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Outer Limits - 6x13: Amerikas Zukunft Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Decompression
Episodennummer: 6x13
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 30. Juni 2000
Erstausstrahlung D: 22. Januar 2002
Drehbuch: James Crocker
Regie: Jorge Montesi
Besetzung: Bruce Boxleitner als Senator Wyndom Brody, Michael Riley als Jon Tarkman, Saraphina Joachim als Catherine Walsh, Michael Tomlinson als Will Sunderland, Ken Tremblett als Michael Dowd, Dale Wilson als Agent Frank McKenna, CCH Pounder als The Stranger, Keith Martin Gordey als Pilot, Kristina Matisic als Reporter Madeline Czemenski, Winston Brown als Male Staff Member, Colin Banner als Stranger #2 u.a.

Kurzinhalt: Nach seinem jüngsten Erfolg bei den Vorwahlen in Amerika gilt Senator Wyndom Brody als aussichtsreicher Kandidat für das Amt des US-Präsidenten. Nach einem Auftritt vor seinen Anhängern setzt er sich mit seinen engsten Vertrauten, sowie einem Reporter, ins Flugzeug nach South Carolina. Als man dabei in eine Gewitterfront gerät, wird der Flieger vom Blitz getroffen. Laut Pilot kein Grund zur Sorge, allerdings erscheint Brody kurz darauf eine Frau, die behauptet, dass sein Leben in Gefahr sei, da das Flugzeug beim Landeanflug abstürzen wird. Die Fremde behauptet, aus der Zukunft zu sein. Sie ist nicht körperlich anwesend, vielmehr wird ihr Hologramm über die Zeit hinweg quasi in sein Bewusstsein projiziert – weshalb sie außer Wyndom auch niemand sehen und hören kann. Zuerst befürchtet er, den Verstand verloren zu haben. Als er ihr dann jedoch zunehmend zu glauben beginnt, muss er eine schwierige Entscheidung treffen. Denn die Zeitreisende meint, dass es ihnen nur möglich sei, ihn zu retten – alle anderen würden beim Landeanflug sterben. Und: Wenn er gerettet werden will, muss er sich in einem Sprung des Glaubens aus dem Flugzeug stürzen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Leute, ich sag's euch: Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Im Verlauf meiner Rezensionen für fictionBOX habe ich ja schon so manch spannenden Zufall erlebt, aber das übertrifft jetzt nun wirklich alles. Ich mein, ich habe meine Besprechung von "Outer Limits" am 28.09.2022 (!) begonnen, in weiterer Folge sind sie dann – auch das war ein reiner Zufall – auf den Montags-Termin gewechselt (vorausgesetzt, dass ich es geschafft habe, sie pünktlich online zu stellen). Nach der Besprechung von 121 Folgen bin ich nun also genau heute, von allen möglichen Tagen, und allen möglichen Episoden, just bei "Amerikas Zukunft" angelangt, wo es darum geht, dass man aus der Zukunft heraus versucht, Amerika vor dem Tun eines Präsidenten zu retten, der das Land (und die Welt?) in den Abgrund führte. Und was ist heute, am 20.01.2025 noch? Richtig, die (zweite) Angelobung von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten. Was. Zur. Hölle?! Also ich bin ja nun echt niemand, der zu irgendwelchen Verschwörungsmythen oder "Wir leben alle in einer Simulation"-Theorien neigt. Aber ein derart ko(s)mischer Zufall bringt einen dann doch ins Grübeln.

Aber ja, zu "Amerikas Zukunft": Mir hat die Episode recht gut gefallen, sie hat in meinem Fall nur etwas darunter gelitten, dass ich den Twist nicht so überraschend fand, wie er vielleicht gedacht war. Mir war eigentlich relativ früh klar, dass es genau darauf herausläuft, dass Brody die USA nicht etwa in eine glorreiche, sondern vielmehr düstere Zukunft führen wird – sprich, es sich genau umgekehrt zu dem darstellt, wie sie es ihm beschreibt – und es ihr vielmehr (da sie ja nicht körperlich in die Vergangenheit reisen, sondern sich nur ins Bewusstsein von Menschen projizieren können) darum geht, ihn dazu zu bringen, sich freiwillig aus dem Flugzeug zu stürzen. Auf der einen Seite kann man hier natürlich das gut formulierte Drehbuch sowie die Leistung von CCH Pounder loben, andererseits verfehlte das Ende so halt eine vermeintlich überraschende, geschweige denn schockierende, Wirkung. Nicht zuletzt die Art und Weise, wie sie hier seinem Ego schmeichelt, machte mich im Hinblick auf das was sie ihm erzählt skeptisch. Ach ja, und die Ähnlichkeiten zur Clinton-Affäre waren mir dann doch auch etwas zu aufgesetzt. Zumal ich nicht fand, dass die Affäre irgendetwas zum Gelingen der Folge beigetragen hätte. Sieht man von diesen Punkten ab, war "Amerikas Zukunft" aber eine gelungene Folge. Mir gefiel nicht zuletzt das moralische Dilemma, vor dem Brody hier steht. Aber auch, dass man sich als Zuschauer:in am Ende unweigerlich fragen muss, ob er sich tatsächlich "nur" zum Wohle des Landes und für die vermeintlich davon abhängende rosige Zukunft aus dem Flugzeug stürzte (und so – aus seiner Sicht – das Leben der anderen Passagiere des Fliegers opferte), oder es ihm nicht doch vielmehr darum ging, seine eigene Haut zu retten. Die schauspielerischen Leistungen, insbesondere von der bereits lobend erwähnten CCH Pounder, sowie Bruce Boxleitner (der in den letzten Jahren/Jahrzehnten überraschend häufig Präsidenten – oder in diesem Fall zumindest einen Präsidentschaftskandidaten – gespielt hat), den ich ja generell immer sehr gerne sehe, waren ebenfalls klasse. Und das Setup hatte es mir auch definitiv angetan. Insofern fand ich "Amerikas Zukunft" insgesamt schon recht cool. Wenn das jetzt bitte noch jemand mit Trump vor seiner Angelobung heute machen könnte…

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Amerikas Zukunft" litt ein bisschen darunter, dass ich den Twist am Ende relativ früh habe kommen sehen. Zwar ist dies letztendlich nur ein Zeichen dafür, dass man mit offenen Karten gespielt und dem Publikum gegenüber mir einigen Andeutungen in die Richtung fair war, es nahm der Szene aber halt die vermeintlich überraschende Wirkung. Zudem fand ich das mit der an Clinton erinnernden Affäre etwas aufgesetzt. Und im Mittelteil schlichen sich doch kleinere Längen ein. Insgesamt hat mir "Amerikas Zukunft" aber gut gefallen. Schon allein die Idee, auf diese Weise in die Vergangenheit einzugreifen, um diese zu verändern, hatte ihren Reiz. Dann natürlich die Frage, ob die Fremde auch wirklich die Wahrheit sagt, oder etwas anderes dahintersteckt. Und auch das moralische Dilemma, vor dem Brody steht, hatte es mir durchaus angetan. Kann er wirklich (vermeintlich) seine eigene Haut retten, und alle anderen einfach so sterben lassen? Insgesamt ein cooles Konzept, welches hier als effektives – wenn auch nur vereinzelt richtiggehend packendes – Kammerspiel umgesetzt wurde.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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