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Sherlock Holmes - 3x06: Der Mann mit dem entstellten Mund Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Granada/ITV

Originaltitel: The Man with the Twisted Lip
Episodennummer: 3x06
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 06. August 1986
Erstausstrahlung D: 17. Februar 1988
Drehbuch: Alan Plater
Regie: Patrick Lau
Besetzung: Jeremy Brett als Sherlock Holmes, Edward Hardwicke als Dr. Watson, Clive Francis als Neville St Clair, Eleanor David als Mrs St Clair, Denis Lill als Inspector Bradstreet, Patricia Garwood als Mrs Whitney, Terence Longdon als Isa Whitney, Rosalie Williams als Mrs Hudson, Albert Moses als Lascar, Dudley James als Constable u.a.

Kurzinhalt: Sherlock Holmes ist schon seit zwei Tagen abgängig, als John Watson in ihrer gemeinsamen Wohnung in der Baker Street von einer guten Freundin, Mrs. Whitney, besucht wird. Diese ist ob ihres Mannes besorgt, der zuletzt zunehmend dem Opium verfallen ist, und dementsprechend immer wieder ein entsprechendes Etablissement besucht. Bislang war er jedoch immer nur einige Stunden weg; mittlerweile fehlt von ihm jedoch bereits seit zwei Tagen jede Spur. Da sie selbst die Opiumhöhle nicht aufsuchen kann/will, um ihrem Mann die Schande zu ersparen, bittet sie John darum, dies für sie zu erledigen. Hilfsbereit und mitfühlend wie immer, lässt sich dieser nicht zwei Mal bitten. In der Tat trifft er Isa dort an, und geleitet ihn schließlich hinaus. Zugleich sieht er aber auch jemanden, den er dort nicht erwartet hätte: Einen verkleideten Sherlock Holmes. Wie sich herausstellt, fröhnt dieser nicht etwa nun ebenfalls dem Opium, sondern ist er Undercover unterwegs. Auch er wurde von einer besorgten Ehefrau darum gebeten, das Verschwinden ihres Mannes zu untersuchen. Im Falle von Neville St. Clair befürchtet Holmes allerdings, dass dieser dem zwielichtigen Betreiber der Opiumhöhle, Lascar, zu Opfer gefallen ist…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Granada/ITV Es ist schon wieder etwas länger her, seit ich alles Holmes-Geschichten gelesen habe, ich bin daher a) auf meine Erinnerungen und b) meine Reviews angewiesen. Aus letzterem geht hervor, dass ich "Der Mann mit der entstellten Lippe" (so der deutsche Titel der Kurzgeschichte) zu den schwächeren Einträgen in die Sammlung zählte, in erster Linie aufgrund der Auflösung. Ich erinnere mich aber halt leider nicht mehr gut genug daran, um beurteilen zu können, ob andere Kritikpunkte, die mir an der Episode ins Auge stachen, ebenfalls auf die Vorlage, oder vielmehr auf die Adaption von Alan Plater zurückzuführen sind. Dies betrifft nicht zuletzt den Aufbau der Episode, der auf mich einen sehr konstruierten Eindruck machte. So wird dort Dr. Watson von einer besorgten Ehefrau darum gebeten, nach ihrem Mann zu sehen, der in einer Opiumhöhle vermutet wird – wo er dann auf Holmes trifft, der sich verkleidet hat, um im Auftrag einer anderen Ehefrau das Verschwinden von wiederum ihrem Mann aufzuklären. Sorry, aber das war mir des Zufalls und der Parallelen entschieden zu viel.

Generell störte ich mich bei "Der Mann mit dem entstellten Mund" an der Erzählweise, die auf mich einen ziemlich zerfahrenen Eindruck machte, da die Story mehrmals durch Rückblenden und Erzählungen unterbrochen wird, zuerst von Holmes, dann von Mrs. St. Clair, dann wieder von Holmes, und so weiter. Darüber hinaus bekam Holmes hier irgendwie nicht wirklich viel zu tun, und dementsprechend auch kaum Gelegenheit für seine typischen Deduktionen. Was zugleich bedeutete, dass sich auch Jeremy Brett hier nicht so gut in Szene setzen konnte, wie in anderen Episoden. Und wie schon in der Vorlage war ich auch hier von der Auflösung doch ziemlich enttäuscht – zumal es mir auch sehr unglaubwürdig erschien, dass ein Bettler besser verdienen soll als ein Journalist. Völliger Reinfall war "Der Mann mit dem entstellten Mund" trotzdem keiner. So gefiel mir, dass der Anfang Watson gehört, und sich dementsprechend Edward Hardwicke hier in der Rolle mal so richtig auszeichnen konnte. Zumal er später in der Opiumhöhle den verkleideten Holmes, im Gegensatz zu vielen anderen Watsons, doch tatsächlich erkennen darf. Das Mysterium rund um den Verschwundenen St. Clair war grundsätzlich auch nicht uninteressant. Und auch wenn mich die Auflösung nicht wirklich überzeugte, aber die Idee, dass der glücklose Inspektor Bradstreet das vermeintliche Opfer als den vermeintlichen Täter verhaftet hat, hatte dann irgendwie doch einen gewissen Charme. Insgesamt war das für mich aber leider die bisher schwächste Folge der Serie.

Fazit: Episodenbild (c) Granada/ITV Zugegeben, nicht jeder muss (und wird) meine Meinung teilen, aber da ich schon die Vorlage zu den schwächeren "Holmes"-Kurzgeschichten zähle, frage ich mich halt doch, warum man (da man ja längst nicht alle adaptiere) just diese ausgewählt hat. Zumal es ihnen aus meiner Sicht (und meiner Erinnerung) auch nicht wirklich gelang, es besser zu machen. Ich fand es allein schon sehr unplausibel, dass Watson und Holmes von zwei unterschiedlichen Frauen auf der Suche nach ihren verschollenen Ehemännern in die gleiche Opiumhöhle geschickt werden, wo sie dann aufeinander treffen. Aufgrund der mehrmaligen Rückblenden fand ich zudem die Erzählweise ziemlich zerfahren. Und viel zu Kombinieren bekam Holmes diesmal auch nicht. Ja, Jeremy Brett und Edward Hardwicke sind super wie immer, und retten, was zu retten ist. Der schwache Fall, und insbesondere die enttäuschende Auflösung, bringen "Der Mann mit dem entstellten Mund" aber die erste unterdurchschnittliche Wertung der Serie ein.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Granada/ITV)







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