Originaltitel: Way, Way Out Past the Barrier Episodennummer: 1x02 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 02. Dezember 2024 Drehbuch: Christopher Ford & Jon Watts Regie: David Lowery Besetzung:
Ravi Cabot-Conyers als Wim,
Ryan Kiera Armstrong als Fern,
Kyriana Kratter als KB,
Robert Timothy Smith als Neel,
Jude Law als Jod,
Nick Frost als SM-33,
Paloma Garcia-Lee als Melna,
Dominic Burgess als Beef,
Alan Resnick als Tuut Orial,
Anthony Atamanuik als Fry Cook,
John Gemberling als Greasy Creature,
Marti Matulis als Vane,
Jaleel White als Gunter,
Fred Tatasciore als Brutus,
Dale Soules als Chaelt u.a.
Kurzinhalt:
Das mysteriöse Artefakt, welches von den vier Jugendlichen auf dem abgelegenen Planeten At Attin gefunden und untersucht wurde, stellte sich als Raumschiff heraus. Nachdem Wim einen Knopf gedrückt hat, aktivierte sich der Autopilot, der dieses zuerst in den Orbit steuerte, und daraufhin den Hyperantrieb startete. Nun finden sich Wim, Neel, Fern und KB jenseits jener Barriere wieder, welchen ihren Planeten vom Rest des Universums abschottet. Nachdem es ihnen mit Hilfe einer List gelungen ist, den Droiden des Raumschiffs auf ihre Seite zu bringen, fliegt dieser das Schiff zu einem Raumhafen, der von Piraten angesteuert wird. Dort gehen die Vier von Bord, in der Hoffnung, dass ihnen jemand sagen kann, wie sie wieder nach Hause gelangen können…
Review:
Mit "Weit hinter der Barriere" startet nun auch schon das im Titel der letzten Folge angekündigte Abenteuer. Das sehe ich insofern ein bisschen zwiespältig, als man durchaus argumentieren kann, dass die früher üblichen klassischen Pilotfilme insofern schon auch etwas für sich hatten, als darin neben dem Setup und der "Welt" (so sie Serie nicht ohnehin in unserer – damaligen – Gegenwart angesiedelt war) zumeist auch gleich die Figuren vorgestellt wurden. In der modernen Serienlandschaft wird eben dies hingegen zumeist nach hinten verschoben, und in die Serie an sich verlagert – was allerdings wiederum den Nachteil hat, dass es ein bisschen dauert, bis wir zu ihnen einen Bezug aufbauen. Nachdem also "Das kann ein richtiges Abenteuer werden" recht stark auf Wim konzentriert war, rückt hier Fern zumindest ein bisschen mehr in den Fokus; vor allem dank jener Aktion, wo sie behauptet, den alten Captain des Schiffes umgebracht zu haben, um sich so die Loyalität des Droiden an Bord zu sichern. Insgesamt hatte ich aber leider nach diesen zweiten dreißig Minuten nicht den Eindruck, die Figuren wesentlich besser kennengelernt zu haben. Ich hoffe doch, dass die Serie eben diesen wichtigen Punkt nicht vernachlässigen wird.
Sieht man von dieser Kritik ab, machte aber auch "Weit hinter der Barriere" durchaus wieder Laune, wobei ich sie insgesamt doch eine Spur schwächer als die Premiere einstufen würde. Die lebte nicht zuletzt vom Charme eines klassischen 80er-Jahre-Jugendfilm-Settings in einer amerikanischen Vorstadt, nur halt eben in die weit, weit entfernte Galaxis verlagert. Das fehlte hier. Dafür erhalten wir allerdings mit der Piraten-Basis einen Einblick in ein bislang noch nicht erforschtes Fleckchen der "Star Wars"-Galaxis, das hatte definitiv auch seinen Reiz. Umso mehr, als sich die vier Teenager hier in einer für sie völlig ungewohnten Umgebung finden, was dem Ganzen auch einen gewissen "fish out of water"-Charakter gab. Nachdem sie dann schließlich in die Brigg geworfen werden, macht uns auch der größte Star der Serie, Jude Law, seine Aufwartung. Die vermeintliche Einlage mit der Macht vermittelt den Eindruck, er wäre ein Jedi, was natürlich insbesondere Wim und Neel in Erstaunen versetzt. Ich habe hingegen eine ganz andere Vermutung, um wen es sich handeln könnte (hoffe allerdings, dass seine wahre Identität nicht ganz so offensichtlich ist, wie es hier auf mich den Anschein hatte). In jedem Fall ist absehbar, dass sich die Kinder und er zusammentun werden, um aus dem Gefängnis – und in weiterer Folge auch der Piratenbasis – zu entkommen. Ein bisschen skeptisch bin ich momentan allerdings, was die Umsetzung als Miniserie und die acht-Episoden-Staffel betrifft. Auf den ersten Blick habe ich nämlich auch hier wieder mal den dringenden Verdacht, dass der Geschichte mit einem (Streaming-)Film besser gedient gewesen wäre (auch wenn man die Rückkehr nach At Attin mit diversen Besuchen von Planeten in der weit, weit entfernten Galaxis zweifellos theoretisch bis zum Sankt Nimmerleinstag hinausschieben könnte; ist halt nur die Frage wie sinnvoll und inhaltlich interessant das dann ist). Weil für acht Episoden scheint mir das Ziel, "nur" wieder nach Hause gelangen zu wollen, ein bisschen dürftig. Aber mal schauen, was sie sich für diese Reise haben einfallen lassen.
Fazit:
Den Auftakt fand ich aufgrund der Parallelen zu unserer Welt noch die Spur gelungener (und vor allem auch charmanter), dennoch bot auch "Weit hinter der Barriere" ganz gute Unterhaltung. Ein bisschen hat man mir allerdings in diesen ersten beiden (zeitgleich veröffentlichten) Pilotfolgen die Figuren vernachlässigt (abseits von Wim); hier wird der Rest der Serie hoffentlich rasch nachbessern, damit wir eine echte Bindung zu ihnen aufbauen. Zudem schien mir die wahre Identität der von Jude Law gespielten Figur angesichts des Prologs von "Das kann ein richtiges Abenteuer werden" etwas gar offensichtlich zu sein. Und das Mysterium rund um At Attin, der aus noch unbekannten Gründen vom Rest der weit, weit entfernten Galaxis abgeschottet wird, spricht mich auch nicht so recht an. Am coolsten fand ich, wie es Fern gelingt, sich die Loyalität des Droiden zu sichern. Und die Piratenbasis war grundsätzlich auch nett umgesetzt. Angesichts der Natur als Miniserie hoffe ich allerdings, dass man sich für den Rest von "Skeleton Crew" etwas mehr einfallen lässt, als nur, dass Wim & Co. wieder nach Hause gelangen wollen.