Dune: Prophecy - 1x03: Die Schwesternschaft über alles
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Originaltitel: Sisterhood Above All Episodennummer: 1x03 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 01. Dezember 2024 (HBO) Erstausstrahlung D: 02. Dezember 2024 (Sky) Drehbuch: Monica Owusu-Breen & Jordan Goldberg Regie: Richard J. Lewis Besetzung:
Emily Watson als Valya Harkonnen,
Olivia Williams als Tula Harkonnen,
Chloe Lea als Sister Lila,
Shalom Brune-Franklin als Mikaela,
Jade Anouka als Sister Theodosia,
Edward Davis als Harrow Harkonnen,
Faoileann Cunningham als Sister Jen,
Aoife Hinds als Sister Emeline,
Mark Addy als Evgeny Harkonnen,
Polly Walker als Sonya Harkonnen,
Jessica Barden als Young Valya Harkonnen,
Emma Canning als Young Tula Harkonnen,
Cathy Tyson als Raquella Berto-Anirul,
Camilla Beeput als Reverend Mother Dorotea,
Barbara Marten als Sister Avila,
Yerin Ha als Young Kasha Jinjo,
Charithra Chandran als Young Francesca,
Earl Cave als Griffin Harkonnen,
Milo Callaghan als Orry Atreides,
David Bark-Jones als Vergyl Harkonnen,
Archie Barnes als Albert,
Benedick Blythe als Uncle Shander,
Ludovic Hughes als Cousin Ronan Atreides u.a.
Kurzinhalt:
Valya Harkonnen wächst mit ihrer Familie auf dem trostlosen Planeten Lankiveil auf. Nachdem ihr Bruder scheinbar von den Atreides ermordet wurde, schließt sie sich der Schwesternschaft an. Dabei fällt es ihr jedoch schwer, die Loyalität zu ihrer Familie hinter sich zu lassen. Trotzdem erregt sie, nicht zuletzt mit der von ihr entwickelten Stimme, die Aufmerksamkeit der Mutter Oberin, die sie – sehr zum Missfallen von deren Tochter – schon bald unter ihre Fittiche nimmt. Währenddessen begibt sich ihre Schwester Tula Harkonnen auf einen bitteren Rachefeldzug. Dafür freundet sie sich, unter falschem Namen, mit Orry Atreides an. Nachdem sie sein Vertrauen gewonnen hat, wartet sie auf den richtigen Moment, um ihn und seine Getreuen auszuschalten. Dreißig Jahre später stehen die beiden Schwestern vor neuen, großen Herausforderungen: Nachdem Desmond Hart ihre Pläne gleich mehrfach durchkreuzte, muss Valya ihre nächsten Schritte sorgfältig überlegen. Und auf Wallach IX trauert Tula um die junge Adeptin Lila, die sie dazu drängte, sich der Agonie zu unterziehen…
Review:
Beginnen wir mit den Ereignissen in der "Gegenwart". Im Handlungsstrang auf Wallach IX ist es den Macher:innen sehr gut gelungen, mich zu täuschen. Ich meine, Lila wurde in den ersten beiden Folgen als ziemlich wichtige Figur aufgebaut, weshalb ich am Ende von "Zwei Wölfe" durchaus überrascht war, dass man sie scheinbar sogleich wieder aus der Serie rausschreibt (was mich ein bisschen an Eddard Stark bei "Game of Thrones" erinnert hätte). Insofern wartete ich die ganze Zeit darauf, dass sie doch wieder aus dem Koma erwacht. Und wartete, und wartete, scheinbar vergeblich, bis man sich in einer Trauerzeremonie von ihr verabschiedet, und ich dachte: Ok, sie ist also scheinbar tatsächlich unwiederbringlich verloren. Nur um dann doch noch aufzuzeigen, dass es mit der geheimen (verbotenen) Maschine und dem Spice eine Möglichkeit geben dürfte, sie zu retten. Gefinkelt! Parallel dazu verarbeitet Valya ihren Schock im Hinblick auf Desmond Hart, und plant nun ihre nächsten Schritte – die sie, aus (mir) noch unbestimmten Gründen, zurück zu ihrer Familie führen. Beide Entwicklungen fand ich durchaus interessant – wobei der Schwerpunkt von "Die Schwesternschaft über alles" eindeutig in der "Vergangenheit" liegt.
Die betreffenden Rückblenden haben mich insofern grundsätzlich schon mal positiv überrascht, als ich nach dem Zeitsprung zu Beginn der Serie nicht damit gerechnet hatte, dass wir die jungen Versionen von Valya und Tula nochmal wiedersehen würden. Doppelt positiv war es nun insofern, als die rund zehn Minuten in "Die verborgene Hand" halt wirklich nur die absolut grundlegende Hintergrundgeschichte vor allem von Valya erzählte (was insbesondere den Mord an Theodosia betrifft), es dem Verständnis der Figur(en) aber durchaus zuträglich ist, dass wir hier mit ihren jüngeren Versionen nochmal etwas mehr Zeit verbringen. Am meisten profitierte dabei für mich Tula, der man sich in "Die verborgene Hand" ja noch kaum gewidmet hatte. Hier sehen wir, wie sie auf Drängen ihrer Familie sich mit Orry Atreides einlässt, mit dem alleinigen Zweck, ihn und seine Truppen auszuschalten – und sich so (vermeintlich) für den Mord an ihrem Bruder zu rächen. Auch hier ist es der Serie übrigens gelungen, mich auf eine falsche Fährte zu locken – dachte ich doch zuerst noch, das würde in eine "Romeo und Julia"-Richtung gehen. Die Szene im Zelt, wo Tula ihm zuerst ihren richtigen Namen nennt, und sich dann herausstellt, dass er bereits dem Tod geweiht ist, war jedenfalls wirklich stark, und für mich insgesamt das Highlight der Folge – was nicht zuletzt auch an der Performance von Emma Canning lag (wie sowohl sie als auch Jessica Barden als jüngere Versionen von Olivia Williams bzw. Emily Watson generell sehr gut gecastet sind). Aber auch die zusätzlichen Informationen rund um Valya waren interessant, insbesondere natürlich rund um das titelspendende Ritual, wo diese eigentlich ihre familiären Verbindungen hinter sich lassen sollte. Mein einziger Kritikpunkt an diesen Flashbacks: Die (anfänglichen) Szenen auf Lankiveil hatten dann doch einen etwas zu starken Winterfell-Touch, was neben der Landschaft und der Inszenierung nicht zuletzt auch an der Musik von Volker Bertelmann lag, der sich an dieser Stelle für meinen Geschmack dann doch etwas zu sehr von Ramin Djawadi inspirieren ließ.
Fazit:
Ich muss gestehen, ein kleines bisschen bin ich ja schon enttäuscht, dass sie die düstere Wendung mit Lila nicht durchgezogen haben (auch wenn es angesichts der Zeit, die sie ihr davor gewidmet haben, absolut Sinn macht, dass ihr wohl nun auch im Rest der Serie noch eine größere Rolle zukommen wird). Zudem fühlte ich mich zu Beginn bei den Szenen auf Lankiveil etwas gar an "Game of Thrones" – genauer gesagt Winterfell – erinnert. Davon abgesehen hat mir aber auch "Die Schwesternschaft über alles" wieder sehr gut gefallen. Die Episode war von Rückblicken auf die Jugend der beiden Harkonnen-Schwestern dominiert. Beide Einblicke fand ich dabei überaus interessant und die Figuren – und damit auch die Story in der Gegenwart – aufwertend, wobei insbesondere die düstere Wendung rund um Tula für mich hervorstach. Der kleine Nachteil, der sich aus eben diesem Schwerpunkt ergibt, ist aber halt, dass hier in der Gegenwart vergleichsweise wenig weitergeht.