Skeleton Crew - 1x01: Das kann ein richtiges Abenteuer werden
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Originaltitel: This Could Be a Real Adventure Episodennummer: 1x01 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 02. Dezember 2024 Drehbuch: Christopher Ford & Jon Watts Regie: Jon Watts Besetzung:
Ravi Cabot-Conyers als Wim,
Ryan Kiera Armstrong als Fern,
Kyriana Kratter als KB,
Robert Timothy Smith als Neel,
Kerry Condon als Fara,
Tunde Adebimpe als Wendle,
Fred Tatasciore als Brutus,
Jaleel White als Gunter,
Dale Soules als Chaelt,
Geoffrey Lower als Merchant Captain,
Marti Matulis als Vane,
Sisa Grey als Koma,
Dominic Burgess als Beef,
Vivienne Sachs als Mean Kid,
Iliana Castillo als Roona,
Esai Daniel Cross als Human Kid,
Geneva Carr als Nooma,
Shané Almagor als Bonjj Phalfa u.a.
Kurzinhalt:
Wim und sein bester Freund Neel leben auf dem Planeten At Attin. In Kürze steht ihnen ein Eignungstest bevor, der bei allen Bewohnern des Planeten darüber entscheidet, welche Karriere sie einschlagen werden. Doch just am Tag des Tests verschläft Wim, und verpasst den Schulbus. Bei seinem verzweifelten Versuch, über eine Abkürzung doch noch rechtzeitig zur Schule zu gelangen, macht er einen unglaublichen Fund. Doch noch ehe er sich näher mit seiner Entdeckung auseinandersetzen kann, wird er von einem Sicherheitsroboter in die Schule gebracht, wo ihm sein Vater die Leviten liest. Immerhin bekommt er die Möglichkeit, den Eignungstest am nächsten Tag nachzuholen. Doch dazu soll es nicht mehr kommen, denn trotz der Standpauke ist die Anziehungskraft des mysteriösen Artefakts zu groß, weshalb Wim und Neel diesem nach der Schule einen Besuch abstatten. Dort angekommen müssen sie feststellen, dass ihnen ihre beiden Schulkolleginnen Fern und KB zuvorgekommen sind…
Review:
Rund ein halbes Jahr nach dem Start des Fehlschlags "The Acolyte" versucht Disney nun mit einer weiteren "Star Wars"-Serie sein Glück. "Skeleton Crew" richtet sich dabei, wie vorab kommuniziert und aus dem Werbematerial ersichtlich, vornehmlich an eine jüngere Zielgruppe, und erzählt vom Abenteuer von vier jungen Teenagern, die es in die weit, weit entfernte Galaxis verschlägt. Das Setting ist dabei wohl vor allem geneigt, Kinder und Jugendliche in den USA abzuholen, erinnern die Aufnahmen auf At Attin doch an die klassischen US-Vorortsiedlungen. Zusammen mit so Szenen wie dem fingierten Lichtschwertduell zwischen Wim und Neel, welches ähnliche Momente auf der Erde zwischen Kindern und/oder "Star Wars"-Fans widerspiegelt, soll dies dazu dienen, insbesondere dem jüngeren Publikum die Identifikation mit den Hauptfiguren zu erleichtern. Als alteingesessener "Star Wars"-Fan freut man sich indes u.a. über den stark an "Eine neue Hoffnung" angelehnten Einstieg, das Wiedersehen mit Rex von "Star Tours", oder auch der (vermeintlichen) "Spaceballs"-Referenz rund um Wims Puppenspiel. Vor allem aber fühlt man sich als älteres Semester an die jugendlichen Abenteuerfilme insbesondere aus den 80er-Jahren erinnert, wobei mir "Dies kann ein richtiges Abenteuer werden" vor allem auch stark an "Die Goonies" angelehnt zu sein schien.
Eben solche Erzählungen stehen und fallen mit den Figuren, und was das betrifft, macht "Skeleton Crew" jedenfalls einen vielversprechenden Eindruck – wenn sie auch hier erstmal, wohl um sie schnell einordnen zu können, ein bisschen klischeehaft rüberkommen. Wim ist der klassische "straigt man", Neel sein komödiantischer Sidekick, und Fern die frech-aufgeweckte Troublemakerin; nur ihre Freundin KB kann ich nach diesen Auftakt erstmal noch nicht so recht einschätzen. Ich hoffe, dass die Serie die acht Episoden Laufzeit nutzen wird, um diesem ersten, doch etwas schubladenhaften Eindruck noch ein paar Facetten hinzuzufügen. Am wichtigsten ist aber ohnehin, dass mir alle vier auf Anhieb sympathisch waren. Diesbezüglich ist natürlich auch den Darsteller:innen Lob auszusprechen, die mir mit Ausnahme von Ryan Kiera Armstrong (die mit Abstand das Beste – und in Wahrheit auch einzig Gute – am "Firestarter"-Remake war) bislang unbekannt waren, hier aber allesamt einen guten Job machten. Auch die Inszenierung von Jon Watts (u.a. "Spider-Man: No Way Home") ist zu loben, und schien sich passend zum Inhalt ebenfalls ganz bewusst an die Jugend- und/oder Spielberg-Klassiker der 80er anzulehnen. Die Musik von Mick Giacchino (Sohn von Michael Giacchino, der sich im "Star Wars"-Universum für den Soundtrack zu "Rogue One" verantwortlich zeichnete) ist ebenfalls ok, hat mich allerdings nicht gleich auf Anhieb so begeistert, wie Michael Abels' Arbeit für "The Acolyte". Produktionstechnisch gibt es hingegen, wie bei den "Star Wars"-Serien nicht anders gewohnt, nichts zu bemängeln; eher im Gegenteil, da die Angewohnheit der Serien, im Vergleich zu den Prequels wieder verstärkt auch echte Masken und Puppen statt auf CGI (sowie echte Sets statt digitaler Hintergründe) zu setzen, definitiv zu begrüßen ist. Inhaltlich lässt sich zur Serie indes nach dieser ersten Episoden hingegen noch nicht wirklich viel sagen; vom Ton her hat mir die erste Folge aber jedenfalls mal gut gefallen.
"Die Goonies im 'Star Wars'-Universum". So in etwa lässt sich der Ersteindruck den "Skeleton Crew" hinterlässt zusammenlassen. Die Serie lebt dabei in ihren ersten fünfundvierzig Minuten – abseits von Referenzen auf frühere "Star Wars"-Abenteuer wie insbesondere "Eine neue Hoffnung" – in erster Linie von den vier zentralen Figuren, die mir allesamt auf Anhieb sympathisch waren, und der interessanten Dynamik zwischen ihnen. Auch inszenatorisch und produktionstechnisch war die Folge zweifellos fein. Inhaltlich lässt sich hingegen nach dieser ersten nicht ganz dreiviertel Stunde erstmal noch nicht viel sagen; hier geht es in erster Linie darum, uns die Hauptfiguren und ihre Heimatwelt vorzustellen. Inwiefern die Story – der größte Knackpunkt von "The Acolyte" – etwas hergibt, wird erst der Rest der Serie zeigen. "Das kann ein richtiges Abenteuer werden", verheißt der Episodentitel. Mit dem Serienauftakt ist der Anfang dazu jedenfalls mal gemacht.