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Dune: Der Wüstenplanet - 1x02: Muad'Dib Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Muad'Dib
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 03. Dezember 2000 (SyFy)
Erstausstrahlung D: 23. April 2001
Drehbuch: John Harrison
Regie: John Harrison
Besetzung: William Hurt als Duke Leto Atreides, Alec Newman als Paul Atreides, Saskia Reeves als Lady Jessica Atreides, James Watson als Duncan Idaho, Jan Vlasák als Thufir Hawat, P.H. Moriarty als Gurney Halleck, Ian McNeice als Baron Vladimir Harkonnen, Matt Keeslar als Feyd-Rautha Harkonnen, László I. Kish als Glossu Rabban, Giancarlo Giannini als Emperor Shaddam Corrino IV, Julie Cox als Princess Irulan Corrino, Miroslav Táborský als Count Hasimir Fenring, Uwe Ochsenknecht als Stilgar, Barbora Kodetová als Chani, Jakob Schwarz als Otheym, Karel Dobrý als Liet Kynes, Christopher Lee Brown als Jamis, Zuzana Geislerová als Reverend Mother Gaius Helen Mohiam, Drahomíra Fialková als Mother Ramallo u.a.

Kurzinhalt: Paul Atreides und seine Mutter Jessica konnten dem Angriff der Harkonnen entkommen, allerdings sind sie nun nach dem Absturz ihres Ornithopters in der Wüste gestrandet. Sie fliehen vor einem Sandwurm in eine Höhle, wo sie auf die Fremen – die Ureinwohner von Arrakis – treffen. Der Anführer des Stammes, Stilgar, heißt sie dort willkommen, allerdings muss Paul kurz darauf in einem Kampf auf Leben und Tod gegen einen Fremen-Krieger seinen Wert beweisen. Danach beginnen sich die beiden zunehmend in dieser Kultur einzuleben. Zudem lernt Paul Chani, die Frau aus seinen Träumen, kennen. Angeführt von Paul, der schließlich den Fremen-Namen Mua'Dib annimmt, führt man immer wieder Sabotage-Akte gegen die Spice-Sammler der Harkonnen durch – was schließlich selbst bis zum Imperator Shaddam IV und seiner Tochter Irulan Wellen schlägt. Doch nicht nur Paul, sondern auch Jessica kommt unter den Fremen schließlich eine wichtige Rolle zu: Denn als deren ehrwürdige Mutter der Bene Gesserit kurz vor dem Tod steht, soll Jessica ihr nachfolgen. Dafür muss sie das giftige Wasser des Lebens trinken…


Review: Episodenbild (c) SyFy "Mua'Dib" kam bei mir zumindest eine Spur besser an als der erste Teil. Hauptverantwortlich hierfür war das – in meinen Augen – bessere Pacing. Bei "Dune" tat man sich meinem Empfinden nach sehr schwer, die neunzig Minuten bis zum gewünschten Schlusspunkt zu füllen. Hier wirkte das Ganze – auch wenn sich hier ebenfalls in der mittleren Hälfte ein paar Längen einschleichen – deutlich stimmiger, und war insgesamt auch kurzweiliger. Die Episode profitiert dabei nicht zuletzt auch davon, dass man als Buchkenner hier einige Inhalte wiederfindet, die in beiden Kino-Verfilmungen ausgespart wurden (in Lynchs Fall zumindest, soweit es die Kinofassung betrifft, weil einige Szenen davon wurden gedreht und in die TV-Fassung bzw. den Fan-Edit "Spicediver Cut" eingefügt), und welche die Story im Allgemeinen und die Betrachtung der Kultur der Fremen im Besonderen vertiefen. Wie z.B. das Ritual rund um das Wasser des von Paul im Kampf besiegten Jamis. Auch die Beziehung zwischen Paul und Chani bekommt hier (und mehr dann noch im dritten Teil) Raum. Und die größere (und aktivere) Rolle von Irulan im Vergleich zu den anderen (bisherigen) Verfilmungen gefiel mir auch sehr gut.

Produktionstechnisch zeigt sich hingegen wieder das durchwachsene Bild des ersten Teils. Es ist wie verhext: Im einen Moment sitzen Paul und Jessica vor dem abgestürzten Shuttle, und die Einstellung sieht wirklich gut und hochwertig aus, und im nächsten gehen sie durch die Wüste, und man erkennt, dass die Düne einfach vor einer Fototapete aufgeschüttet wurde. Auch der Hintergrund im Sietch sieht keine Sekunde lang realistisch/glaubwürdig aus, sondern offenbart stets seinen künstlichen Wandgemälde-Eindruck. Es sind leider diese Momente, die einen immer wieder aus der Illusion – und damit der Geschichte – herausreißen. Die Kostüme sind auch wieder "hit and miss"; als negativ-Beispiele seien die Hosen, die Paul und Jamis beim Kampf tragen, erwähnt (und die wie Windeln aussehen), oder auch die Hosenträger von Baron Harkonnen. Was die Besetzung betrifft: Nach jeweils nur Mini-Auftritten im ersten Teil rücken hier Uwe Ochsenknecht und Barbora Kodetová stärker in den Fokus. Ersterer schlägt sich als Stilgar gar nicht mal schlecht, Kodetová als Chani war hingegen wie ich gestehen muss jetzt nicht unbedingt mein Fall; bei ihr mangelte es mir an Ausstrahlung, Bestimmtheit und Aggressivität. Was die Serie ebenfalls nach wie vor herunterzieht, ist die CGI, die damals – vor allem auch mit den vorhandenen budgetären Mitteln – einfach noch nicht so weit war. Vor allem der Sandwurm ist eine einzige Enttäuschung; sein erstes Auftauchen sollte einem in Ehrfurcht erstarren lassen, stattdessen muss man sich das Lachen verkneifen. Recht solide dafür die wieder recht farbenfrohe Inszenierung von John Harrison; nur die dutch angles auf Giedi Prime wirkten auf mich aufgesetzt.

Episodenbild (c) SyFy Im ersten Teil noch gar nicht eingegangen bin ich auf die Umsetzung der blauen Fremen-Augen: Grundsätzlich war die Idee, spezielle Kontaktlinsen zu verwenden und von ihnen dann blaues Licht reflektieren zu lassen, ja ziemlich einfallsreich; zumal man es sich so sparte, jede einzelne Szene mit CGI nachzubearbeiten. Das Problem daran ist halt nur, dass das blaue Leuchten mal da, und mal weg ist, je nachdem, ob z.B. jemand das blaue Licht blockiert, oder aber sich die betreffende Person direkt zur Kamera zuneigt, oder von der Seite gezeigt wird. Dieses ständige mal da, mal wieder weg ist mit der Zeit auch etwas irritierend (was auch hier beim zweiten Teil, der bei den Fremen angesiedelt ist, deutlich stärker auffällt als beim Vorgänger). Und auch bei der Schwangerschaft von Jessica hat man ein bisschen geschlampt; so ist diese in einem Moment recht deutlich sichtbar, und im nächsten fehlt von einem Babybauch jede Spur. Entweder hier wurde bei den Dreharbeiten nicht aufgepasst, oder die Szenen im Schneideraum dann umgestellt. Gut fand ich dafür die Umsetzung von Jessicas "Drogentrip"; tatsächlich war das in meinen Augen einer jener (seltenen) Punkte, wo die SyFy-Version der Lynch-Variante überlegen war.

Fazit: Mit "Muad'Dib" gibt es bei der "Dune"-Miniserie von SyFy aus dem Jahr 2000 zumindest einen leichten Aufwärtstrend zu verzeichnen. Die Produktionsqualität ist zwar nach wie vor eine sehr durchwachsene Angelegenheit; man merkt einfach an allen möglichen Ecken und Enden, dass das Budget nicht gereicht hat, um Frank Herberts Roman gerecht zu werden. Ideen wie die Umsetzung der blauen Augen sind zwar durchaus erfinderisch, offenbaren aber auch immer wieder ihre Schwächen, weil sie immer wieder ein- und ausgeblendet werden. Auch die Hintergründe erinnern teilweise mehr an eine Theatervorstellung als einen (TV-)Film. Und die CGI schwankt zwischen akzeptabel und grauenhaft. Besetzungstechnisch zeigt sich bei allen, die bereits beim ersten Teil "voll" dabei waren, das bekannte Bild, wobei ich insbesondere Saskia Reeves wieder lobend hervorheben will. Demgegenüber war ich von Barbora Kodetová als Chani leider doch ziemlich enttäuscht. Dafür profitiert "Muad'Dib" davon, hier einige Teile der Geschichte zu zeigen, für die in den Filmen kein Platz war. Und generell war der Erzählfluss hier besser, und das Endergebnis somit kurzweiliger, als noch beim ersten Teil. Für mehr als Durchschnitt reichts aber nicht.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2000 SyFy)








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