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For All Mankind - 2x03: Annapolis Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Apple TV+

Originaltitel: Rules of Engagement
Episodennummer: 2x03
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 05. März 2021 (Apple TV+)
Drehbuch: Stephanie Shannon
Regie: Andrew Stanton
Besetzung: Joel Kinnaman als Edward Baldwin, Michael Dorman als Gordo Stevens, Sarah Jones als Tracy Stevens, Shantel VanSanten als Karen Baldwin, Jodi Balfour als Ellen Wilson, Krys Marshall als Danielle Poole, Cynthy Wu als Kelly Baldwin, Coral Peña als Aleida Rosales, Wrenn Schmidt als Margo Madison, Dan Donohue als Thomas Paine, John Marshall Jones als Nelson Bradford, Charlie Schlatter als Paul Michaels, Brad Beyer als Carl Cartwright, Tim Jo als Steve Pomeranz, Scott Michael Campbell als Alex Rossi, Alexander Neher als Davey Kowalski, Irina Maleeva als Marta, Caitlyn Knisely als Instructor Sarah u.a.

Kurzinhalt: Gordo weiß selbst noch nicht so recht, was er davon halten soll, dass er von Edward für eine der nächsten Mondmissionen ausgewählt wurde. Dass dies dazu führen wird, dass sich er und seine Ex-Frau Tracy zur gleichen Zeit auf dem Mond befinden werden, verkompliziert die Sache noch einmal zusätzlich. Tracy wiederum ist fuchsteufelswild, als sie davon erfährt, und verlangt von Ed, die Planung zu ändern. Margo besucht indes ihren früheren Schützling Aleida. Vor rund zehn Jahren hat sie den Kontakt zu ihr verloren, nachdem ihr Vater deportiert wurde. Nun hat sich Aleidas Freund an sie gewandt, da in Kürze auch sie das Land verlassen muss, wenn sie keinen Job findet. Margo fühlt sich sichtlich schuldig, sie aus den Augen verloren zu haben, und bietet ihr eine Stelle als Systemingenieurin an. Im Hause Baldwin überrascht indes Kelly ihre Mutter mit dem Wunsch, auf die Marine-Akademie in Annapolis zu gehen, und damit in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Zuerst hadert Karen damit, schließlich findet sie sich jedoch mit Kellys Entscheidung ab. Als sie jedoch Ed davon erzählen, verliert dieser die Fassung…


Review: Episodenbild (c) Apple TV+ Mein Hauptproblem mit dem Finale der ersten Staffel war ja, dass dort einige Szenen übersprungen wurden, die ich eigentlich schon gern gesehen hätte. Ganz oben auf der Liste stand das Wiedersehen zwischen Ed und Karen, insbesondere natürlich im Hinblick auf den Tod ihres Sohnes. Der Zeitsprung zu Beginn der zweiten Staffel nahm mir dann auch die letzte Hoffnung, dass man dies nochmal thematisieren würde, was ich insofern für eine höchst schräge Entscheidung hielt, als "For All Mankind" sonst ja keine Gelegenheit auslässt, um menschliche Probleme in den Mittelpunkt zu rücken. Und zugegeben, die Art und Weise wie man dieses Versäumnis hier nun doch noch nachholt, wirkt doch ein bisschen konstruiert. Weil dass die Entscheidung seiner Tochter, nach Annapolis zu gehen, diese Reaktion von ihm auslöst wirkt dann doch ein bisschen extrem. Andererseits, so ist das halt nun mal mit verdrängten Gefühlen: Irgendwann finden sie ihr Ventil, und kommen an die Oberfläche. Und in diesem Fall war nun mal eben Eds Angst, möglicherweise auch sie zu verlieren, der Auslöser.

Unabhängig davon, wie man diesen Punkt erreicht hat, war zuerst der heftige Streit, und schließlich dann dieser Moment, wo wir erkennen, wo diese Wut von Ed herkam – nämlich aus der nie überwundenen Trauer, Verzweiflung und auch Schuldgefühlen im Hinblick auf Shanes Tod – der beste und bestimmende Moment dieser Episode. Es ist praktisch unmöglich, an dieser Stelle nicht mit Ed, Karen und Kelly mitzufühlen. Ich fand es jedenfalls sehr "schön", dass uns entgegen meiner Erwartungshaltung diese Aufarbeitung von Shanes Tod doch noch geschenkt wurde. Im Vergleich zu dieser emotionalen und hochdramatischen Szene verblasst der Rest von "Annapolis" natürlich unweigerlich – was nicht heißen soll, dass sich dort nicht auch noch gute Momente finden lassen. Zugegebenermaßen ist zwar auch alles rund um Margo und Aleida ein Punkt, wo es nicht geschadet hätte, diese Entwicklung ein bisschen kontinuierlicher zu verfolgen. So hingegen fehlte mir hier ein bisschen Kontext, um sowohl ihre damalige Entscheidung als auch ihre daraus resultierenden Schuldgefühle so richtig nachzuempfinden. Grundsätzlich finde ich es aber schön, dass Aleida wieder zurück ist, und gefiel mir vor allem, wie sie Margo bloß aufgrund des Jobangebots – welches sie letztendlich auch eher aus der Not denn aus Begeisterung annimmt – gleich vergibt. Das allein kann nur der erste Schritt für eine mögliche Versöhnung sein. Und auch, wie sie ihrem Freund den Laufpass gibt, weil er sich ohne ihr Wissen an Margo gewandt hat, gefiel mir. Bleibt noch alles rund um Gordo und Tracy, das für mich hier ebenfalls besser funktioniert hat als in der Folge davor. Vereinzelt mag noch ein Hauch jener Liebe durchblitzen, die sie einst verband, überwiegend ist ihre Beziehung zueinander jedoch von Verbitterung geprägt – wie man auf Tracys Seite an ihrer angepissten Reaktion bemerkt, als sie erfährt, dass sie und Gordo gleichzeitig auf dem Mond sein sollten, und bei Gordo wiederum mit seiner Forderung, dass sie ihm den Schlüssel zum Haus zurückgibt. Ich war ja bislang schon im Hinblick auf Eds Entscheidung, Gordo nochmal zum Mond zu schicken, überaus skeptisch – aber das fügt einer ohnehin schon volatilen Situation ein weiteres potentiell explosives Element hinzu. Ob das gutgehen kann?!

Fazit: Episodenbild (c) Apple TV+ Dass sich "Annapolis" zur bislang besten Folge der Staffel mausern konnte, liegt natürlich in erster Linie am extrem starken Moment rund um die Baldwins. Ich war am Ende der ersten Staffel ja sehr enttäuscht, dass wir nie eine Szene rund um die Aufarbeitung von Shanes' Tod erhalten haben, und hatte angesichts des rund zehnjährigen Zeitsprungs auch nicht mehr damit gerechnet, dass da noch was kommt. Umso schöner, hier von "For All Mankind" doch noch eines besseren belehrt zu werden. Die Szene war jedenfalls von Joel Kinnaman, Shantel VanSanten und Cynthy Wu phänomenal gespielt, und von Stephanie Shannon auch fantastisch geschrieben. Nett fand ich es darüber hinaus, dass wir hier auch wieder Aleida begegnet sind, wobei man sich für meinen Geschmack sowohl Margos damaliger Entscheidung als auch ihren daraus resultierenden Schuldgefühlen gerne noch etwas intensiver hätte widmen können. Dafür konnten mir die Szenen zwischen Gordo und Tracy hier besser gefallen als in der Episode davor. Jedenfalls, so sehr ich den oftmals sehr menschelnden Zugang kritisiere, und auch wenn man hier zugegebenermaßen auch hier wieder die Makro-Ebene – wie z.B. rund um die Russen auf dem Mond – für meinen Geschmack doch etwas zu sehr aus den Augen verlor, aber solange es in solch starken Szenen wie hier bei den Baldwins mündet, kann ich ihnen daraus nun wahrlich keinen Vorwurf machen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Apple TV+)







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