Originaltitel: The Heart of the Journey (2) Episodennummer: 5x22 Bewertung: Erstausstrahlung US: 13. Mai 2005 Erstausstrahlung D: 01. August 2007 Drehbuch: Robert Engels Regie: Jorge Montesi Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Steve Bacic als Telemachus Rhade,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Brandy Ledford als Doyle,
Emmanuelle Vaugier als Maura,
Alan Scarfe als Flavin,
Ty Olsson als Morehead,
Cobie Smulders als Rhade's Wife,
Jim Byrnes als Virgil Vox u.a.
Kurzinhalt:
Seamus Harper hat die Andromeda gerade in Richtung Erde verlassen, als diese explodiert. Wenn sie schon nicht die Erde retten konnten, so will die Andromeda-Crew nun aber immerhin das Überleben der restlichen Galaxis sicherstellen. Doch mit dem Geist des Abgrunds auf der einen, und Maura und ihr Sonnenkonzil auf der anderen Seite, stehen sie sich gleich zwei mächtigen Feinden gegenüber. Der Schlüssel zum Sieg liegt, wie sich schließlich herausstellt, in jenem System, welches sie mit Hilfe der Route der Zeitalter gerade erst hinter sich gelassen haben: Seefra, bzw. Dylans Heimatplaneten Tarn Vedra. Doch der Kampf gegen den Geist des Abgrunds, der sich mittlerweile auch mit den Nietzscheanern verbündet hat, sowie Maura wird der Andromeda-Crew – ein letztes Mal – alles abverlangen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Bevor wir zum Serienfinale an sich kommen, muss ich nochmal meine Verwunderung im Hinblick auf die Parallelen zwischen "Mission Erde" und "Andromeda" kund tun. Beide basieren auf einem – erst nach seinem Tod umgesetzten – Konzept von Gene Roddenberry, brachten es auf fünf Staffeln á 22 Episoden (und damit genau 110 Folgen), und vollzogen in ihrer letzten Staffel eine ziemlich drastische Änderung des Grundkonzepts; dort wurden die Taelons als Haupt-Bedrohung durch die Atavi ersetzt, hier wiederum verlagerte man das Geschehen ins Seefra-System. In beiden Fällen hatte ich den Eindruck, dass es nicht zuletzt darum ging, die fünfte Staffel kostengünstiger produzieren zu können. Im Falle von "Andromeda" bedeutete dies aber immerhin, dass nun für das Finale noch ein bisschen Geld übrig war, um endlich wieder halbwegs ein Spektakel zu bieten. Zwar gab es im Verlauf der Serie auch schon imposantere Weltraumschlachten, dennoch konnten sich die entsprechenden Einlagen hier definitiv sehen lassen. Und auch die Aufnahmen rund um Trance' Sonne, den Abgrund, sowie die Route der Zeitalter waren nett anzusehen.
Was ich "Das Herz der Reise – Teil 2" ebenfalls zugutehalten muss, ist, dass hier einiges los und das Erzähltempo dementsprechend hoch war. Überrascht war ich auch, dass sie das mit der Zerstörung der Erde tatsächlich durchgezogen haben (wenn es mich auch insofern nicht kratzte, als wir innerhalb der Serie aufgrund eines einzelnen kurzen Besuchs zu dieser nicht wirklich eine Bindung aufgebaut haben; man erwartet hier wohl, dass allein die Tatsache, dass sie unser Heimatplanet ist, für eine schockierende Wirkung ausreichend wäre. Zumindest in meinem Fall hat das nicht funktioniert). Und zugegebenermaßen war die Episode besser, als ich das im Hinblick darauf, dass das Drehbuch von Bob Engels geschrieben wurde (mit dessen Schreibe ich bislang selten etwas anfangen konnte, und der für einige der schlimmsten Folgen der Serie verantwortlich war), erwartet hätte. Allerdings, und damit schlagen wir auch gleich die Brücke zu den Kritikpunkten: Im direkten Vergleich zum Finale von "Mission Erde" war hier nicht einfach nur viel, sondern zu viel los. Gerade auch im Hinblick darauf, dass man fast die komplette Staffel aufs uninteressante Setting im Seefra-System verschwendet hat, ist das höchst kritisch zu sehen, weil man hätte dieses nur ein bis zwei Folgen früher verlassen müssen, und dann mehr Zeit gehabt, um die Handlungsstränge auf vernünftige Art und Weise abzuschließen. Den großen Vogel der Galaxis schoss aber die letzte Szene ab. Anstatt uns die Gelegenheit zu geben, uns von allen nacheinander nochmal zu verabschieden, gehen sie einfach so nonchalant von der Brücke, und der letzte Moment gehört einzig und allein Kevin Sorbo; so als wäre das tatsächlich – wie ich stellenweise ja im Verlauf der Serie schon den Eindruck hatte – die Dylan Hunt-Show, und nicht das ja eigentlich von seinem Ensemble lebende "Andromeda". Das schoss dann für mich endgültig den großen Vogel der Galaxis ab – und machte "Das Herz der Reise – Teil 2", so solide sie als normale Folge (oder von mir aus auch Staffelfinale) gewesen wäre, zu einem höchst unwürdigen Abschluss.
Fazit:
Als einfach nur eine weitere Folge, oder zumindest "nur" Staffelfinale, wäre "Das Herz der Reise – Teil 2" eigentlich soweit ja ganz ok gewesen. Sie war durchaus kurzweilig, bot – nachdem man über die Staffel hinweg doch eher die Sparhosen anhatte – einiges an gewohnt gut animiertem CGI-Spektakel, und ein paar nette (Action-)Momente. Andererseits wirkt das Ganze doch ziemlich überhastet, und schien man sich mir mit den gleich zwei Bösewichten, die es hier auszuschalten gilt, doch ein bisschen überhoben zu haben. So hinterlässt just der "big bad" der gesamten Serie, der Geist des Abyss, hier zugunsten von Maura (auch wenn diese natürlich, wie sich am Ende herausstellt, auch von diesem besessen ist), kaum Eindruck. Aber auch aufs Magog-Weltschiff schien man mir völlig vergessen zu haben. Am Schlimmsten war dann allerdings das Ende. Keine Ahnung, ob ihnen hier einfach die Laufzeit fehlte, oder es eine bewusste Entscheidung war, sich völlig auf Dylan zu konzentrieren, und den Rest der Besatzung völlig auszusparen, aber als Finale dieser fünf Staffeln und einhundertzehn Episoden umfassenden Reise fand ich Dylans Abgang von der Brücke höchst unwürdig.