HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Filme von A-Z arrow Das Geheimnis des verborgenen Tempels
Das Geheimnis des verborgenen Tempels Drucken E-Mail
Der erste Fall des Sherlock Holmes Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 12 Dezember 2024
 
Advent-SPECiAL

 
Das Geheimnis des verborgenen Tempels
Originaltitel: Young Sherlock Holmes
Produktionsland/jahr: USA 1985
Bewertung:
Studio/Verleih: Amblin Entertainment/Paramount Pictures
Regie: Barry Levinson
Produzenten: U.a. Mark Johnson & Harry Benn
Drehbuch: Chris Columbus
Filmmusik: Bruce Broughton
Kamera: Stephen Goldblatt
Schnitt: Stu Linder
Genre: Abenteuer
Kinostart BRD: 15. Mai 1986
Kinostart USA: 04. Dezember 1985
Laufzeit: 109 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Nicholas Rowe, Alan Cox, Sophie Ward, Anthony Higgins, Susan Fleetwood, Freddie Jones, Nigel Stock, Roger Ashton-Griffiths, Earl Rhodes u.a.


Kurzinhalt: Nachdem seine Schule geschlossen wurde, wird der junge John Watson von seinen Eltern an der Brompton Academy in London eingeschrieben. Direkt nach einer Ankunft dort macht er die Bekanntschaft von Sherlock Holmes, der das Bett direkt neben ihm bezogen hat. Dieser erweist sich als äußerst heller Kopf, der Rätsel und Mysterien liebt, und es sich in den Kopf gesetzt hat, eines Tages der berühmteste Detektiv der Welt zu werden. Die aktuellen Ereignisse in London geben ihm dann auch gleich die Gelegenheit, seine Fähigkeiten auf die Probe zu stellen – wird die statt doch von einer rätselhaften Serie an vermeintlichen Selbstmorden erschüttert. Holmes ist davon überzeugt, dass es sich vielmehr um Morde handelt; umso mehr, als das jüngste Opfer der Serie der Vater seiner Freundin Elizabeth Hardy ist. Nahe des Tatorts wird ein Pfeil gefunden. Als Holmes ihn untersucht, stellt sich heraus, dass dieser ein Gift enthält, welches Halluzinationen auslöst. Zusammen mit John und Elizabeth macht sich Sherlock daran, das Geheimnis des verborgenen Tempels zu lüften…

Review: Szenenbild. Zugegeben, englische Titel waren Mitte der 80er bei uns noch nicht wirklich angesagt; dass hierzulande aus "Young Sherlock Holmes" aber "Das Geheimnis des verborgenen Tempels" wurde und damit zugleich jedweder Bezug zur Hauptfigur verlorenging, irritiert dann aber doch. Holmes-Puristen wiederum dürften sich wohl daran stören, dass sich Sherlock und John ja eigentlich erst als Erwachsene in "Eine Studie in Scharlachrot" kennengelernt haben – etwas, dass die Filmemacher mit einer Einblendung vor dem Abspann auch anerkennen. Gelingt es einem jedoch, diese künstlerische Freiheit zu akzeptieren, wird man mit einem Jugend-Abenteuerfilm belohnt, der sich um einiges besser schlägt als so manch anderer – auch direkt auf einer Vorlage von Sir Arthur Conan Doyle basierender – Holmes-Film. So fängt "Das Geheimnis des verborgenen Tempels" das Gefühl einer klassischen Holmes-Story trotz des ungewohnten Settings sehr gut ein. Eben dieses sorgt dann wiederum dafür, dass sich der Film trotz allem frisch und wie etwas Neues (zumindest innerhalb des "Holmes-Universums") anfühlt.

Ein weiteres Plus ist das Casting. Nicholas Rowe überzeugt als (im Original) titelspendender Sherlock Holmes, Alan Cox ist ein wunderbarer John Watson, und Sophie Ward als Holmes' Freundin Elizabeth Hardy einfach nur bezaubernd. Darüber hinaus ist Freddie Jones als ihr Onkel Shester einfach nur herzerwärmend. Und der mich optisch sehr an den späteren Toby Jones erinnernde Roger Ashton-Griffiths gibt einen typisch inkompetenten Lestrade. Wenn es eine Schwachstelle gibt, dann ist es Anthony Higgins, dessen Professor Rathe leider nie bedrohlich rüberkommt; ganz im Gegensatz zu seiner Film-Schwester Mrs. Dribb. Generell ist der Fall leider einer jener Aspekte, wo "Das Geheimnis des verborgenen Tempels" – wie auch viele andere Holmes-Filme, die sich nicht einer Erzählung von Sir Arthur Conan Doyle als Vorlage bedienen – eher enttäuscht. Viel zum Kombinieren gibt es für Holmes hier leider nicht, und das Komplott fand ich auch nur bedingt überzeugend. Und vor allem die Szenen rund um den Kult erinnern definitiv – wohl bewusst – mehr an "Tempel des Todes" und damit Indiana Jones denn an Sherlock Holmes. Insofern kann man durchaus argumentieren, dass "Das Geheimnis des verborgenen Tempels" als Jugend- und/oder Abenteuer-Film erfolgreicher ist denn als Holmes-Abenteuer. Doch egal wie man ihn nun einordnet, was man nicht bestreiten kann sind sein Charme sowie sein hoher Unterhaltungswert. Nicht zuletzt dank der wunderbar miteinander harmonierenden Besetzung macht der Film einfach von Anfang bis Ende Spaß. Daran haben sicherlich auch die flotte Erzählweise, die stilvolle Inszenierung von Barry Levinson, sowie die extrem an die damals gängigen John Williams-Scores erinnernde Filmmusik von Bruce Broughton ihren Anteil. Aus (film-)historischer Sicht sind dann wiederum zwei Elemente sehr spannend: Einerseits der allererste Auftritt einer CGI-Figur (der aus dem Kirchenglas springende Ritter), sowie die Ähnlichkeiten zu "Harry Potter" – insbesondere den ersten beiden Filmen, die unter der Regie von Chris Columbus entstanden sind, der hier für das Drehbuch verantwortlich war. Tatsächlich wirkt "Das Geheimnis des verborgenen Tempels" fast schon ein bisschen wie ein Vorläufer zu diesen (wenn auch nur von Ton und Stil; natürlich nicht inhaltlich). Man kann sich wahrlich in schlechterer (filmischer) Gesellschaft befinden.

Fazit: Szenenbild. Zugegebenermaßen funktioniert "Das Geheimnis des verborgenen Tempels" als Jugend- bzw. Abenteuerfilm etwas besser denn als Prequel zu den "Sherlock Holmes"-Erzählungen von Sir Arthur Conan Doyle (denen er mit der Bekanntschaft zwischen Holmes und Watson als Jugendliche von vornherein widerspricht). Dazu passt auch, dass der im Mittelpunkt stehende Fall – der sich teilweise starke Anleihen an "Indiana Jones und der Tempel des Todes" nimmt – zu den schwächeren Aspekten des Films gehört. Was jedoch auf ganzer Linie überzeugen kann, ist die Dynamik zwischen den jungen Darsteller:innen. Der Film zeichnet sich zudem durch einen wunderbaren Charme aus, der einen von Beginn an in den Bann zieht. Und abseits des eher mäßigen Bösewichts vermag es der Showdown dann für ordentlich Spannung (und einen überraschend dramatischen Ausklang) zu sorgen. Insgesamt ein wundervoller Jugend-Film, wie sie meinem Empfinden nach heutzutage irgendwie nicht mehr produziert werden. Schade eigentlich!

Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1985 Paramount Pictures)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2024





Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden