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Im Zeichen der Vier Drucken E-Mail
Schatzsuche mit mörderischem Ausgang Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 09 Dezember 2024
 
Advent-SPECiAL

 
Im Zeichen der Vier
Originaltitel: The Sign of Four
Produktionsland/jahr: Kanada 2001
Bewertung:
Studio/Verleih: Muse Entertainment Enterprises/CTV/Hallmark/Paramount Home Entertainment
Regie: Rodney Gibbons
Produzenten: U.a. Irene Litinsky & Pedro Gandol
Drehbuch: Joe Wiesenfeld, nach dem Roman von Sir Arthur Conan Doyle
Filmmusik: Marc Ouellette
Kamera: Eric Cayla
Schnitt: Vidal Béïque
Genre: Krimi/Thriller
DVD-Premiere Deutschland: 01. Februar 2007
TV-Premiere USA: 23. März 2001
Laufzeit: 90 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: DVD-Collection (US-Import ohne deutschen Ton)
Mit: Matt Frewer, Kenneth Welsh, Sophie Lorain, Marcel Jeannin, Michel Perron, Edward Aankie, Kevin Woodhouse, Fernando Chien, Daniel Brochu u.a.


Kurzinhalt: Mary Morstan wendet sich mit einem kuriosen Fall an Sherlock Holmes. Seit Jahren erhält sie nun schon jährlich eine wertvolle Perle mit der Post. Nun möchte sich ihr unbekannter Gönner mit ihr treffen. Da ihr dieser angewiesen hat, nicht die Polizei einzuschalten, bitte sie Sherlock Holmes und Dr. Watson darum, sie zu begleiten. Die drei finden sich daraufhin auf dem Anwesen der beiden Zwillingsbrüder Thaddeus und Bartholomew Sholto wieder. Ihr Vater ist vor kurzem verstorben. Er war im Besitz eines Schatzes, den er zusammen mit seinem Regimentskollegen Arthur Morstan – Marys Vater – aus Indien zurückgebracht hat. Als Arthur von einem Tag auf dem nächsten spurlos verschwand, ließ Major Sholto dessen Tochter einmal im Jahr eine Perle aus dem Schatz zukommen. Nach seinem Tod – offenbar starb er an einem Schock, nachdem er aus dem Fenster geblickt hat – gelang es Thaddeus und Bartholomew schließlich, den Schatz zu finden. Thaddeus setzte sich dafür ein, dass Mary die Hälfte davon erhalten wollte – sehr zum Missfallen seines Bruders. Eben deshalb hat er sie ins Anwesen geholt. Doch als man das Arbeitszimmer aufsucht, findet man Bartholomew ermordet vor – und vom Schatz fehlt jede Spur…

Review: Szenenbild. In meinem Review zur vorangehenden (2000er-)Adaption von "Der Hund Baskerville" monierte ich ja, dass man sich über Jahrzehnte hinweg auf der Suche nach einem Stoff für einen Sherlock Holmes-Film in erster Linie an eben dieser berühmtesten und populärsten Geschichte hielt, obwohl es doch noch so viele andere (und teilweise in meinen Augen sogar bessere) Fälle des Meisterdetektivs gibt. Wie zum Beispiel "Im Zeichen der Vier" (hierzulande überwiegend als "Das Zeichen der Vier" bekannt), bei dem es sich um einen meiner absoluten Lieblingsfälle von Sherlock Holmes handelt. Eben dies kann bei solch einer Adaption sowohl Fluch als auch Segen sein. Segen insofern, als einen in diesem Fall mit der Geschichte bereits etwas verbindet, und wenn man die Story grundsätzlich mag, man natürlich auch für eine Verfilmung entsprechend empfänglich ist. Fluch, als man als Liebhaber der Vorlage jedwede Adaption natürlich besonders kritisch beäugt. Ob meine Vorliebe für "Das Zeichen der Vier" diesem TV-Film nun geholfen oder geschadet hat, lässt sich schwer sagen; in jedem Fall aber machte sie auf mich denselben eher mäßigen Eindruck wie schon bei "Der Hund von Baskerville".

Teilweise lag dies sicher wieder an Matt Frewer, dessen Interpretation als Sherlock Holmes ich nach wie vor sehr eigenwillig finde. Das ist zwar zugegebenermaßen besser, als wenn man in der Rolle völlig unscheinbar bleibt, trotzdem tat ich mir mit seiner Performance auch hier wieder schwer; im Vergleich zu "Der Hund von Baskerville" insofern umso mehr, als er dort ja längere Zeit mit Abwesenheit glänzte. Demgegenüber steht er bei "Im Zeichen der Vier" vorlagenbedingt an vorderster Front. Was die Umsetzung betrifft, war ich unangenehm überrascht, dass man die Verfolgungsjagd auf der Themse einsparte. Zwar ist mir klar, dass diese Geld gekostet hätte, welches hier wohl einfach nicht zur Verfügung stand, aber nicht nur ist es für mich ein essentieller Bestandteil der Vorlage, es zählt auch zu den wenigen Momenten in allen Holmes-Erzählungen mit packender Action – ein Element, an dem alle Verfilmungen naturgemäß ganz besonders interessiert sind. Anstatt also diesen (teuren) Aspekt zu übernehmen, füllt man irgendwelche uninteressanten Schießereien und so weiter ein. Meh. Vor allem aber störte ich mich an der Szene, in der Watson von einem der Giftpfeile getroffen wird. Hier wurde aus meiner Sicht im Vergleich zur Vorlage unnötig überdramatisiert. Relativ indifferent – bzw. im Hinblick auf den sich aus der Besetzung ergebenden enormen Altersunterschied zwischen Watson und Mrs. Morstan hier, sogar tendenziell eher positiv – stehe ich der Änderung gegenüber, dass Mary hier am Ende nicht etwa Dr. Watson, sondern vielmehr Thaddeus Sholto heiratet. Und zumindest in einem Punkt hat man die Vorlage verbessert und um einen problematischen Aspekt bereinigt, nämlich im Hinblick auf Smalls Handlanger Tonga. Generell hat mir die Story auch in dieser Form durchaus gefallen. Ich mochte vor allem die Ermittlungen rund um den Mord an Bartholomew Sholto. Und die unmittelbar darauffolgende Szene mit Inspektor Jones fing den Humor aus der Vorlage sehr gut ein. Mir gefiel auch wieder Kenneth Welsh in der Rolle als Dr. Watson – und auch, dass dieser im Hinblick auf Mary Morstan am Ende doch noch recht behält. Und Langeweile kam auch kaum auf. Als Umsetzung einer meiner Lieblings-Holmes-Geschichten ist "Im Zeichen der Vier" insgesamt aber halt schon eher eine Enttäuschung.

Fazit: Szenenbild. Insgesamt sehe ich "Im Zeichen der Vier" leider "nur" auf dem mäßigen Niveau des "Vorgängers" "Der Hund von Baskerville". Nach wie vor fremdle ich mit Matt Frewers Interpretation der Titelfigur. Zudem merkte man gerade auch dieser Adaption hier das geringe Budget doch recht deutlich an. Und auch die an der Vorlage vorgenommenen Änderungen sehe ich gemischt. Fast alles, was mir an "Im Zeichen der Vier" gut gefallen konnte, ist auf eben diese Vorlage zurückzuführen – was insbesondere für die grundlegende Story gilt. Aber auch Kenneth Welsh als Watson hatte es mir durchaus wieder angetan. Vor allem aber ist die Geschichte flott genug erzählt, um keine große Langeweile aufkommen zu lassen – wobei man es leider auch größtenteils an Spannung vermissen lässt. Die wenigen diesbezüglichen Einlagen, wie die Schießerei am Ende, wirken aufgesetzt, während man auf die coole Verfolgungsjagd auf der Themse leider vergeblich wartet. In Anbetracht der Tatsache, dass die Vorlage für mich zu den besten Holmes-Geschichten zählt, wäre hier jedenfalls um einiges mehr drin gewesen.

Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2001 CTV/Hallmark)


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