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Alien: Isolation Drucken E-Mail
Romanadaption des gefeierten Videospiels Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 19 Januar 2025
 
Titel: "Alien: Isolation"
Originaltitel: "Alien: Isolation"
Bewertung:
Autor: Keith R.A. DeCandido
Übersetzung: -
Umfang: 340 Seiten
Verlag: Titan Books (E)
Veröffentlicht: 2019 (E)
ISBN: 978-1-7890-9214-1 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Als sie ein Kind war, ist ihre Mutter von einem Flug mit dem Raumschlepper Nostromo nie zurückgekehrt. Danach lebte Amanda Ripley ein paar Jahre bei ihrem völlig überforderten, zuvor schon Ellen entfremdeten Vater, ehe sie die erstbeste Gelegenheit nutzte, um von zu Hause abzuhauen. Ihr Weg führt sie schließlich zum Mond, wo sie sich einen Ruf als eine der besten Mechanikerinnen erarbeitet. Ihr Leben ist von ihrem Wunsch bestimmt, herauszufinden, was mit ihrer Mutter passiert ist. Die Bekanntschaft mit dem Colonial Marine Zula Hendricks bringt sie dann diesbezüglich auf eine neue Spur, die sie zur Raumstation Sevastopol führt. Dorthin wurde nämlich vor kurzem ein sensationeller Fund von LV-246 gebracht – genau jenem abgelegenen Planeten, zu dem davor auch die Nostromo aufgrund eines Signals umgeleitet wurde. Doch als sie auf Sevastopol ankommt, regiert auf der Station das Chaos. Noch ahnt sie nicht, dass sie in Kürze dem gleichen Schrecken gegenüberstehen wird, dem sich einst auch ihre Mutter stellen musste…

Review: Zur Erinnerung: Meine aktive Gaming-Zeit ist schon lange vorbei. Heutzutage verirrt sich – wenn ich mal die Zeit dafür finde – maximal noch ein klassisches Adventure (entweder eines der Klassiker, oder auch einer der modernen Vertreter) auf meinen PC. Von "Alien: Isolation" habe ich zwar schon sehr viel Gutes gehört, und was weiß man, vielleicht finde ich eines Tages ja doch die Zeit und Muße, um es mir vorzuknöpfen. Vorerst kann ich allerdings zwischen dem vor etwas mehr als zehn Jahren veröffentlichtem Spiel und der 2019 folgenden Romanadaption des mir erster Linie von seinen "Star Trek"-Lizenzromanen bekannten Keith R.A. DeCandido keinen Vergleich ziehen. Ohne Kenntnis des zugrundeliegenden Spiels hat mir "Alien: Isolation" aber jedenfalls sehr gut gefallen. Ich vermute mal sehr stark, dass der Teil, der auf der Station spielt, die eigentliche Adaption des Videospiels ist, und der Rest von DeCandido hinzugefügt wurde. So oder so gefiel mir jedenfalls sehr gut, dass wir abseits der Ereignisse auf Sevastopol auch einen Blick in die Vergangenheit von Amanda Ripley werfen. Es war sowohl interessant als stellenweise richtiggehend berührend, mitzuerleben, wie schwer sie der Verlust ihrer Mutter trifft, und auch, welche Auswirkungen deren Verschwinden auf ihr Leben hatte. Ganz besonders wunderbar fand ich dabei den Flashback zurück zu ihrer letzten Begegnung – ein Moment, der für mich nicht nur die Figur von Amanda, sondern auch die Tragik rund um Ellen Ripley, für mich noch einmal verstärkte. Einzig auf die Episode rund um den Betrüger, der ihr mit dem Versprechen von Informationen rund um die Nostromo Geld entlockt hätte ich eventuell verzichten können. Davon abgesehen wurde für mich die Haupthandlung auf der Station durch eben diese Einblicke in Amandas Vorgeschichte aber definitiv aufgewertet.

Was die Story auf Sevastopol betrifft, fand ich es nicht zuletzt spannend, dass ich da und dort – wohl nicht zuletzt aufgrund des ähnlichen Settings – an den letztjährigen "Alien: Romulus" denken musste (der sich ja, so wie das Spiel, ebenfalls in erster Linie stark an Ridley Scotts "Alien" anlehnte). Ob Fede Alvarez und/oder Rodo Sayagues dieses wohl auch gezockt haben, und sich von ihm inspirieren ließen? Wie auch immer, der besagte Teil leidet zwar, so wie schon die Romanadaptionen der Filme, darunter, dass solche Actioneinlagen und/oder Spannungsmomente natürlich entweder inszeniert oder gar in einem PC-Spiel, wo man diese sogar unmittelbar selbst erlebt, natürlich immer stärker wirken werden, als wenn man sie nur liest. DeCandido macht zwar keinen schlechten Job wenn es dabei geht, immer wieder mal für Spannungsspitzen zu sorgen, ist aber bei aller Anerkennung halt auch kein Stephen King, dem es immer wieder gelang, allein nur mit seinen Worten auf Papier für eine unheimliche Atmosphäre zu sorgen, die einem einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Sprich, übermäßig packend, oder gar beängstigend, fand ich "Alien: Isolation" in dieser Romanform nicht wirklich, was in Anbetracht dessen, dass in seiner bedrückenden Atmosphäre und der unheimlichen Spannung die es vermittelte die größte Stärke des Spiels lag. Sieht man von diesem Manko ab, konnte mir aber auch dieser Teil des Romans gut gefallen, wobei ich mir vorstellen könnte, dass "Alien: Isolation" an dieser Stelle davon profitierte, dass ich das Spiel eben (im Gegensatz zu den Filmen, wo die Adaptionen eben darunter natürlich schon ein klein wenig gelitten haben) die Story noch nicht kenne, und dementsprechend noch nicht wusste, was passieren würde. Das machte (auch) die Sevastopol-Handlung für mich durchaus interessant – selbst wenn wir natürlich aufgrund der Szene aus der Special Edition von "Aliens" schon wissen, dass Amanda ihre Begegnung mit dem unheimlichen Wesen aus einer fremden Welt überleben wird. Vor allem aber erreicht die Storyline mit Amandas Fund der Nachricht ihrer Mutter einen wunderbaren emotionalen Höhepunkt. Und das Finale, welches stark an das Ende von "Alien" erinnerte, sorgte dann für einen packenden Abschluss.

Fazit: Im Gegensatz zu den Romanadaptionen der "Alien"-Filme kann ich im Fall von "Alien: Isolation" nicht einschätzen, wie viel oder wenig man als Kenner des Spiels davon hat, wenn man sich diesen Roman vorknöpft. Ungeachtet dessen ist der Teil auf der Raumstation Sevastopol im Game zweifellos um einiges packender, als die Beschreibung der betreffenden Handlung hier im Roman. Zumal es im Hinblick darauf, "nur" mit geschriebenen Worten für eine packende, unheimliche Stimmung zu sorgen, zweifellos Autoren gibt die das besser können als Keith R.A. DeCandido (womit ich ihn als Schriftsteller keinesfalls schlecht reden will, seine Stärken liegen halt nur meines Erachtens woanders). Dennoch fand ich den betreffenden Teil des Romans interessant und stellenweise mitreißend; nicht zuletzt, weil die Story halt eben auch noch nicht aus dem Spiel kenne. Neben einem ganz entscheidenden Moment, der wohl aus eben diesem entstammt, und Amanda zumindest teilweise eine Antwort rund um das Schicksal ihrer Mutter gibt, lag die größte Stärke von "Alien: Isolation" für mich aber in den Rückblenden in ihre Kindheit und Jugend, durch die wir die Gelegenheit bekamen, Amanda Ripley – eine Figur, von der wir bislang nur in einem Nebensatz der Special Edition von "Aliens" kurz gehört hatten – näher kennenzulernen. Allein dafür hat sich in meinen Augen der Griff zu Keith R.A. DeCandidos "Alien: Isolation" schon gelohnt.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2019 Titan Books)





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