Sherlock Holmes muss sterben |
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Mäßiger TV-Film mit Woodward & Hillerman
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 20 Dezember 2024
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Originaltitel: |
Hands of a Murderer |
Produktionsland/jahr: |
USA/UK 1990 |
Bewertung: |
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Studio/Verleih: |
Green Pond Productions/CBS |
Regie: |
Stuart Orme |
Produzenten: |
Geoffrey W. Lowe, Robert E. Fuisz & William F. Storke |
Drehbuch: |
Charles Edward Pogue |
Filmmusik: |
Colin Towns |
Kamera: |
Ken Westbury |
Schnitt: |
Keith Palmer |
Genre: |
Krimi/Thriller |
Starttermin Deutschland: |
Nicht bekannt |
TV-Ausstrahlung USA: |
16. Mai 1990 |
Laufzeit: |
90 Minuten |
Altersfreigabe: |
FSK ab 12 |
Trailer: |
YouTube |
Kaufen: |
DVD |
Mit: Edward Woodward, John Hillerman, Anthony Andrews, Kim Thomson, Peter jeffrey, Warren Clarke, Terence Lodge, Christopher Fairbank u.a.
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Kurzinhalt:
Sherlock Holmes ist es gelungen, Professor Moriarty zu überführen. Im Prozess wird er zum Tod durch Erhängen verurteilt. Doch auf dem Weg zum Galgen gelingt ihm mit Hilfe seiner Komplizin Sophie DeVere die Flucht. Holmes ist ob dieser Entwicklung erschüttert – so sehr, dass er zuerst sogar ablehnt, seinem Bruder Mycroft dabei zu helfen, ein streng geheimes gestohlenes Dokument wieder zu beschaffen. Er will seine ganze Energie darauf verwenden, Moriarty ein weiteres Mal zu stellen. Dann jedoch erkennt er in dem Fall rund um das gestohlene Dokument die Handschrift seiner Nemesis. Als kurz darauf sein Bruder Mycroft entführt wird – da es Moriarty offensichtlich nicht gelungen ist, das verschlüsselte Dokument zu entziffern – setzt er alles daran, den Napoleon des Verbrechens ein weiteres Mal zur Strecke zu bringen…
Review:
"Sherlock Holmes muss sterben" steht insofern lose mit den Ian Richardson-Filmen zusammen, als von denen damals vom Produzenten Otto Plaschkes ja eigentlich sechs TV-Filme geplant waren, jedoch nur zwei davon umgesetzt wurden. "Sherlock Holmes muss sterben" basiert nun auf einer damals nicht umgesetzten Idee für den dritten Film der Reihe. Trotz dieser Verbindung setzt man hier allerdings auf eine völlig neue Besetzung – und auch wenn mir Edward Woodward in der Rolle durchaus ebenfalls gefallen konnte, aber an Ian Richardson (der sich ja mit seinen beiden Auftritten zu einem meiner absoluten Holmes-Favoriten – nur hinter Jeremy Brett und Basil Rathbone – mausern konnte) kommt er leider nicht heran. Auch John Hillerman – den meisten wohl in erster Linie als Higgins aus der 80er-Jahre-Kultserie "Magnum" bekannt – ist zwar ein solider, aber nicht überragender Watson. Vor allem aber tat ich mir mit Anthony Andrews als Moriarty schwer, nicht zuletzt, als er mir für die Rolle von Holmes' Nemesis doch deutlich zu jung erschien. Aber auch davon abgesehen konnte ich mit seiner Performance (im Gegensatz zu Kim Thomson als seine Komplizin Sophie DeVere) nicht viel anfangen (wenn er auch immerhin keine solche Katastrophe ist wie Andrew Scott in "Sherlock").
Den beiden Quasi-Vorgängern merkte man die TV-Herkunft zwar da und dort auch an, insgesamt war ich von der Produktionsqualität dort aber durchaus angetan. Im Hinblick auf "Sherlock Holmes muss sterben" kann ich das leider nicht mehr behaupten. Von Anfang bis Ende macht dieser TV-Film einen höchst billigen Eindruck. Die Inszenierung durch Stuart Orme lässt es zudem an jeglichem Flair vermissen. Und generell ist der Look ausgesprochen fad. All das wirkt aber noch längst nicht so schwer, wie mein größter Kritikpunkt an "Sherlock Holmes muss sterben", und das ist die Handlung. Das Drehbuch stammte hier, wie schon bei den beiden Richardson-Filmen, von Charles Edward Pogue. Allerdings hatte er diesmal im Gegensatz zu "Der Hund von Baskerville" und "Das Zeichen der Vier" keine direkte Vorlage mehr, auf die er zurückgreifen konnte. Vielmehr handelt es sich bei ihm um eine Ansammlung verschiedenster Versatzstück aus diversen Holmes-Geschichten aber auch Filmen. Das Grundgerüst der Story nimmt sich Anleihen an den beiden Rathbone-Filmen "Die Geheimwaffe" (Moriarty und das verschlüsselte Dokument) und "Die Frau in Grün" (die mit Moriarty zusammenarbeitende Hypnotiseurin). Einzelne Momente und/oder Dialogzeilen sind zudem verschiedenen Geschichten entnommen, wie z.B. wenn Mycroft und Sherlock Deduktionen rund um die Passanten auf der Straße anstellen ("Der griechische Dolmetscher"). Ein stimmiges Ganzes ergibt sich aus diesem Stückwerk nur leider nicht, und generell fand ich den Fall bedauerlicherweise nur leidlich interessant. Schwerer als das wiegt allerdings der Spannungsaufbau – der praktisch nicht vorhanden ist. Umso negativer machen sich dann Szenen wie der Sturz der Kutsche bemerkbar, der derart überdramatisiert in Szene gesetzt war, dass ich fast schon damit gerechnet hatte, dass die jetzt dann gleich explodiert. Einzig der Showdown in Moriartys Versteck ist dann halbwegs gelungen. Trotzdem ist es schade, dass man insbesondere aus der nicht uninteressanten Grundidee rund um Mycrofts Entführung – und wie Sherlock dies unter Druck setzt – nicht mehr herausholen konnte.
Fazit:
Wenn "Sherlock Holmes muss sterben" beispielhaft dafür ist, was uns in den weiteren vier Filmen nach den 80er-Jahre-Produktionen "Der Hund von Baskerville" und "Das Zeichen der Vier" mit Ian Richardson in der Hauptrolle erwartet hätte, dann ist es wohl doch besser, dass Otto Plaschkes Pläne damals keine weiteren Früchte trugen. Ohne direkte Vorlage tat sich Drehbuchautor Charles Edward Pogue nämlich – im Gegensatz zu den beiden Vorgängern – sichtlich schwer, ein interessantes, packendes und würdiges Holmes-Abenteuer auf die TV-Schirme zu zaubern. Wobei ich ihm nicht die alleinige Schuld an diesem Nahezu-Debakel geben will, weil auch die schwache, uninspirierte und stillose Inszenierung von Stuart Orme sowie die Besetzung – und hier insbesondere ein viel zu junger und generell mit der Rolle überfordert wirkender Anthony Andrews als Professor Moriarty (der Rest ist soweit ok, ohne sonderlich positiv hervorzustechen) – tun dem Film keinen Gefallen. Es bleiben einzelne semi-gute Momente und interessante Ansätze, die jedoch nicht ausreichen, um ihn – abseits von absoluten Holmes-Komplettisten (die ihn aber wohl ohnehin schon kennen dürften) – empfehlenswert zu machen.
Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1990 Green Pond Productions)
Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2024
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