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Sherlock Holmes und das Halsband des Todes Drucken E-Mail
Christopher Lee in einer deutschen Produktion Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 13 Dezember 2024
 
Advent-SPECiAL

 
Sherlock Holmes und das Halsband des Todes
Originaltitel: Sherlock Holmes und das Halsband des Todes
Produktionsland/jahr: BRD/F/I
Bewertung:
Studio/Verleih: CCC Filmkunst GmbH/Constantin Film
Regie: Terence Fisher
Produzenten: Artur Brauner & Wolf Brauner
Drehbuch: Curt Siodmak
Filmmusik: Martin Slavin
Kamera: Richard Angst
Schnitt: Ira Oberberg
Genre: Krimi
Kinostart BRD: 30. November 1962
Kinostart UK: März 1968
Laufzeit: 84 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Christopher Lee, Thorley Walters, Hans Söhnker, Senta Berger, Wolfgang Lukschy, Hans Nielsen, Ivan Desny u.a.


Kurzinhalt: Der Archäologe Professor Moriarty entdeckt zusammen mit seinem Expeditionskollegen Peter Blackburn während Ausgrabungen in Ägypten ein Halsband, von dem man glaubt, dass es einst Kleopatra gehörte. Kurz darauf ist das Halsband verschwunden. Moriarty verdächtigt seinen Partner, es gestohlen zu haben. Sherlock Holmes wird auf den Fall aufmerksam, und fürchtet um das Leben von Peter Blackburn – ist er doch davon überzeugt, dass es sich bei Moriarty um einen skrupellosen Kriminellen handelt, auch wenn die Öffentlichkeit dies anders sieht. Tatsächlich soll Moriarty in Kürze geadelt werden. Holmes und sein Gefährte Dr. Watson reisen indes zu jener Kleinstadt, die sich in der Nähe von Blackburns Anwesen befindet. Kurz nachdem sie im Gasthaus eingetroffen sind erreicht sie die Nachricht, dass es dort zu einem Mord kam. Kurz atmen sie auf, als sich herausstellt, dass nicht etwa Peter der Ermordete ist, sondern ein Einbrecher. Es dauert jedoch nicht lange, bis auch Blackburn stirbt, und das Halsband gestohlen wird. Nun setzt Sherlock Holmes alles daran, um Professor Moriarty des Diebstahls und Mordes zu überführen…

Review: Szenenbild. Anfang der 60er machte sich der deutsche Filmproduzent Artur Brauner daran, einen deutschen Sherlock Holmes-Film zu drehen, und damit in die Fußstapfen von Karel Lamac und Anny Ondra zu treten, die anno 1937 eine der frühsten Verfilmungen von "Der Hund von Baskerville" veröffentlicht hatten. Und zumindest auf dem Papier nach schien Brauner alles daran zu setzen, um einen Erfolg des Films garantieren zu können. So besetzte er die Hauptrolle mit dem Weltstar Christopher Lee, der sich damals aufgrund seiner Darstellungen als Graf Dracula auch in Westdeutschland großer Popularität erfreute, und der in der Hammer-Verfilmung von Baskerville auch bereits Holmes-Luft geschnuppert hatte (wenn auch "nur" in der Rolle als Sir Henry). Das Drehbuch wurde in die Hände von Curt Siodmak gedreht, der für zahlreiche Universal-Monsterfilme (u.a. "Der Wolfsmensch") verantwortlich zeichnete. Und für die Regie wurde Terence Fisher gewonnen, der mit Christopher Lee sowohl bei den "Dracula"-Filmen als auch "Der Hund von Baskerville" gearbeitet hatte.

Gedreht wurde zeitgleich in Deutsch und Englisch. Sprich: Die Darsteller sprechen je nach Herkunft in der gleichen Szene entweder deutsch oder englisch, und wurden dann für die jeweilige Sprachfassung synchronisiert. Diese Mischung ist schon ein bisschen eigen, und man könnte jetzt vermuten, dass es dem Zusammenspiel bei den Dreharbeiten nicht zuträglich war, und somit für den mäßigen Eindruck des Endprodukts zumindest mitverantwortlich wäre. Andererseits war dies auch bei italienischen Produktionen gang und gäbe, und dort hat es meinem Empfinden eigentlich auch nie geschadet. Was die Frage aufwirft: Woran lag es dann? Ich fürchte, das ist an "Sherlock Holmes und das Halsband des Todes" letztendlich das größte Mysterium, welches selbst Holmes vor eine unlösbare Aufgabe gestellt hätte. Der Hauptschuldige dürfte aber wohl tatsächlich – trotz Siedmaks Hollywood-Erfahrung – das Drehbuch sein. Weil sie Story ist einfach hanebüchen, und an Banalität kaum zu überbieten. Die wenigen guten Momente – hier sticht insbesondere das Gespräch von Holmes und Moriarty auf der Bank hervor – sind an das Werk von Sir Arthur Conan Doyle angelehnt; der Rest kann jedoch leider überhaupt nicht überzeugen. Es hilft auch nicht, dass die Verwendung von Moriarty sehr einfallslos und geradezu verzweifelt wirkt; zumal der Plot hier seinem Ruf als kriminelles Genie auch nie gerecht wird. Wie es Hans Söhnker in der Rolle generell an Bedrohlichkeit vermissen lässt. Holmes bekommt auch viel zu wenig Gelegenheit für seine berühmten Deduktionen; am Ende kann man nicht wirklich nachvollziehen, was ihn zu diesem großen Meisterdetektiv machen soll. Produktionstechnisch zeigt sich ebenfalls ein durchwachsenes Bild, manches wirkt solide, anderes – insbesondere das titelspendende Halsband – kommt doch eher billig rüber. Die Musik von Martin Slavin ist zwar überwiegend zweckmäßig, wirkt zwischendurch aber auch immer wieder mal eher unpassend. Vor allem aber lässt es "Sherlock Holmes und das Halsband des Todes" von Anfang bis Ende an Spannung vermissen. Daran können weder die bemühte Inszenierung von Terence Fisher noch die solide Leistung von Christopher Lee (und dem Großteil der Besetzung) etwas ändern.

Fazit: Szenenbild. Man sollte meinen, dass mit Terence Fisher als Regisseur, Curt Siodmak als Drehbuchautor und Christopher Lee als Hauptdarsteller eigentlich beste Voraussetzungen für einen tollen (deutschen) Sherlock Holmes-Film gegeben sein sollten. Stattdessen erwies sich "Sherlock Holmes und das Halsband des Todes" aber leider als ziemlicher Reinfall. Das Hauptproblem war in meinen Augen – leider, trotz seiner Hollywood-Erfahrung – das Drehbuch. Der Fall ist einfach nur belanglos, und zu keinem Zeitpunkt des außerordentlichen Talents von Sherlock Holmes würdig. Das gleiche kann und muss übrigens auch für Moriartys Plan gesagt werden, der nicht wirklich zu seinem Status als kriminelles Meisterhirn passt. Als Fan der Figur bzw. Erzählungen vermisst man auch größtenteils Sherlocks typische Deduktionen. Produktionstechnisch zeigt "Halsband des Todes" leider ebenfalls ein eher durchwachsenes Bild. Vor allem aber lässt es der Film gänzlich an Spannung vermissen. Es gibt einzelne gute Momente – wie das Gespräch von Holmes und Moriarty auf der Parkbank – die das Potential des Films erkennen lassen. Gerade auch im Hinblick auf das hier versammelte Talent ist das Endergebnis allerdings eine ordentliche Enttäuschung, die höchstens (wenn überhaupt) absoluten Holmes-Komplettisten und/oder Liebhabern des deutschen Films empfohlen werden kann.

Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1962 Constantin Film)


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