem dramaturgisch ansprechenden (und Neugier auf die Fortsetzung weckenden) Punkt endete. "Der Messias" hatte das Problem insofern von vornherein nicht, als dort ein Buch quasi als eigenständiger Teil verfilmt wurde (was auch Sinn macht, da "Der Herr des Wüstenplaneten" deutlich kürzer war als sein Vorgänger). Bei der Adaption von "Die Kinder des Wüstenplaneten" hat man nun das Problem, dass die Story, die beim ersten Teil der Miniserie abgeschlossen war, hier erst wieder in Gang bringen muss. Etwas, dass durch den sechzehn Jahre langen Zeitsprung noch einmal zusätzlich erschwert wird. Und so dauert es doch eine Weile, ehe "Bedrohung des Imperiums" so richtig Schwung aufnimmt. Wobei man zugegebenermaßen durchaus davon profitiert, nicht völlig bei Null anfangen zu müssen. Die Story rund um Alia ist ebenso eine Fortführung der in "Der Messias" begonnenen Geschichte rund um ihre Besessenheit, wie die Rückkehr von Jessica nach Arrakis von den in der ersten Miniserie erzählten Ereignissen lebt, die dieser einiges an emotionalem und dramaturgischem Gewicht verleiht.
Generell fand ich die Dynamik zwischen Jessica und Irulan, den Zwillingen und insbesondere Alia enorm spannend. Zwar vermisse ich nach wie vor ein bisschen Saskia Reeves, die mir einfach in der Rolle in der ersten Miniserie enorm gut gefallen konnte. Ich muss allerdings zugeben, dass Alice Krige als ihre Vertretung ebenfalls sehr gut spielt. Was mir auch enorm gut gefiel, ist die (natürlich den Büchern entnommene) Entwicklung von Irulan. Vor allem in der ersten Miniserie wurde sie ja doch ein bisschen als Widersacherin gezeichnet. Nach der wunderschönen Szene in der Episode davor, wo sich Paul bei ihr entschuldigte, wird ihre Rehabilitation hier nun in der Art und Weise fortgeführt, wie sie sich um die Kinder von ihm und Chani kümmert. Apropos: Damals war James McAvoy (auf den man bereits im ersten Teil von "Die Kinder des Wüstenplaneten" kurze Blicke erhaschen konnte) natürlich noch weitestgehend unbekannt, rückblickend war sein Casting aber ein echter Clou, und gibt der Miniserie noch einmal einiges an Starpower. Zumal sein Talent auch in dieser frühen Rolle bereits unübersehbar war. Aber auch Jessica Brooks als seine Zwillingsschwester gefiel mir. Und nicht zuletzt die Rückkehr von Ian McNeice als Baron Vladimir Harkonnen habe ich doch ziemlich abgefeiert. Wie ich generell alles rund um Alia und ihre zunehmende Beeinflussung durch ihn – und damit jene Person, die sie einst als Kind eigenhändig tötete – mit am Besten an "Bedrohung des Imperiums" fand (und das, obwohl ich Daniela Amavias Performance nach wie vor zu den schwächeren Leistungen der Miniserie zähle). Insgesamt gelang es dem Geschehen hier aber definitiv nicht einmal annähernd, mich ähnlich zu packen wie "Der Messias". Zumal das ganze hier in einem doch recht billigen Cliffhanger mündet, der die gewünschte Wirkung bei mir verfehlte. Und auch wenn die Produktionsqualität im Vergleich zur ersten Miniserie deutlich höher ist, und auch "Bedrohung des Imperiums" u.a. wieder enorm von Brian Tylers phänomenalem Score profitierte, aber die CGI-Sandwürmer sehen leider – wenn überhaupt – nur marginal besser als bei "Dune" aus, weshalb die betreffenden Szenen die angestrebte majestätische Wirkung leider völlig verfehlen. Und auch die Tiger/Panther/was auch immer waren ziemlich schwach getrickst (wobei Lebewesen halt immer schwerer überzeugend hinzubekommen sind als Objekte und/oder Landschaften). Insgesamt ist "Bedrohung des Imperiums" somit für mich doch deutlich schwächer als der erste Teil von "Children of Dune", kann jedoch aus meinen Augen trotzdem immer noch mit "Der Prophet" – und damit dem besten Teil der ersten Miniserie – mithalten.
Fazit:
Zweifellos leidet "Bedrohung des Imperiums" in meinem Fall ein bisschen darunter, dass mir "Der Herr des Wüstenplaneten" deutlich besser gefallen konnte als "Die Kinder des Wüstenplaneten". Wobei ich auch unabhängig von der persönlichen Präferenz die Dramaturgie beim ersten Teil gelungener fand. Der hatte halt auch den Vorteil, einen kompletten Roman – mit Anfang, Mittelteil und Ende – auf einmal zu erzählen, während hier wieder in der Mitte – an einem zwar dramaturgisch opportunen Moment, der allerdings auch einen ziemlich billigen Cliffhanger mit sich bringt – abgebrochen wird. Gut fand ich in erster Linie alles rund um die zunehmend von Baron Harkonnen beeinflussten Alia. Aber auch die Rehabilitation für Irulan stach für mich hervor. Das Casting bzw. die schauspielerischen Leistungen hinterließen ebenfalls überwiegend einen positiven Eindruck. Und generell macht sich die höhere Produktionsqualität an einigen Stellen wieder sehr positiv bemerkbar, insbesondere im Hinblick auf die Sets, die Kostüme, und die Musik – während die CGI leider nach wie vor etwas durchwachsen ist, und vor allem die Sandwürmer und die Raubkatzen nicht überzeugen können. Trotzdem zieht mit "Bedrohung des Imperiums" der schwächste Teil von "Die Kinder des Wüstenpaleten" immer noch mit dem besten Teil der ersten "Dune"-Miniserie gleich.