Originaltitel: Twice Born Episodennummer: 1x04 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 08. Dezember 2024 (HBO) Erstausstrahlung D: 09. Dezember 2024 (Sky) Drehbuch: Kevin Lau & Suzanne Wrubel Regie: Richard J. Lewis Besetzung:
Emily Watson als Valya Harkonnen,
Olivia Williams als Tula Harkonnen,
Travis Fimmel als Desmond Hart,
Jodhi May als Empress Natalya,
Sarah-Sofie Boussnina als Princess Ynez Corrino,
Chloe Lea als Sister Lila,
Chris Mason als Keiran Atreides,
Shalom Brune-Franklin als Mikaela,
Mark Strong als Emperor Javicco Corrino,
Jade Anouka als Sister Theodosia,
Edward Davis als Harrow Harkonnen,
Josh Heuston als Constantine Corrino,
Faoileann Cunningham als Sister Jen,
Aoife Hinds als Sister Emeline,
Mark Addy als Evgeny Harkonnen,
Barbara Marten als Sister Avila,
Sam Spruell als Horace,
Earl Cave als Griffin Harkonnen u.a.
Kurzinhalt:
Auf Walach IX haben alle Adeptinnen der Schwesternschaft den gleichen beunruhigen (Alp-)Traum. Eine von ihnen ist danach wie ferngesteuert, und sogar kurz davor, sich das Leben zu nehmen. Als Tula davon erfährt, lässt sie die Schülerinnen in Trance versetzen, in der Hoffnung, so den Ursprung und die Bedeutung des Traums ergründen zu können. Währenddessen verfolgt Mutter Oberin Valya einen Plan, um wieder die Gunst von Imperator Javicco Corrino zu gewinnen. Der erste Schritt dazu erfordert von ihr insofern ein großes Opfer, als sie dieser zu ihrer Familie zurückführt – bietet sie sich doch den Harkonnens als Truthsayerin an. Daraufhin beeinflusst sie ihren Neffen Harrow, einen Antrag auf Untersuchung des Mordes an Pruwet Richese einzubringen. Dabei geht es ihr in erster Linie darum, im Raum zu sein, wenn die Rebellen ihren Anschlag auf Imperator Corrino durchführen, um sein Leben retten zu können. Doch neuerlich wird ihr Plan von Desmond Hart durchkreuzt…
Review:
Alles rund um den Alptraum den die Adeptinnen der Schwesternschaft durchleben fand ich höchst faszinierend. Die Stimmung, welche man in den ersten paar Minuten einfängt, die Einstellung der Schwester die kurz davor ist sich das Leben zu nehmen, die Trance und die dabei von ihnen gezeichneten Bilder, die alle zuerst im Maul von Shai-Hulud und schließlich dann zwei blauen Augen münden… das war schon sehr interessant. Zwar bin ich insofern noch ein kleines bisschen skeptisch, als jedes Mysterium in meinen Augen ja nur so gut ist wie seine Auflösung; es wird sich somit erst zeigen müssen, ob mich die Auflösung (so wir sie in dieser Staffel denn überhaupt bekommen) überzeugen wird. Aber das Setup zog mich definitiv mal in seinen Bann. Auch die Szene mit Tula und Lila am Ende hatte es mir angetan. Ist diese wirklich sie selbst, oder vielmehr die erste Abscheulichkeit? Und auch der Spruch darüber, dass Angst das letzte ist, was sie verbreiten sollten, war faszinierend – da ich darin den Ursprung des Mantras der Schwesternschaft sah.
Auch in der Storyline auf Sala Secundus fand ich das Ende dann ganz besonders interessant – weniger wegen Valyas Ermordung von Evgeny (der sich von ihr, im Gegensatz zum naiven Harrow, nicht so leicht manipulieren ließ), als vielmehr, weil wir dort unseren ersten Blick auf einen Facedancer erhaschen. Die entsprechende Fähigkeit bzw. Verwandlung fand ich sehr gut umgesetzt. Davor hatte es mir in erster Linie die Art und Weise angetan, wie Valya ihren Neffen manipulierte. Uns als Publikum ist, so denke ich, von Anfang an klar, dass ihr das Schicksal ihrer Familie völlig egal ist (dies ist übrigens ein spannender Kontrast zu den Rückblenden aus "Die Schwesternschaft über alles"), und es ihr nur darum geht, den Status von sich und der Schwesternschaft zu verbessern. Harrow ist eben dafür nur eine Schachfigur, und wie sie ihren "Bauern" hier in Stellung bringt, nicht nur mit ihrem Einfluss direkt bei ihm, sondern auch durch die Truthsayerinnen bei den anderen Häusern, war schon interessant zu sehen. Grundsätzlich gefiel mir ja auch, wie sie dann bei der Audienz vor Javicco Corrino neuerlich einen Rückschlag einstecken muss – womit sie ja auch nicht alleine ist. Nicht nur kommt der von den Rebellen geplante Anschlag erst gar nicht zustande, auch wie sich Prinzessin Ynez hier öffentlich gegen ihren Vater stellt wird nicht belohnt. Denn neuerlich ist Desmond Hart allen anderen einen Schritt voraus, und geht im Hinblick auf die Ermordung von Pruwet Richese in die Offensive, und nennt diese eine Exekution, da er gegen das höchste Gesetzt verstoßen hat, welches Maschinenintelligenzen jedweder Form verbietet. Die nachfolgende öffentliche Hinrichtung der gefangenen Rebellen war dann ebenfalls brutal – und soll wohl alle Kritikerinnen von Javicco Corrino aus Angst verstummen lassen. Insgesamt war jedenfalls auch dieser Handlungsstrang keinesfalls schlecht; alles auf Walach IX hatte mich aber doch noch die Spur mehr mitgerissen.
Fazit:
Mit "Zweimal geboren" ging die Story von "Dune: Prophecy" durchaus wieder interessant weiter. Besonders faszinierend fand ich dabei alles rund um den von den Adeptinnen geteilten Alptraum (ob dieser wohl von Lila kam?). Vorerst bleibe ich diesbezüglich aber insofern noch ein kleines bisschen skeptisch, als jedes Mysterium ja nur so gut ist wie die Auflösung, und ich mir noch nicht sicher bin, ob diese in der Staffel (und eine zweite ist ja aktuell noch nicht bestätigt) noch kommen wird, und falls ja, inwiefern es dieser gelingen wird, mich zu überzeugen. Alles rund um die Spice-Trance und die Bilder, sowie das Ende mit Lila, fand ich aber klasse. Auch auf Sala Secundus hatte es mir die letzte Szene, mit unserem ersten Blick auf einen Facedancer, ganz besonders angetan. Aber auch, wie (leicht) Valya hier ihren Neffen manipuliert, und ihr früheres Haus für ihre eigenen Zwecke – und jene der Schwesternschaft – ausnutzt, war interessant zu sehen. Dass ihre Pläne neuerlich von Desmond Hart durchkreuzt wurden, verfehlte bei mir jedoch die vermeintlich angestrebte Schockwirkung.