Originaltitel: Pathfinder Episodennummer: 2x04 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 12. März 2021 (Apple TV+) Drehbuch: David Weddle & Bradley Thompson Regie: Andrew Stanton Besetzung:
Joel Kinnaman als Edward Baldwin,
Michael Dorman als Gordo Stevens,
Sarah Jones als Tracy Stevens,
Shantel VanSanten als Karen Baldwin,
Jodi Balfour als Ellen Wilson,
Krys Marshall als Danielle Poole,
Casey W. Johnson als Danny Stevens,
Wrenn Schmidt als Margo Madison,
Nate Corddry als Larry Wilson,
Dan Donohue als Thomas Paine,
John Marshall Jones als Nelson Bradford,
Michael Benz als Gary Piscotty,
Michaela Conlin als Helena Webster,
Ellen Wroe als Sally Ride,
Yaani King Mondschein als Rae Poole,
Charlie Schlatter als Paul Michaels,
Linda Park als Amy Chang,
Justice Leak als Peter,
Carolyn Crotty als Coral Hiscoe,
Andrew Gonzalez als Leland Davis,
Troy Metcalf als Uniformed Security Guard,
Jeff Denton als Pendle,
Alex Akpobome als Paul DeWeese u.a.
Kurzinhalt:
Beim Streit rund um Kellys Entscheidung, die Marineakademie besuchen zu wollen, wurde deutlich, dass Ed in erster Linie deshalb nie mehr ins All zurückgekehrt ist, weil er für seine Familie da sein, und keinesfalls ein weiteres dramatisches Ereignis wie den Unfall und nachfolgenden Tod von Shane verpassen wollte. Am nächsten Morgen redet Karen ihm ins Gewissen: Kelly sei erwachsen und wird in Kürze zur Akademie aufbrechen, und damit ein neues, von ihren Eltern weitestgehend unabhängiges Leben beginnen. Und Karen käme ohne ihn auch zu recht; zudem ist sie mittlerweile nicht einfach nur "Astronauten-Hausfrau", sondern leitet eine Bar. Deshalb sollte er seinen Wunsch, wieder in den Weltraum zurückzukehren, nicht länger hintanstellen. Ed nimmt sich die Worte seiner Frau zu Herzen – und teilt sich selbst als Kommandant für die anstehende Pathfinder-Mission ein, bei der in einem neuartigen Space Shuttle zum ersten Mal Astronauten bis zum Mars fliegen werden. Er ernennt Molly Cobb als seine Nachfolgerin – jedoch nicht, ohne zuvor als seine letzte Aktion als Leiter des Astronautenprogramms Danielle Poole das Kommando über die anstehende PR-Mission zu geben, bei der sich Amerikaner und Russen im All treffen sollen. Während diese sich auf ihre neue Herausforderung freut, wird Gordo im Hinblick auf seine anstehende Rückkehr auf den Mond zunehmend von Panikattacken geplagt…
Review:
Als Ed am Ende von "Das Angebot" neben Danielle auch Gordo für eine zukünftige Mission einteilte, war ich sehr skeptisch. Nicht nur, ob das für die Mission an sich so eine gute Idee ist – und er hier somit seinem Wunsch, einem Freund zu helfen, gegenüber dieser und zugleich potentiell der Sicherheit der anderen Beteiligten den Vorzug gibt (was allein schon problematisch genug wäre) – sondern auch, ob er damit Gordo auch wirklich einen Gefallen tut. "Pathfinder" scheint mir hier recht zu geben. Als er das erste Mal seit über einem Jahrzehnt wieder in einem Raumanzug steckt, durchlebt er eine Panikattacke. Als er später bei Karen in der Bar echte Ameisen sieht, befürchtet er kurz, er würde wieder den Verstand verlieren. Doch als er Ed davon berichtet, und deutlich macht, dass er aussteigen will, möchte dieser davon nichts hören. Noch kann ich seine Antwort nicht einschätzen. Mir persönlich war das dann doch ein bisschen zu sehr Macho-Gehabe, und wirkte es auf mich eher ein bisschen wie verletzter Stolz. So quasi "Ich setze mich für dich ein, weil ich dir helfen will, und so dankst du es mir?" Ich sehe seine Reaktion jedenfalls sehr kritisch, und würde hoffen, dass die Serie die beiden dafür nicht belohnt, in dem man uns zeigt, dass diese Standpauke eben doch genau das war, was Gordo gebraucht hat. Aber das kann (und wird) nur die Zeit zeigen.
Etwas aufgesetzt fand ich auch die "Top Gun"-Einlage am Ende. So als hätten sie erkannt, dass sie nach diesen ganzen Drama-Szenen doch auch noch ein bisschen Action bräuchten. Wirklich überzeugt hat mich das nicht. Zumal mir gerade auch in dieser Szene irgendwie bewusst wurde, wie lange wir jetzt schon nicht mehr im All waren. Ich hoffe sehr, dass sich das bald ändern und die Serie sich wieder stärker auf ihren Science Fiction-Charakter besinnen wird. Wobei ich immerhin die meisten Handlungsstränge auf der Erde soweit ganz ok fand. Besonders nett fand ich das Gespräch zwischen Ellen und dem Regierungsbeamten, der sich hier als echter Weltall-Fan offenbart. Unbewusst traf sie dann verständlicherweise auch seine Aussage darüber, dass man nie vergessen darf, wer man wirklich ist – was sie wieder daran erinnert, dass sie im Hinblick auf ihre Ehe eine Lüge lebt. Schön – wenn auch dramaturgisch etwas gar opportun – fand ich dann auch das Geschenk von ihrer Ex. Vielleicht besteht ja jetzt, da sie auf der Erde ist, doch noch Hoffnung auf ein Happy End für die beiden? Interessant wird zweifellos auch sein, zu sehen, wie Molly in ihrer neuen Rolle zurecht kommt. Und auch Danielle kann sich über eine neue Aufgabe freuen. Zwar war der Zufall auch hier etwas gar groß und glücklich, dass sie unmittelbar vor Eds letztem Meeting diesen darauf anspricht, dass sie das Kommando über einen Flug übernehmen will, und eben dort dann die gemeinsame Mission mit den Russen zur Sprache kommt (womit sich das entsprechende Angebot, welches eigentlich nicht ernst gemeint war, als Eigentor entpuppt). Grundsätzlich fand ich es aber schön, dass sich Ed und die anderen durchsetzen konnten, und Danielle nun diese öffentlichkeitswirksame (und potentiell historische) Mission leiten wird.
Fazit:
Aktuell verliert mir "For All Mankind" den Weltraum ein bisschen zu sehr aus den Augen. Bei "Annapolis" war es insofern noch nicht so störend, als die von der dramatischen Szene rund um die (späte) Aufarbeitung von Shanes Tod profitierte. Hier hingegen hat mir zu den ganzen menschlichen Konflikten und Problemen ein bisschen der Ausgleich gefehlt. Was nicht heißt, dass die betreffenden Handlungsstränge für sich genommen schlecht gewesen wären. Vor allem alles rund um Ellen hatte es mir angetan. Jene rund um Ed und Danielle fand ich ok. Nur das mit Gordo sehe ich insofern skeptisch, als ich mir nicht sicher bin, ob ich mit Eds Motivationsrede am Ende wirklich glücklich bin. Und die "Top Gun"-Einlage wirkte auf mich doch ziemlich aufgesetzt. Aus meiner Sicht wäre es jedenfalls an der Zeit, dass wir wieder ins All zurückkehren.