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Silo - 1x01: Freiheitstag Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Apple TV+

Originaltitel: Freedom Day
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 05. Mai 2023 (Apple TV+)
Drehbuch: Graham Yost
Regie: Morten Tyldum
Besetzung: Rashida Jones als Allison, David Oyelowo als Sheriff Holston Becker, Commonals Robert Sims, Tim Robbins als Bernard Holland, Rebecca Ferguson als Juliette Nichols, Will Patton als Deputy Sam Marnes, Geraldine James als Mayor Ruth Jahns, Sophie Thompson als Gloria Hildebrandt, Ferdinand Kingsley als George Wilkins, Shane McRae als Knox, Billy Postlethwaite als Hank, Chipo Chung als Sandy, Remmie Milner als Shirley Campbell, Matt Gomez Hidaka als Terry Cooper, Peter Gadiot als Mechanic, Olatunji Ayofe als Teddy, Georgia Goodman als Karen u.a.

Kurzinhalt: In einer postapokalyptischen Zukunft ist die Erdoberfläche unbewohnbar geworden. Was genau der Grund dafür ist, und wie es dazu kam, ist in den Jahrzehnten – oder gar Jahrhunderten? – dazwischen über die Generationen hinweg verloren gegangen. Die letzten Überlebenden der Menschheit haben sich in einen großen, mehrstöckigen unterirdischen Bunker zurückgezogen. Aufgrund der eingeschränkten Ressourcen ist das Leben dort streng reglementiert, insbesondere auch was den Nachwuchs betrifft. Umso mehr freuen sich Sheriff Holston Becker und seine Frau Allison darüber, als sie – nachdem sie es bereits zwei Mal vergeblich versucht haben – zum dritten und letzten Mal die Lizenz für ein Kind bekommen. Doch auch diesmal will es partout nicht klappen. Allison lernt in dieser Zeit den Computertechniker George kennen. Über ihn stößt sie auf ein sogenanntes Relikt – streng verbotene Artefakte aus der Zeit vor dem Silo. Darauf ist ein Video gespeichert, welches sie davon überzeugt, dass die Erdoberfläche nicht mehr die leblose, unbewohnbare Wüste ist, für die sie die Bewohner des Bunkers halten. Es zählt zu den Regeln des Silos, dass jeder, der den Wunsch äußert, dieses zu verlassen, nach draußen gebracht wird. Und so sagt sie – zur Erschütterung ihres Mannes – eben diesen entscheidenden Satz, um sich selbst ein Bild von der Welt außerhalb des Silos zu machen…


Review: Episodenbild (c) Apple TV+ Ich habe die erste Staffel von "Silo" bereits rund um die Erstveröffentlichung auf Apple TV+ gesehen, hatte aber ursprünglich nicht geplant, sie zu rezensieren (zumal mir damals auch die Zeit dafür gefehlt hätte). Angesichts der aktuellen "Ausstrahlung" der zweiten Staffel scheint mir jedoch die Gelegenheit günstig, dies nun nachzuholen – hat sie sich für mich doch im Zuge von Season eins zu einer der interessantesten und vielversprechendsten Genre-Serien der Gegenwart gemausert. Wobei das zugegebenermaßen eigentlich auch schon bei der Pilotfolge erkennbar gewesen wäre. Dieser gelingt es nämlich ausgezeichnet, die klassischen Aufgaben solcher Episoden zu erfüllen, nämlich die Figuren vorzustellen, das Setup zu etablieren, und im Idealfall auch gleich noch eine packende Geschichte an sich zu erzählen. Wobei sich die Serie was ersteres betrifft, einer ziemlich geschickten Irreführung bedient, vermittelt man uns dort doch den Eindruck, dass Sheriff Becker die Hauptfigur wäre – nur um uns dann wenn schon nicht am Ende dieser so spätestens zu Beginn der nächsten Folge (so viel darf ich wohl schon vorwegnehmen) den entsprechenden Teppich unter den Füßen wegzieht.

Doch der Reihe nach: Der Voice Over-Kommentar zu Beginn vermittelt uns gleich mal die wichtigsten Hintergrundinformationen. Die Welt ist, abseits des Silos, unbewohnbar geworden, wobei die genauen Hintergründe davon im Verlauf der Jahrzehnte (Jahrhunderte?) verloren gegangen sind. Das allein hätte ja bereits mein Interesse geweckt, der wohl effektivste Köder von "Freiheitstag" ist aber natürlich die Offenbarung, dass es sich bei der leblosen Wüste, die auf den Schirm der Gesellschaftsräume projiziert ist, um eine Illusion handelt. Eben dies sorgt dann auch für eine spannende und mitreißende Handlung, wobei uns bei dieser Pilotfolge in erster Linie Allison Becker als zentrale Identifikationsfigur dient. Parallel dazu erhalten wir zudem einen Einblick in das Leben in diesem Bunker. Dass dieses streng reguliert wird – und werden muss – liegt zwar auf der Hand, sehr früh wird uns allerdings bewusst, dass es dabei nicht immer fair und/oder mit rechten Dingen zugeht. So wird auch jenen, von denen eigentlich gar nicht erwünscht ist, dass sie Kinder zur Welt bringen, mit einem positiven Bescheid eben dies suggeriert, während man die Empfängnisverhütungskapsel nach wie vor in Allisons Körper belässt, und so eben dies verhindert. Das ist schon sehr fies. Generell vermittelt uns "Silo" von Beginn an den Eindruck nicht einfach nur eines restriktiven, sondern repressiven und korrupten Systems. Auch damit weckte die Serie sofort mein Interesse. Die Episode profitiert zudem enorm davon, dass es hier mit wenigen Szenen gelungen ist, mich rasch eine Bindung zu Allison und Holston aufbauen zu lassen, was notwendig war, um in weiterer Folge dann so richtig mit ihnen mitzufiebern. Und vor allem im Hinblick darauf, dass uns beide nicht allzu lang beehren, sticht es umso mehr hervor, dass man eben darauf geachtet hat (nicht zuletzt, weil die Irreführung nur so gelingen konnte).

Episodenbild (c) Apple TV+ In jedem Fall präsentierte "Freiheitstag" ein interessantes Setup, wobei die Episode für mich dann vor allem rund um Allisons Gang nach draußen so richtig aufdrehte. Kurz denkt man, sie würde tatsächlich in das vermeintlich grüne Paradies entfliehen, nur um zu sehen, wie auch sie – wie alle vor ihr – zusammenbricht. Doch war das auch real, oder nur eine weitere Illusion? Und wenn ersteres, wie kam es dazu? Eben das waren für mich die dominierenden Fragen am Ende von "Freiheitstag" – womit es ihr jedenfalls gelungen ist, mein Interesse am Rest der Staffel/Geschichte zu wecken. Es hilft auch, dass die Serie auch besetzungstechnisch mit Rashida Jones, David Oyelowo, Tim Robbins, Will Patton sowie natürlich nicht zuletzt Rebecca Ferguson (die sich in weiterer Folge zur Hauptdarstellerin mausern wird) einen hochkarätigen Eindruck macht. Und wie von aktuellen Streaming-Serien ohnehin nicht anders gewohnt, ist auch die Produktionsqualität über jeden Zweifel erhaben. Insgesamt ist "Freiheitstag" ein wirklich starker Auftakt, dem es auch bei meiner Zweitsichtung wieder gelungen ist, mich zu packen.

Fazit: Mit "Freiheitstag" legte die Apple-Serie "Silo", die auf der Trilogie von Hugh Howey basierte, anno 2003 einen überaus vielversprechenden Start hin. Von Beginn an zog mich das Setting in seinen Bann, und damals bei der Erstsichtung gelang es vor allem auch den zahlreichen, früh aufgeworfenen offenen Fragen sogleich, mein Interesse zu wecken. Darüber hinaus fieberte ich aber auch mit dem im Mittelpunkt stehenden Pärchen Allison und Holston Becker so richtig mit. Uns über diese beiden Bezugspersonen in die Story einsteigen zu lassen, empfand ich als regelrechten Geniestreit – umso mehr, als sich die Perspektive schon bald völlig verschieben wird. In jedem Fall war ich hier von Anfang an drin, was in erster Linie an der interessanten Geschichte und den spannenden Mysterien lag. Aber auch die schauspielerischen Leistungen, die Sets, sowie die Musik von Atli Örvarsson trugen wesentlich dazu bei. Und wenn sich Sheriff Holston am Ende dazu bereit macht, seiner Frau – zwei Jahre später – nach draußen zu folgen, wartet man schon mit Spannung auf die nächste Folge.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Apple TV+)








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