Originaltitel: Holston's Pick Episodennummer: 1x02 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 05. Mai 2023 (Apple TV+) Drehbuch: Jessica Blaire & Cassie Pappas Regie: Morten Tyldum Besetzung:
Rebecca Ferguson als Juliette Nichols,
David Oyelowo als Sheriff Holston Becker,
Common als Robert Sims,
Harriet Walter als Martha Walker,
Tim Robbins als Bernard Holland,
Will Patton als Deputy Sam Marnes,
Geraldine James als Mayor Ruth Jahns,
Ferdinand Kingsley als George Wilkins,
Shane McRae als Knox,
Remmie Milner als Shirley Campbell,
Chipo Chung als Sandy,
Billy Postlethwaite als Hank,
Matt Gomez Hidaka als Terry Cooper,
Peter Gadiot als Mechanic,
Olatunji Ayofe als Teddy,
Ayaaz Tariq als Deputy Brooks,
Kumbi Mushambi als Larry,
Michael-Alan Read als Toby u.a.
Kurzinhalt:
Zwei Jahre nach seiner Frau hat nun auch Sheriff Holston Becker gesagt, dass er nach draußen gehen will. Nicht nur die Bürgermeisterin Ruth Jahns und sein guter Freund und Deputy Sam Marnes sind über diesen Entschluss erschüttert, sondern auch die Mechanikerin Juliette Nichols. Immerhin war er erst kürzlich bei ihr in den unteren Ebenen, um den Tod an ihrem Freund George zu untersuchen. Denn im Gegensatz zur offiziellen Version, die entweder von einem Unfall oder von Selbstmord ausgeht, ist Juliette überzeugt, dass dieser ermordet wurde. Während Holston nach draußen geht, um sich seiner Frau anzuschließen, erinnert sich Juliette an seinen Besuch zurück, wo sie ihm u.a. die von George gehorteten Relikte – verbotene Artefakte aus der Zeit vor dem Silo – gezeigt hat. Noch ahnt sie nicht, dass sie von Holston vorgeschlagen wurde, seine Nachfolge als Sheriff anzutreten…
Review:
In "Freiheitstag" haben wir Allisons Gang nach draußen nur vom Inneren des Silos aus verfolgt. Insofern war ich (damals bei der Erstsichtung) schon sehr gespannt, wie man hier nun, als Holston seiner Frau zwei Jahre später folgt, damit umgehen würde. Zuerst sehen wir, wie er in den Korridor geht, und sich über ihm die Schleuse öffnet. Als man direkt danach wieder zurück in den Bunker schwenkte, dachte ich schon, dass man es bei diesem kleinen Teaser belassen würde. Stattdessen sind wir tatsächlich kurz darauf quasi mit Holston im Anzug, und zeigt man uns hier bereits, was er sieht: Nämlich ein grünes Paradies. Was gleich mehrere Fragen aufwirft. Die erste ist natürlich, warum man die Leute dann auch weiterhin im Silo festhalten sollte. Geht es etwa nur um Kontrolle und Macht? Die andere ist: Warum brechen alle, die den Bunker verlassen, kurz darauf zusammen? Ist die Sauerstoffzufuhr des Anzugs etwa vergiftet? Dies waren die drängendsten Fragen, die mir damals bei der Szene durch den Kopf gingen.
Nachdem sich Sheriff Becker als vermeintliche Hauptfigur als klassische Irreführung herausgestellt hat, rückt hier nun die wahre Hauptprotagonistin Juliette Nichols zum ersten Mal stärker in den Fokus. So wurde in "Freiheitstag" ja in dem Moment, wo die beiden aufeinander trafen, abgeblendet, und dann folgten schon Holstons Worte, das Silo verlassen zu wollen. Eben diese Lücke in der Erzählung wird von "Der Weg nach draußen" nun geschlossen: Wir sehen, wie Holston im Fall ihres toten Freundes ermittelte, und sie dabei auch zu Georges Versteck führt, wo er mehrere Relikte aufbewahrte – darunter auch die Festplatte, auf die er mit Allisons Hilfe schließlich zugreifen konnte. Mehr noch als das beeindruckte mich aber der Blick auf jene Maschine, mit der dieser Tunnel damals gegraben wurde, und die nun einfach unter dem Silo ruht. Generell muss ich sagen: Mit meiner Höhenangst hätte ich glaube ich schon die erste Leiter nicht geschafft, geschweige denn die zweite. Juliette wiederum leidet unter einer Angst vor Wasser, was dann ihren Versuch am Ende – nach Holstons Tod – wiederum zu einer packenden Angelegenheit macht. Wie ich generell damals schon gespannt darauf war, was sie dort wohl entdecken wird. Parallel dazu beraten Bürgermeisterin Jahns und Deputy Marnes – die offensichtlich eine innige Beziehung verbindet – darüber, wer nun Holstons Nachfolge antreten soll. Zu Sams Überraschung, Verwunderung und Irritation hätte dieser Juliette Nichols nominiert – auch das zweifellos eine spannende Offenbarung. Insgesamt ging es somit bei "Der Weg nach draußen" durchaus wieder spannend weiter, wobei ich die Pilotfolge – abseits des packenden Auftakts rund um Holstons Verlassen des Silos – doch noch die Spur interessanter und mitreißender fand.
Fazit:
An "Der Weg nach draußen" haben mir die ersten paar Minuten am Besten gefallen. Nachdem wir Allisons Verlassen des Silos nur aus der Innenperspektive verfolgten, begleiten wir Holston nur eben dabei, und sehen somit auch mit eigenen Augen, dass es sich bei der trostlosen Landschaft, die auf den Bildschirmen zu sehen ist, um eine Illusion handelt – was allerdings die Frage aufwirft, warum alle, Holston eingeschlossen, kurz nach Verlassen des Silos zusammenbrechen und sterben. Abseits dieses frühen Highlights hatte es mir insbesondere die Aufrollung der Ereignisse zuvor angetan, wo nun die narrative Lücke aus "Freiheitstag" rund um Holstons Ermittlungen in Georges Tod geschlossen wird. Und auch Juliettes "Ausflug" am Ende war spannend. Insgesamt kam für mich "Der Weg nach draußen" aber nicht mehr ganz an die Pilotfolge heran.
